Neues DFB Regelwerk 2023/24

 Neues DFB Regelwerk 2023/24  - #1


01.08.2023 15:06


Spielbeobachter


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Der DFB hat die Regeln wieder angepasst. Neben kleineren Änderungen bei Fremdpersonen auf dem Spielfeld, der Aufwertung des 4. Offiziellen (der darf jetzt auch zur Entscheidungsfindung beitragen) gibt es noch Änderungen, die die Nachspielzeit verlängern (Torjubel) oder das "Zum Zappeln Bringen" des Torbalkens beim Elfer untersagen. Beim Elfmeterschießen bleiben vorherige Verwarnungen unberücksichtigt, der Torhüter fliegt dann ggf. erst nach der dritten gelben Karte.

Wichtig: Bei der Entscheidung ob im Strafraum beim Foul im Falle eines aussichtreichen Angriffs und einer klaren Torchance eine Strafreduktion einritt, wird neben dem "Versuch den Ball zu spielen" nun auch der "Zweikampf" genannt. Wenn im Zweikampf also der Gegner zu Fall kommt, weil er über den Fuß stolpert ohne dass das ballbezogen war gibt es trotzdem nur noch maximal Gelb. Rot bei klarer Torchance oder Gelb bei aussichtsreichem Angriff dürfte es dann nur noch bei "Halten, Ziehen und Stoßen" geben.    

Spannend ist, dass der DFB nun endlich die Klarstellung der IFAB zum Abseits, die schon letztes Jahr Geltung hatte (!), endlich sauber kommunziert. Der DFB hatte sich letztes Jahr nämlich eine Sonderregel ausgedacht, und kommunziert, dass nur ein "unbedrängtes" Spielen des Balls ein Spielen in kontrollierter Weise ermöglicht. Das hat zu der peinlichen Fehlentscheidung bei Bochum - Gladbach geführt, wo der Ball klar geklärt wurde, obwohl der Spieler in Bedrängnis war. Der Schiedsrichter bezog sich zur Begründung auf die DFB Kommunikation. Der Abwehrspieler war zwar bedrängt, konnte den Ball aber doch recht gut klären (wenn auch zum Gegner außen).

Man hat dann versucht in einer Pressemitteilung versucht, das in die IFAB Richtinien reinzulesen,was kompletter Blödsinn war. Nicht kordiniert nach IFAB liegt nämlich nur vor,  wenn es einen Sprung, Streck- oder Spreizschritt gibt, bei dem man davon ausgehen muss, dass die Bewegung selbst nicht kontrolliert war/instinktiv erfolgte. Kortrollierte Klärungen können aber auch vorliegen,wenn man bedrängt wird (ich war schließlich jahrelang Verteidiger und habe natürlich auch bedrängt Bälle geklärt. ), auch wenn sie schiefgehen

Auf diesen Widerspruch DFB/IFAB hatte ich schon am 1. Spieltag beim Spiel Köln - Schalke hingewiesen, als Wagner im Nachhinein zu einer Szene mitteilte, eine Klärung des Schalker Torhüters sei nicht kontrolliert gewesen. Wollen wir hoffen, dass der DFB es nun schafft, endlich sauber mit seinen Schiedsrichtern zu kommunizieren und sich nicht wieder neuen Blödsinn auszudenken. Auch wenn es natürlich immer einzelne Zweifelsfälle geben kann, so schwer ist das in der Regel nicht, dass mit der IFAB Regel zu bestimmen.

Hier die Mitteilung des DFB:

https://www.dfb.de/news/detail/regelwerk-20232024-das-ist-alles-neu-252785/

 



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 Neues DFB Regelwerk 2023/24  - #2


02.08.2023 23:27


1wurf


Bor. M'Gladbach-FanBor. M'Gladbach-Fan


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@Spielbeobachter

Zitat von Spielbeobachter
Nicht kordiniert nach IFAB liegt nämlich nur vor,  wenn es einen Sprung, Streck- oder Spreizschritt gibt, bei dem man davon ausgehen muss, dass die Bewegung selbst nicht kontrolliert war/instinktiv erfolgte. Kortrollierte Klärungen können aber auch vorliegen,wenn man bedrängt wird (ich war schließlich jahrelang Verteidiger und habe natürlich auch bedrängt Bälle geklärt. ), auch wenn sie schiefgehen.


Wenn ich mich an die IFAB Beispielvideos richtig erinnere, so gab es dort durchaus misslungene Klärungsaktionen, die als Abseits gewertet wurden. Das waren zwar meistens Dinge, die man unter die genannten drei Ausnahmen subsummieren könnte, aber eben auch versuchte Kopfbälle, wo der Ball eben nicht ausreichend erreicht wurde, um ihn erfolgreich zu klären. Das sollte mMn auch weiterhin nicht als Klärungsaktion gelten und Abseits sein.



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 Neues DFB Regelwerk 2023/24  - #3


03.08.2023 09:47


Spielbeobachter


1. FC Köln-Fan1. FC Köln-Fan


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@1wurf

Zitat von 1wurf
Zitat von Spielbeobachter
Nicht kordiniert nach IFAB liegt nämlich nur vor,  wenn es einen Sprung, Streck- oder Spreizschritt gibt, bei dem man davon ausgehen muss, dass die Bewegung selbst nicht kontrolliert war/instinktiv erfolgte. Kortrollierte Klärungen können aber auch vorliegen,wenn man bedrängt wird (ich war schließlich jahrelang Verteidiger und habe natürlich auch bedrängt Bälle geklärt. ), auch wenn sie schiefgehen.


Wenn ich mich an die IFAB Beispielvideos richtig erinnere, so gab es dort durchaus misslungene Klärungsaktionen, die als Abseits gewertet wurden. Das waren zwar meistens Dinge, die man unter die genannten drei Ausnahmen subsummieren könnte, aber eben auch versuchte Kopfbälle, wo der Ball eben nicht ausreichend erreicht wurde, um ihn erfolgreich zu klären. Das sollte mMn auch weiterhin nicht als Klärungsaktion gelten und Abseits sein.


Auch eine nicht erfolgreiche Rettungsaktion kann koordiniert sein, dass ist nach den Regeln klar. Ich fand die IFAB-Beispiele durchgehend einleuchtend. Wenn man einen Kopfball gerade noch so erreicht und sich dabei quasi überstrecken muss - nicht koordiniert. Wenn man den Kopfball wunderbar spielen kann, er aber beim Gegner landet - nicht koordiniert. Ausschließen wollte man solche Aktiionen wie damals bei Dortmund - Paderborn, wo der Spieler eine Art Fallrückzieher macht und man nur in der Zeitlupe sehen konnte, dass er den Ball minimal berührt hat. Fälschlicherweise wird allerdings von vielen jede missglückte Rettungsaktion automatisch als nicht koordiniert gesehen. Das ist von der IFAB weder beabsichtigt noch sinnvoll.



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 Neues DFB Regelwerk 2023/24  - #4


04.08.2023 10:54


Spielbeobachter


1. FC Köln-Fan1. FC Köln-Fan


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@Spielbeobachter

Zitat von Spielbeobachter
Wenn man den Kopfball wunderbar spielen kann, er aber beim Gegner landet - nicht koordiniert.


So muss es natürlich heißen.

Wenn man den Kopfball wunderbar spielen kann/könnte, er aber gleichwohl beim Gegner landet - koordiniert.



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