Notbremse Kimmich

Zitat von MasterMeenzer

Zitat von Maximum Objectivity
1. Die Entscheidung des KTs und des SRs gegen Hummels/Dortmund im Spiel gegen Hoffenheim halte ich für falsch, da bei einem "normalen" Foul eben nicht wie beim Trikotziehen entscheidend ist, bis wohin sich die Aktion zieht, sonder entscheidend ist der Moment in dem das Foul strafwürdig wird. Vorteilsfrage hielt ich damals auch für müßig. In meinen Augen eine klare Fehlentscheidung. Man kann sich nicht das Foul aussuchen, das einem eher passt.

Der Schiri kann sich zwar nicht das Foul aussuchen, das ihm passt, er muss sich das Foul aussuchen, dessen Konsequenz dem gegnerischen Team den größeren Vorteil bietet.
Schiri Zeitung des DFB Ausgabe 06/23
Seite 28

Kurz bevor der Mittelstürmer des Heimvereins in aussichtsreicher Position in den Strafraum eindringen kann, wird er vom Gästeverteidiger beim Kampf um den Ball durch ein Beinstellen ins Straucheln gebracht. Er kann noch zwei weitere Schritte laufen, bevor er dann durch das hochgezogene Bein eines Abwehrspielers etwa einen Meter innerhalb des Strafraums endgültig zu Fall gebracht wird. Welche Entscheidung trifft der Schiedsrichter?

Antwort auf Seite 30

Bei zwei Vergehen einer Mannschaft zählt immerdas schwerere Vergehen, zumal der zweite Kontakt auch die Ursache für das Zufallkommen ist. Es erfolgt keine Persönliche Strafe, da durch die Ballorientierung beim taktischen Foul im Strafraum die Reduzierung zur Anwendung kommt.

Bevor Du jetzt fragst, was das schwerere Vergehen ist:
Schiedsrichter-Zeitung 5/2020 
Seite 15

Bei zwei Vergehen einer Mannschaft zählt für die Spielfortsetzung immerdas schwerere Vergehen, also die Spielfortsetzung, die dem gegnerischen Team den größeren Vorteil bietet.

Danke, kann ich akzeptieren. Höre ich tatsächlich so zum ersten Mal. Aber dann revidiere ich mich und stimme der ursprünglichen Entscheidung zu. Dass die Vorteilsfrage sich auch auf die Wahl des Vergehens ausdehnt war mir so nicht bekannt. Für mich nicht ganz logisch und konsistent, aber es sprechen auch Aspekte dafür. Es entstehen allerdings wieder gewisse Probleme:

1. Dann müsste man eigentlich immer weiterlaufen lassen, um abzuwarten, ob der foulenden Mannschaft noch irgendein schwereres Vergehen unterläuft - bis quasi jedes Mal ein Elfmeter rausspringt oder ein Tor fällt oder zumindest der Ballbesitz eindeutig endgültig verloren geht (etwas überspitzt zugegeben). (Wäre dann so ähnlich wie beim Eishockey, wo bei angezeigter Strafe die angreifende Mannschaft den Torwart rausnimmt, solange sie im Ballbesitz äh Pukbesitz bleibt)

Viel wichtiger aber (in die Richtung ging die aktuelle Diskussion hier ja auch):

2. Durch die Straferlass-Regelung ist gar nicht so klar, was den größeren Vorteil bringt. Es wäre für Hummels (oder in einem ähnlichen Fall) außerhalb Rot gewesen und innerhalb gab es dann Elfmeter und gelb. Platzverweis wäre realistisch gesehen aber der größere Vorteil gewesen. (Beim Trikotziehen bis in den Strafraum würde das dann häufiger fraglich werden)

Man macht es den Schiris dadurch offensichtlich nicht einfacher. Unterstreicht zusätzlich die Problematik, der hier bereits angestoßenen Diskussion.

Zitat von Maximum Objectivity
Danke, kann ich akzeptieren. Höre ich tatsächlich so zum ersten Mal. Aber dann revidiere ich mich und stimme der ursprünglichen Entscheidung zu. Dass die Vorteilsfrage sich auch auf die Wahl des Vergehens ausdehnt war mir so nicht bekannt. Für mich nicht ganz logisch und konsistent, aber es sprechen auch Aspekte dafür. Es entstehen allerdings wieder gewisse Probleme:

1. Dann müsste man eigentlich immer weiterlaufen lassen, um abzuwarten, ob der foulenden Mannschaft noch irgendein schwereres Vergehen unterläuft - bis quasi jedes Mal ein Elfmeter rausspringt oder ein Tor fällt oder zumindest der Ballbesitz eindeutig endgültig verloren geht (etwas überspitzt zugegeben). (Wäre dann so ähnlich wie beim Eishockey, wo bei angezeigter Strafe die angreifende Mannschaft den Torwart rausnimmt, solange sie im Ballbesitz äh Pukbesitz bleibt)

Viel wichtiger aber (in die Richtung ging die aktuelle Diskussion hier ja auch):

2. Durch die Straferlass-Regelung ist gar nicht so klar, was den größeren Vorteil bringt. Es wäre für Hummels (oder in einem ähnlichen Fall) außerhalb Rot gewesen und innerhalb gab es dann Elfmeter und gelb. Platzverweis wäre realistisch gesehen aber der größere Vorteil gewesen. (Beim Trikotziehen bis in den Strafraum würde das dann häufiger fraglich werden)

Man macht es den Schiris dadurch offensichtlich nicht einfacher. Unterstreicht zusätzlich die Problematik, der hier bereits angestoßenen Diskussion.

Es geht bei der Frage des größeren Vorteils nicht um die persönliche Strafe sondern um die Spielfortsetzung. Und damit in erster Linie um den Ort. Beide aufgeworfenen Fragen, so schön Du sie auch problematisierst, stellen sich erst gar nicht.

#modedit#

Welche Leute denn? Schon wieder Halluzinationen? ...Der Stachel sitzt tief, ich weiß.

Und nein, Punkt 1 wird dadurch nicht aufgelöst. Das wird allenfalls über den Ermessensspielraum des SR gelöst, der bemessen muss, ob sich ein Vorteil einstellt oder nicht. Das ist aber allerhöchstens wischiwaschimäßig abgedeckt in den Regeln. Ein klares Zeitfenster oder eine Bedingung, die schlüssig definiert, wann man davon ausgehen darf, dass sich kein Vorteil mehr ergibt, gibt es in den Regeln nicht ("weniger Sekunden" - tja, was nun wenige Sekunden sind...). Die Regeln könntest auch du geschrieben haben, so wenig konsistent wie sie teilweise sind. Und auch Punkt 2 bleibt zumindest beim Halten bis in den Strafraum, das man noch als Zweikampf um den Ball interpretieren kann, als Problem erhalten. Die Frage war auch nicht, ob die Regel überwiegend korrekt ausgelegt wird. Es geht hier um ein Gerechtigkeitsproblem. Das bleibt auch allgemein bei dem Thema bestehen. Das scheint aber wohl zu hoch...Das Problem mit der Komprehension...