Regelfrage Rückpass
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Regelfrage Rückpass - #1
03.02.2024 16:33
Darf ein Abwehrspieler völlig unnedrängt einen hohen Ball zu einem anderen spielen, der köpft zum Torwart und der nimmt den Ball auf?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
Regelfrage Rückpass - #2
Regelfrage Rückpass - #3
Regelfrage Rückpass - #4
03.02.2024 16:44
ist halt ähnlich wie die 6 Sekunden Regel theoretisch ist das geregelt und verboten aber wird halt nie durchgesetztZitat von Heinzknut
Gab vor 3(?) Jahren oder so mal ne Regeländerung, die das stärker unterbinden sollte
Regelfrage Rückpass - #5
03.02.2024 17:13
Zitat von Heinzknut
Darf ein Abwehrspieler völlig unnedrängt einen hohen Ball zu einem anderen spielen, der köpft zum Torwart und der nimmt den Ball auf?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
Die Rückpassregel gilt direkt nur, wenn der Ball mit dem Fuß gespielt wird. Einzige Ausnahme ist noch der Einwurf.
Prinzipiell kann auch der Versuch der Umgehung der Rückpassregel als Unsportlichkeit bestraft werden. Damit ist aber nicht das Spielen mit dem Kopf oder Stoppen mit Oberkörper gemeint. Als die Regel 1992 eingeführt wurde, hat mal ein Spieler unbedrängt einen Freistoß mit dem Knie zum Torwart zurückgespielt. Sowas ist da gemeint.
Regelfrage Rückpass - #6
04.02.2024 10:35
Zitat von SpielbeobachterZitat von Heinzknut
Darf ein Abwehrspieler völlig unnedrängt einen hohen Ball zu einem anderen spielen, der köpft zum Torwart und der nimmt den Ball auf?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
Die Rückpassregel gilt direkt nur, wenn der Ball mit dem Fuß gespielt wird. Einzige Ausnahme ist noch der Einwurf.
Prinzipiell kann auch der Versuch der Umgehung der Rückpassregel als Unsportlichkeit bestraft werden. Damit ist aber nicht das Spielen mit dem Kopf oder Stoppen mit Oberkörper gemeint. Als die Regel 1992 eingeführt wurde, hat mal ein Spieler unbedrängt einen Freistoß mit dem Knie zum Torwart zurückgespielt. Sowas ist da gemeint.
Korrekt. Als Umgehung der Rückpassregel gelten nur fußballuntypische Aktionen, die dazu dienen, dass der Torhüter den Ball in die Hand nehmen darf. Das typische Beispiel ist genau das von Dir Beschriebene oder, dass ein Spieler mit dem Kopf auf den Boden geht und den Ball dann zurückköpft (Verrati hat genau für so etwas mal gelb bekommen). In der zweiten Liga gab es auch mal einen Fall, in dem ein Spieler den Ball mit dem Fuß vom Boden hochgeholt (jongliert) und dann zurückgeköpft hat (Karlsruhe - Paderborn 2011/12, 63. Minute). Für das "gemeinsame" Umgehen der Rückpassregel beim Abstoß (und Freistoß) wurde 2021/22 eine Klarstellung in Regel 12 aufgenommen.
Wenn der Kopfball dagegen aus der Spielsituation her fußballtypisch ist, ist das keine Umgehung der Rückpassregel. Es gibt dazu sogar eine Regelfrage (Frage 12095 im BFV-Regeltestprogramm; hier Frage 3):
Ein Abwehrspieler wirft einen Einwurf zu einem Mitspieler. Dieser köpft den Ball absichtlich zu seinem Torwart, der den Ball mit den Händen aufnimmt. Entscheidung?
Weiterspielen.
Ich habe die geschilderte Szene nicht gesehen, aber anhand der Beschreibung würde ich sagen, dass Weiterspielen die richtige Entscheidung war.
Ceterum censeo bellum esse finiendum ☮️
Regelfrage Rückpass - #7
04.02.2024 15:16
Zitat von Hagi01Zitat von SpielbeobachterZitat von Heinzknut
Darf ein Abwehrspieler völlig unnedrängt einen hohen Ball zu einem anderen spielen, der köpft zum Torwart und der nimmt den Ball auf?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
Die Rückpassregel gilt direkt nur, wenn der Ball mit dem Fuß gespielt wird. Einzige Ausnahme ist noch der Einwurf.
Prinzipiell kann auch der Versuch der Umgehung der Rückpassregel als Unsportlichkeit bestraft werden. Damit ist aber nicht das Spielen mit dem Kopf oder Stoppen mit Oberkörper gemeint. Als die Regel 1992 eingeführt wurde, hat mal ein Spieler unbedrängt einen Freistoß mit dem Knie zum Torwart zurückgespielt. Sowas ist da gemeint.
Korrekt. Als Umgehung der Rückpassregel gelten nur fußballuntypische Aktionen, die dazu dienen, dass der Torhüter den Ball in die Hand nehmen darf. Das typische Beispiel ist genau das von Dir Beschriebene oder, dass ein Spieler mit dem Kopf auf den Boden geht und den Ball dann zurückköpft (Verrati hat genau für so etwas mal gelb bekommen). In der zweiten Liga gab es auch mal einen Fall, in dem ein Spieler den Ball mit dem Fuß vom Boden hochgeholt (jongliert) und dann zurückgeköpft hat (Karlsruhe - Paderborn 2011/12, 63. Minute). Für das "gemeinsame" Umgehen der Rückpassregel beim Abstoß (und Freistoß) wurde 2021/22 eine Klarstellung in Regel 12 aufgenommen.
Wenn der Kopfball dagegen aus der Spielsituation her fußballtypisch ist, ist das keine Umgehung der Rückpassregel. Es gibt dazu sogar eine Regelfrage (Frage 12095 im BFV-Regeltestprogramm; hier Frage 3):Ein Abwehrspieler wirft einen Einwurf zu einem Mitspieler. Dieser köpft den Ball absichtlich zu seinem Torwart, der den Ball mit den Händen aufnimmt. Entscheidung?
Weiterspielen.
Ich habe die geschilderte Szene nicht gesehen, aber anhand der Beschreibung würde ich sagen, dass Weiterspielen die richtige Entscheidung war.
Danke für die Klarstellung! :-)
War im Endeffekt genau vergleichbar mit der von dir unten beschriebenen Szene. Somit Weiterspielen also richtig
Regelfrage Rückpass - #8
04.02.2024 22:03
Zitat von SpielbeobachterZitat von Heinzknut
Darf ein Abwehrspieler völlig unnedrängt einen hohen Ball zu einem anderen spielen, der köpft zum Torwart und der nimmt den Ball auf?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
Die Rückpassregel gilt direkt nur, wenn der Ball mit dem Fuß gespielt wird. Einzige Ausnahme ist noch der Einwurf.
Prinzipiell kann auch der Versuch der Umgehung der Rückpassregel als Unsportlichkeit bestraft werden. Damit ist aber nicht das Spielen mit dem Kopf oder Stoppen mit Oberkörper gemeint. Als die Regel 1992 eingeführt wurde, hat mal ein Spieler unbedrängt einen Freistoß mit dem Knie zum Torwart zurückgespielt. Sowas ist da gemeint.
Gab sogar Rot, wenn ich mich richtig erinnere...wegen Unsportlichkeit oder so. Gab, meine ich, dann danach hitzige Diskussionen, ob Rot korrekt ist, was wohl nicht richtig gedeckt war von den Regeln. Ist ja auch vollkommen überzogen.
Zurück zur Frage: Wüsste auch nicht, wie man den Kopfball ahnden sollte, da der Kopfball in jedem Fall keine Regelwidrigkeit darstellt. Wieso der Ball hoch gespielt wurde, ließe sich nur klären, in dem man dem Spieler in den Kopf schaut. Der köpfende Spieler könnte ja auch woanders hinköpfen oder mit der Brust annehmen. Sehe da keine Möglichkeit und auch keinen Grund das zu ahnden. Die Situation, in der das einen Vorteil bringen sollte, sind ja auch äußerst konstruiert. Entweder ist die Gefahr, dass sowas schief- und nach hinten los geht, ist in der Realität groß oder die Situation ist derart, dass es eigentlich gar nichts bringt. Heutzutage ist der Abschlag aus der Hand ja auch fast schon "aus der Mode" gekommen. Also auch da scheint kein sonderlicher Vorteil zu bestehen. Der Abschlag vom Boden ist meist präziser und effektiver (mal von Riemann oder anderen Experten abgesehen).
Fazit: nicht strafbar und ich sehe auch keinen Grund das weiter zu reglementieren. Da gibt es an anderer Stelle viel wesentlicheren Reformbedarf.
Regelfrage Rückpass - #9
04.02.2024 22:19
Zitat von Maximum ObjectivityZitat von SpielbeobachterZitat von Heinzknut
Darf ein Abwehrspieler völlig unnedrängt einen hohen Ball zu einem anderen spielen, der köpft zum Torwart und der nimmt den Ball auf?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
Die Rückpassregel gilt direkt nur, wenn der Ball mit dem Fuß gespielt wird. Einzige Ausnahme ist noch der Einwurf.
Prinzipiell kann auch der Versuch der Umgehung der Rückpassregel als Unsportlichkeit bestraft werden. Damit ist aber nicht das Spielen mit dem Kopf oder Stoppen mit Oberkörper gemeint. Als die Regel 1992 eingeführt wurde, hat mal ein Spieler unbedrängt einen Freistoß mit dem Knie zum Torwart zurückgespielt. Sowas ist da gemeint.
Gab sogar Rot, wenn ich mich richtig erinnere...wegen Unsportlichkeit oder so. Gab, meine ich, dann danach hitzige Diskussionen, ob Rot korrekt ist, was wohl nicht richtig gedeckt war von den Regeln. Ist ja auch vollkommen überzogen.
Zurück zur Frage: Wüsste auch nicht, wie man den Kopfball ahnden sollte, da der Kopfball in jedem Fall keine Regelwidrigkeit darstellt. Wieso der Ball hoch gespielt wurde, ließe sich nur klären, in dem man dem Spieler in den Kopf schaut. Der köpfende Spieler könnte ja auch woanders hinköpfen oder mit der Brust annehmen. Sehe da keine Möglichkeit und auch keinen Grund das zu ahnden. Die Situation, in der das einen Vorteil bringen sollte, sind ja auch äußerst konstruiert. Entweder ist die Gefahr, dass sowas schief- und nach hinten los geht, ist in der Realität groß oder die Situation ist derart, dass es eigentlich gar nichts bringt. Heutzutage ist der Abschlag aus der Hand ja auch fast schon "aus der Mode" gekommen. Also auch da scheint kein sonderlicher Vorteil zu bestehen. Der Abschlag vom Boden ist meist präziser und effektiver (mal von Riemann oder anderen Experten abgesehen).
Fazit: nicht strafbar und ich sehe auch keinen Grund das weiter zu reglementieren. Da gibt es an anderer Stelle viel wesentlicheren Reformbedarf.
Genau dieser Fall wurde uns damals im Neulingskurs explizit nahegelegt.
Jede Umgehung der Rückpassregelung stellt eine Unsportlichkeit dar. Die Frage im Abschlusstest bezog sich darauf, wer die Verwarnung erhält, wenn ich mich noch recht erinnere.
Daher, ja, wenn ein Spieler den Ball gezielt seinem Mitspieler zum Kopfball zuspielt, damit dieser die Rückpassregelung umgehen kann, ist dies nicht regelkonform.
Oder im Extremfall: Sich selbst den Ball zum Kopfball vorlegt. Da ist die Intention deutlicher erkennbar.
Übrigens: Allein der Versuch ist schon strafbar.
Regelfrage Rückpass - #10
05.02.2024 18:33
Zitat von Web Assistant RefereeZitat von Maximum ObjectivityZitat von SpielbeobachterZitat von Heinzknut
Darf ein Abwehrspieler völlig unnedrängt einen hohen Ball zu einem anderen spielen, der köpft zum Torwart und der nimmt den Ball auf?
oder fällt das unter "umgehen der Rückpassregel" und müsste indirekten Freistoß im 16er geben?
Die Rückpassregel gilt direkt nur, wenn der Ball mit dem Fuß gespielt wird. Einzige Ausnahme ist noch der Einwurf.
Prinzipiell kann auch der Versuch der Umgehung der Rückpassregel als Unsportlichkeit bestraft werden. Damit ist aber nicht das Spielen mit dem Kopf oder Stoppen mit Oberkörper gemeint. Als die Regel 1992 eingeführt wurde, hat mal ein Spieler unbedrängt einen Freistoß mit dem Knie zum Torwart zurückgespielt. Sowas ist da gemeint.
Gab sogar Rot, wenn ich mich richtig erinnere...wegen Unsportlichkeit oder so. Gab, meine ich, dann danach hitzige Diskussionen, ob Rot korrekt ist, was wohl nicht richtig gedeckt war von den Regeln. Ist ja auch vollkommen überzogen.
Zurück zur Frage: Wüsste auch nicht, wie man den Kopfball ahnden sollte, da der Kopfball in jedem Fall keine Regelwidrigkeit darstellt. Wieso der Ball hoch gespielt wurde, ließe sich nur klären, in dem man dem Spieler in den Kopf schaut. Der köpfende Spieler könnte ja auch woanders hinköpfen oder mit der Brust annehmen. Sehe da keine Möglichkeit und auch keinen Grund das zu ahnden. Die Situation, in der das einen Vorteil bringen sollte, sind ja auch äußerst konstruiert. Entweder ist die Gefahr, dass sowas schief- und nach hinten los geht, ist in der Realität groß oder die Situation ist derart, dass es eigentlich gar nichts bringt. Heutzutage ist der Abschlag aus der Hand ja auch fast schon "aus der Mode" gekommen. Also auch da scheint kein sonderlicher Vorteil zu bestehen. Der Abschlag vom Boden ist meist präziser und effektiver (mal von Riemann oder anderen Experten abgesehen).
Fazit: nicht strafbar und ich sehe auch keinen Grund das weiter zu reglementieren. Da gibt es an anderer Stelle viel wesentlicheren Reformbedarf.
Genau dieser Fall wurde uns damals im Neulingskurs explizit nahegelegt.
Jede Umgehung der Rückpassregelung stellt eine Unsportlichkeit dar. Die Frage im Abschlusstest bezog sich darauf, wer die Verwarnung erhält, wenn ich mich noch recht erinnere.
Daher, ja, wenn ein Spieler den Ball gezielt seinem Mitspieler zum Kopfball zuspielt, damit dieser die Rückpassregelung umgehen kann, ist dies nicht regelkonform.
Oder im Extremfall: Sich selbst den Ball zum Kopfball vorlegt. Da ist die Intention deutlicher erkennbar.
Übrigens: Allein der Versuch ist schon strafbar.
Ok, da nimmst du jetzt eine zu den meisten Aussagen konträre Position ein. Ich will es nicht komplett ausschließen.
Allerdings:
1. Für unsportliches Betragen ist (zumindest mittlerweile) in der Regel nur eine Verwarnung vorgesehen. Bei grober Unsportlichkeit ist dann Rot fällig und kann eine längere Sperre nach sich ziehen. Aber ist das hier (Kniepass) der Fall? In meinen Augen viel zu hart. Da wurde damals anscheinend ein Exempel statuiert.
2. Was die ursprüngliche Frage angeht: Wenn man sich den Ball selbst - offensichtlich willkürlich - hochlupft, um zurückzuköpfen, ist die Sache relativ klar, wobei der Torhüter ja immer noch mit dem Fuß drangehen kann. Das zeigt auch schon die Schwierigkeit der Regel. Wie du sagst, wird alleine schon der Versuch bestraft. Damit wird die Konsistenz zumindest einigermaßen wieder hergestellt. Die Unsportlichkeit wird bestraft, also derjenige, der die Intention der Umgehung der Regel hat.
Wenn aber ein anderer Spieler dem zurückköpfenden zB zuflankt, ist die Sache in meinen Augen schwierig. Nach der "Versuchslogik" müsste also der Flankende/Lupfende (beim Lupfer aus kurzer Entfernung ist die Interpretation zumindest naheliegender) bestraft werden.
Um das nun abzukürzen: Ich halte es in der Praxis für schwer umsetzbar.
Unsportlichkeit während und durch das Spielen wird ohnehin extrem selten geahndet, da es häufig Interpretationssache bleibt. Klare Fälle sind selten: Wenn der Angreifer, bevor er den Ball über die Linie schiebt, ein Freudentänzchen beginnt, ist die Sache klar. Alles, was den Gegner verhöhnt, ist zu ahnden. Aber wenn ein Spieler unbedrängt anfängt mit dem Ball zu jonglieren, wird schon nicht mehr konsequent geahndet.
Beim Rückpass besteht die Unsportlichkeit ja auch nicht in der Verhöhnung, sondern in der Regelumgehung.
Ich habe weiter Mühe damit. Mit dem Prinzip (Intention strafbar) kann man argumentieren. Kennst du Belege oder Beispiele für konkret diesen Fall (Kopfrückgabe nach Zuspiel), die du uns angeben kannst?
Regelfrage Rückpass - #11
05.02.2024 22:19
Zitat von Maximum Objectivity
1. Für unsportliches Betragen ist (zumindest mittlerweile) in der Regel nur eine Verwarnung vorgesehen. Bei grober Unsportlichkeit ist dann Rot fällig und kann eine längere Sperre nach sich ziehen. Aber ist das hier (Kniepass) der Fall? In meinen Augen viel zu hart. Da wurde damals anscheinend ein Exempel statuiert.
Nein, eine Umgehung der Rückpassregelung zieht eine Verwarnung (=gelbe Karte) nach sich, keinen Feldverweis.
Ich kenne nur den Ursprung der Regelung. Damals wurde das exzessiv betrieben, was mit dieser Regelung unterbunden wurde.
Ob damals andere Strafen dafür vorgesehen waren, weiß ich nicht. Kann mir allerdings schlecht vorstellen, dass es dafür damals auch schon direkt den Feldverweis auf Dauer gab.
Was hier allerdings mit hineinspielen kann:
Die gelb-rote Karte ist relativ neu. Die gibt es erst seit Anfang der 90er.
Das heißt, wenn damals der Spieler bereits eine gelbe Karte erhalten hatte, gab es direkt die rote Karte als Folge.
Ich hätte die Rückpassregel als älter eingeschätzt, dem scheint aber nicht so zu sein.
Zitat von Maximum Objectivity
2. Was die ursprüngliche Frage angeht: Wenn man sich den Ball selbst - offensichtlich willkürlich - hochlupft, um zurückzuköpfen, ist die Sache relativ klar, wobei der Torhüter ja immer noch mit dem Fuß drangehen kann. Das zeigt auch schon die Schwierigkeit der Regel. Wie du sagst, wird alleine schon der Versuch bestraft. Damit wird die Konsistenz zumindest einigermaßen wieder hergestellt. Die Unsportlichkeit wird bestraft, also derjenige, der die Intention der Umgehung der Regel hat.
Wenn aber ein anderer Spieler dem zurückköpfenden zB zuflankt, ist die Sache in meinen Augen schwierig. Nach der "Versuchslogik" müsste also der Flankende/Lupfende (beim Lupfer aus kurzer Entfernung ist die Interpretation zumindest naheliegender) bestraft werden.
Richtig.
Es wird derjenige bestraft, der den "Trick" einleitet.
Zitat von Maximum Objectivity
Um das nun abzukürzen: Ich halte es in der Praxis für schwer umsetzbar.
Tatsächlich habe ich in all meinen Jahren als Schiedsrichter nicht einen derartigen Versuch erlebt.
"Übliche" Rückpassverdächtigungen hingegen durchaus häufig.
Zitat von Maximum Objectivity
Unsportlichkeit während und durch das Spielen wird ohnehin extrem selten geahndet, da es häufig Interpretationssache bleibt. Klare Fälle sind selten: Wenn der Angreifer, bevor er den Ball über die Linie schiebt, ein Freudentänzchen beginnt, ist die Sache klar. Alles, was den Gegner verhöhnt, ist zu ahnden. Aber wenn ein Spieler unbedrängt anfängt mit dem Ball zu jonglieren, wird schon nicht mehr konsequent geahndet.
Beim Rückpass besteht die Unsportlichkeit ja auch nicht in der Verhöhnung, sondern in der Regelumgehung.
Ja, und da ist insbesondere der Umgang in der Bundesliga ziemlich schädlich für uns in den unteren Ligen.
Ballwegschlagen ist dahingehend weniger von Relevanz, als dass dort direkt ein Ersatzball vom Balljungen bereitgestellt wird. Wird daher auch tatsächlich - sofern im Rahmen - etwas unkritischer gesehen. Macht es für mich allerdings nicht besser.
Zeitspiel gleiche ich lieber durch eine zusätzlich längere Spielzeit aus.
Was mich viel mehr stört ist die Akzeptanz von:
- Gemecker
- Reklamationen (verbal wie durch Gesten)
- "Armarbeit" im Zweikampf - es ist Fußball und nicht ringen.
Zitat von Maximum Objectivity
Ich habe weiter Mühe damit. Mit dem Prinzip (Intention strafbar) kann man argumentieren. Kennst du Belege oder Beispiele für konkret diesen Fall (Kopfrückgabe nach Zuspiel), die du uns angeben kannst?
Ich kann leider nur mit dem Regelwerk dienen:
"absichtlich einen Trick einleitet (auch bei einem Freistoß oder Abstoß), bei dem der Ball mit dem Kopf, der Brust, dem Knie etc. zum Torhüter gespielt wird, um so die Zuspielbestimmung zu umgehen, egal ob der Torhüter den Ball mit den Händen berührt oder nicht; leitet der Torhüter den Trick ein, wird er bestraft,"
Auch wenn hier eher der Anschein erweckt wird, dass der Trick einleitende Spieler und derjenige, der letztendlich den letzten "Pass" spielt, der gleiche sein muss, so ist dem nicht so.
So kann eben auch der Torhüter derjenige sein, der den Trick einleitet. Beispielsweise, in dem er den Ball seinem Mitspieler so zuwirft, dass dieser entspannt zurückköpfen kann.
In der Praxis ist ein derartiges Vergehen beispielsweise leicht erkennbar, wenn zwei Verteidiger nebeneinander stehen, Spieler 1 unbedrängt den Ball lupft, damit Spieler 2 den Ball dem Torspieler zu köpfen kann.
Ehrlich gesagt sehe ich darin aber sowieso keinen Sinn / Mehrwert, weswegen das in der Praxis einfach nicht genutzt wird.
Aber wie auch beim "regulären" Rückpass ist hier immer die Interpretation des Schiedsrichters gefragt.
Regelfrage Rückpass - #12
06.02.2024 05:25
@Web Assistant Referee
Danke, das bestätigt mich in den allermeisten Punkte. Dass es in der Praxis kaum Relevanz hat, war ja auch meine Einschätzung.
Die Formulierung der Regel könnte tatsächlich auch den hier aufgerufenen Fall betrefen. Die Frage bleibt, was mit Trick gemeint ist. Lupft der Spieler aus kurzer Entfernung, ist der Trickverdacht einigermaßen berechtigt. Flankt er aber zB aus größerer Entfernung, würde ich das nicht als Trick bezeichnen sondern eher als ungewöhlichen Spielzug. Der Fall ist aber auch recht konstruiert. Im Profifussball spielen solche Mätzchen so gut wie keine Rolle (mehr).
Zur gelb-roten Karte: Ich meine schon, dass der Spieler damals direkt die Rote Karte gesehen hat. Und ich meine auch, dass es die gelb-rote Karte bei der Einführung der Rückpassregel bereits gab. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Müsste man recherchieren. Vielleicht finde ich was.
(Edit: Den Fall mit dem Knie-Rückpass habe ich nicht gefunden - das Internet scheint doch "schneller" zu vergessen als "nie". Die Einführung der gelb-roten Karte (1991) war VOR der Einführung der Rückpassregel, die die Aufnahme mit der Hand unterbindet (1992)...Letztlich egal: ich meine es gab Rot, was eben auch damals schon nicht korrekt gewesen sein dürfte)
Was ich nicht ganz verstehe: Torwart wirft dem Spieler den Ball zum Kopfball zu? Das ergibt ja wenig Sinn. Das ist ja keine Umgehung der Rückpassregel (der Torwart hatte den Ball offensichtlich ja schon in der Hand). Das scheint mir eher eine Umgehung der 6-Sekunden-Regel und damit uU eine Form des Zeitspiels. Aber dieser Fall ist ja noch theoretischer und konstruierter als der des Threads (Gibt halt nichts, was es nicht gibt). Ist also auch nicht von Belang.
Nunja, ich glaube, wir haben es erschöpfend behandelt. Es bleiben wie häufig Interpretationsfragen.
Danke, das bestätigt mich in den allermeisten Punkte. Dass es in der Praxis kaum Relevanz hat, war ja auch meine Einschätzung.
Die Formulierung der Regel könnte tatsächlich auch den hier aufgerufenen Fall betrefen. Die Frage bleibt, was mit Trick gemeint ist. Lupft der Spieler aus kurzer Entfernung, ist der Trickverdacht einigermaßen berechtigt. Flankt er aber zB aus größerer Entfernung, würde ich das nicht als Trick bezeichnen sondern eher als ungewöhlichen Spielzug. Der Fall ist aber auch recht konstruiert. Im Profifussball spielen solche Mätzchen so gut wie keine Rolle (mehr).
Zur gelb-roten Karte: Ich meine schon, dass der Spieler damals direkt die Rote Karte gesehen hat. Und ich meine auch, dass es die gelb-rote Karte bei der Einführung der Rückpassregel bereits gab. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Müsste man recherchieren. Vielleicht finde ich was.
(Edit: Den Fall mit dem Knie-Rückpass habe ich nicht gefunden - das Internet scheint doch "schneller" zu vergessen als "nie". Die Einführung der gelb-roten Karte (1991) war VOR der Einführung der Rückpassregel, die die Aufnahme mit der Hand unterbindet (1992)...Letztlich egal: ich meine es gab Rot, was eben auch damals schon nicht korrekt gewesen sein dürfte)
Was ich nicht ganz verstehe: Torwart wirft dem Spieler den Ball zum Kopfball zu? Das ergibt ja wenig Sinn. Das ist ja keine Umgehung der Rückpassregel (der Torwart hatte den Ball offensichtlich ja schon in der Hand). Das scheint mir eher eine Umgehung der 6-Sekunden-Regel und damit uU eine Form des Zeitspiels. Aber dieser Fall ist ja noch theoretischer und konstruierter als der des Threads (Gibt halt nichts, was es nicht gibt). Ist also auch nicht von Belang.
Nunja, ich glaube, wir haben es erschöpfend behandelt. Es bleiben wie häufig Interpretationsfragen.
Voting-Teilnehmer
richtig entschieden | |
---|---|
- |
Veto | |
---|---|
- |
03.02.2024 15:30
Schiedsrichter
Daniel Siebert
Note
3,2
5,3
3,0
1,5
Jan Seidel
Rafael Foltyn
Michael Bacher
Benjamin Cortus
Markus Wollenweber
Statistik von Daniel Siebert
Spiele
14
11
Siege (DFL)
5
4
Siege (WT)
5
5
Unentschieden (DFL)
4
2
Unentschieden (WT)
4
1
Niederlagen (DFL)
5
5
Niederlagen (WT)
5
5
Aufstellung
Höler 83.
Atubolu
Makengo 73.
Höfler 73.
Röhl
Gulde
Eggestein
Grifo 83.
Ginter 84.
Kübler
Sallai
Atubolu
Makengo 73.
Höfler 73.
Röhl
Gulde
Eggestein
Grifo 83.
Ginter 84.
Kübler
Sallai
Anton
Karazor
76. Führich
Stergiou
Stiller
82. Mittelstädt
Undav
Nübel
Rouault
Vagnoman
76. Millot
Karazor
76. Führich
Stergiou
Stiller
82. Mittelstädt
Undav
Nübel
Rouault
Vagnoman
76. Millot
Günter 73.
Philipp 83.
Muslija 83.
Gregoritsch 73.
Weißhaupt 84.
Philipp 83.
Muslija 83.
Gregoritsch 73.
Weißhaupt 84.
76. Dahoud
76. Leweling
82. Stenzel
76. Leweling
82. Stenzel