Relegation

Nun steht also eine Mannschaft fest: Der HSV.

Irgendwie wundere ich mich seit Wochen über diese Mannschaft und deren Trainer. Nach fast jedem Spiel werden die Niederlagen gefeiert. Fast immer schwellt man in Zufriedenheit und Optimismus, ja fast schon in realitätsfremden Gefilden. "Heute haben wir eine klare Steigerung gesehen", "Heute hat man den Willen der Mannschaft deutlich erkennen können" und so weiter. Vor einigen Wochen hieß es noch desöfteren "Wir gehören eigentlich nicht dort unten rein", "Wir sind zu stark, um abzusteigen", "Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir da unten raus kommen". Dann sprach man von "Überholspielen". Und heute erklärten Slomka und Ober-Realist Westermann, dass man "Favorit" in den Relegationsspielen sei. Da frage ich mich wirklich, woher man diese Favoritenrolle hernehmen könnte? Normalerweise ist ja in der Tat der Bundesligist leichter Favorit in diesen Duellen, aber mit diesen Leistungen der letzten Wochen bzw über die gesamte Saison? 27 Punkte. 21 Niederlagen. 75 Gegentore. Nimmt man die "Wahre Tabelle", hätte der HSV sogar nur 23 Punkte. Wann hat sich schonmal ein Bundesligist so in die Relegation gerettet? Wie kann ein Slomka da seine Mannschaft in der Favoritenrolle sehen? Ist das nur das Pfeifen im Walde, muss er das einfach wegen der Erwartungshaltung sagen oder kann er wirklich die Leistungen seiner Mannschaft nicht einschätzen? Für mich ist erstmals seit 2009 der Zweitligist, egal ob Paderborn oder Fürth, der eindeutige Favorit. Sollte sich der HSV nicht wahnsinnig steigern, dann sehe ich sie in dieser Form nahezu chancenlos. Denn ewig wird das Glück nicht halten. Das Glück, dass mit Nürnberg und Braunschweig zwei Klubs dem Schneckenrennen beigewohnt haben, nach dem Motto "Der eine will nicht und der andere kann nicht". Das Glück, dass man teilweise in den letzten Wochen hatte wie beispielsweise der Sieg gegen Leverkusen. Ob ein Lasogga und ein Calhanoglu reichen? Der Mythos vom ewigen Dino und die Uhr im Stadion? Ich habe meine starke Zweifel...

Ich hab bei HSV-Spielen oft Steigerung und Willen gesehen... von den Gegnern. Natürlich gehören die da unten eigentlich nicht rein. Gestandene Spieler wie Westermann, Jansen, Adler und vdV in den Reihen. Lasogga hat auch seine Tore gemacht. Wie kann man damit da unten stehen? Eigentlich unverständlich. Oft ist in solchen Situationen einfach das Problem, dass man ewig nicht in der Realität ankommt und sich alles schön redet. Gab's bei uns ja auch schon. Aber wenn man es am letzten Spieltag noch nicht kapiert hat, kann wohl keiner mehr helfen.

Zitat von Crowley
Ich hab bei HSV-Spielen oft Steigerung und Willen gesehen... von den Gegnern. Natürlich gehören die da unten eigentlich nicht rein. Gestandene Spieler wie Westermann, Jansen, Adler und vdV in den Reihen. Lasogga hat auch seine Tore gemacht. Wie kann man damit da unten stehen? Eigentlich unverständlich. Oft ist in solchen Situationen einfach das Problem, dass man ewig nicht in der Realität ankommt und sich alles schön redet. Gab's bei uns ja auch schon. Aber wenn man es am letzten Spieltag noch nicht kapiert hat, kann wohl keiner mehr helfen.

Aber wo waren denn diese gestandenen Spieler, wenn man sie eigentlich gebraucht hätte? Van der Vaart ist ein Schatten seiner selbst, Jansen war noch einer der besseren, aber trotzdem nicht wirklich gut und Adler hat sich mittlerweile auch schon zu oft von seinen Vorderleuten anstecken lassen.
Fast immer, wenn man mal ein halbwegs vernünftiges Spiel zeigte, bewies die Abwehr, dass man immer für einen (oder auch gleich mehrere) Fehler gut ist. Häufig reichte ein einziger Doppelpass und Adler war auf sich alleine gestellt.

Man hat jetzt das Glück, dass es dieses Jahr ein Schneckenrennen gab und man daher noch 2 Spiele hat um alles wieder gut zu machen, aber wenn man da (v.a. in der Abwehr) genauso agiert wie eigentlich fast immer in dieser Saison, dann ist Zeit für den Dino in der Bundesliga abgelaufen!