Strafstoß nach Handspiel Czichos

Zitat von drake86tg

Zitat von yannick811
Der Arm ist im 90°-Winkel abgespreitzt und das hat mMn nichts mehr mit der Sprungbewegung zu tun. Mich wundert schon sehr, dass Aytekin nach aktueller Auslegung hier nicht auf den Punkt geht. 

Der Arm ist in meinen Augen deswegen da oben weil er, als er schon in der Luft ist, vom Berliner einen kleinen Stoss kriegt. Sieht man eigentlich auch relativ gut im geposteten Gif. Dann wird er an an eben diesem Arm vom Mitspieler aus kürzester Distanz angeköpft und das soll dann auch noch strafbar sein?
Für mich so korrekt entschieden von Aytekin.

Seh ich genauso. 
Zumal der Arm auch nicht über Schulterhöhe ist und auch ohne den Kontakt zu betrachte die Armhaltung noch sehr nah an natürlich ist.

Zitat von Mastet
Das spielt meines Erachtens keine Rolle ob absichtlich oder nicht. Im Englischen heißt es halt Except for the above offences, it is not an offence if the ball touches a player’s hand/arm:

directly from the head or body (including the foot) of another player who is close

Da wird keine Einschränkung gemacht, ob absichtlich gespielt oder nicht. 

Das würde ja diesen Regelpassus noch kurioser machen. Beim Blocken eines Kopfballes aus kurzer Distanz muss der SR also wieder auf Absicht prüfen?

Exakt,  genauso wie auf die unnatürliche Vergrößerung und Arm über Schulterhöhe.
Wenn dies nicht vorliegt, dann kann es nicht strafbar sein. 

Hand? - Ja
Hand im Sinne der Regel? - Nein
Handspiel für mich strafbar? - Nein

Meiner Meinung nach war es korrekt, diese Szene nochmal überprüfen zu lassen, die endgültige Entscheidung aber war ebenso korrekt. Der Spieler bekomt den Ball zwar aus kürzester Distanz an den Arm geköpft, aber nach aktueller Regelauslegung darf dies keinen Elfer nach sich ziehen.

Für mich korrekt entschieden. Spieltypisch im Gerangel in der Luft (ich glaube er kommt sogar etwas aus dem Gleichgewicht, das kann der Arm nicht am Körper sein), sieht den Ball nicht, kurze Distanz...

In realer Geschwindigkeit:


und hier 3 Zeitlupen:






Der Treffer an der Hand ist doch über Schulterhöhe und der Arm ist schon vor dem Körperkontakt sehr hoch. Aber der Ball kommt auch aus sehr kurzer Entfernung.

Ist wirklich der Kontakt schuld, dass der Arm hochgeht? Aus der Hintertorperspektive passt die Armbewegung zeitlich auch gut zur Kopfbewegung, die klar gezielt zum Ball geht. Dann wird auch noch der Teil des Arms getroffen, der nach oben abgewinkelt ist, Treffer ist dabei auch über Schulterhöhe. Nach den aktuellen Regeln eher ein Elfmeter als keiner.

Eine Szene, bei der ich mich über die Entscheidung von Aytekin wirklich freue! Das ist ein Handspiel, das weit von Absicht entfernt ist, was für mich immer noch das eigentliche Kriterium sein müsste. Gleichzeitig bin ich mir allerdings unsicher, ob das streng im Sinne der Regeln korrekt entschieden ist. Die Körperfläche wird aus meiner Sicht unnatürlich vergrößert, in diesem Moment soll die Distanz keine Rolle mehr spielen. Warum also ist das kein strafbares Handspiel?

Zitat von Junior
Eine Szene, bei der ich mich über die Entscheidung von Aytekin wirklich freue! Das ist ein Handspiel, das weit von Absicht entfernt ist, was für mich immer noch das eigentliche Kriterium sein müsste. Gleichzeitig bin ich mir allerdings unsicher, ob das streng im Sinne der Regeln korrekt entschieden ist. Die Körperfläche wird aus meiner Sicht unnatürlich vergrößert, in diesem Moment soll die Distanz keine Rolle mehr spielen. Warum also ist das kein strafbares Handspiel?

Weshalb vergrößert er dMn die Körperfläche unnatürlich?
Meinst du per Definition, da der Arm 90 Grad abgestreckt ist?

Zitat von lufdbomp

Zitat von Junior
Eine Szene, bei der ich mich über die Entscheidung von Aytekin wirklich freue! Das ist ein Handspiel, das weit von Absicht entfernt ist, was für mich immer noch das eigentliche Kriterium sein müsste. Gleichzeitig bin ich mir allerdings unsicher, ob das streng im Sinne der Regeln korrekt entschieden ist. Die Körperfläche wird aus meiner Sicht unnatürlich vergrößert, in diesem Moment soll die Distanz keine Rolle mehr spielen. Warum also ist das kein strafbares Handspiel?

Weshalb vergrößert er dMn die Körperfläche unnatürlich?
Meinst du per Definition, da der Arm 90 Grad abgestreckt ist?

Ja, und noch dazu ist der Treffer auf Schulterhöhe.

Zitat von Junior

Zitat von lufdbomp

Zitat von Junior
Eine Szene, bei der ich mich über die Entscheidung von Aytekin wirklich freue! Das ist ein Handspiel, das weit von Absicht entfernt ist, was für mich immer noch das eigentliche Kriterium sein müsste. Gleichzeitig bin ich mir allerdings unsicher, ob das streng im Sinne der Regeln korrekt entschieden ist. Die Körperfläche wird aus meiner Sicht unnatürlich vergrößert, in diesem Moment soll die Distanz keine Rolle mehr spielen. Warum also ist das kein strafbares Handspiel?

Weshalb vergrößert er dMn die Körperfläche unnatürlich?
Meinst du per Definition, da der Arm 90 Grad abgestreckt ist?

Ja, und noch dazu ist der Treffer auf Schulterhöhe.

Ah ok, rein regeltechnisch schon hart auf der Kante, keine Frage. Aber ich bin froh, dass Aytekin hier Fingerspitzengefühl hat walten lassen.

Zitat von lufdbomp

Zitat von Junior

Zitat von lufdbomp

Zitat von Junior
Eine Szene, bei der ich mich über die Entscheidung von Aytekin wirklich freue! Das ist ein Handspiel, das weit von Absicht entfernt ist, was für mich immer noch das eigentliche Kriterium sein müsste. Gleichzeitig bin ich mir allerdings unsicher, ob das streng im Sinne der Regeln korrekt entschieden ist. Die Körperfläche wird aus meiner Sicht unnatürlich vergrößert, in diesem Moment soll die Distanz keine Rolle mehr spielen. Warum also ist das kein strafbares Handspiel?

Weshalb vergrößert er dMn die Körperfläche unnatürlich?
Meinst du per Definition, da der Arm 90 Grad abgestreckt ist?

Ja, und noch dazu ist der Treffer auf Schulterhöhe.

Ah ok, rein regeltechnisch schon hart auf der Kante, keine Frage. Aber ich bin froh, dass Aytekin hier Fingerspitzengefühl hat walten lassen.

Hmmm.
Gefühlt ist das natürlich die richtige Entscheidung, aber ob man sich darüber freuen sollte, steht auf einem anderen Blatt.
Union ist noch im Rennen um Europa, und Köln steht das Wasser bis zum Hals.
Wenn Köln sich jetzt durch einen Gegentreffer weniger rettet, oder Berlin wegen einem Treffer weniger scheitert, und solche Dinger sonst gepfiffen werden, ist das dann auch nicht so lustig.
Wird sich in 10 Spieltagen niemand dran erinnern, aber so bescheuert die Regel auch ist, nach aktueller Regel ist, wenn ich das nicht falsch verstehe, bei der Armhöhe immer zu pfeifen. Gefallen muss es nicht, aber es sollte für alle gleich sein.
 

Zitat von nick_user
Hmmm.
Gefühlt ist das natürlich die richtige Entscheidung, aber ob man sich darüber freuen sollte, steht auf einem anderen Blatt.
Union ist noch im Rennen um Europa, und Köln steht das Wasser bis zum Hals.
Wenn Köln sich jetzt durch einen Gegentreffer weniger rettet, oder Berlin wegen einem Treffer weniger scheitert, und solche Dinger sonst gepfiffen werden, ist das dann auch nicht so lustig.
Wird sich in 10 Spieltagen niemand dran erinnern, aber so bescheuert die Regel auch ist, nach aktueller Regel ist, wenn ich das nicht falsch verstehe, bei der Armhöhe immer zu pfeifen. Gefallen muss es nicht, aber es sollte für alle gleich sein.
 

Da hast du natürlich recht, für die betroffene Mannschaft ist das nicht so schön. Aber ich denke schon, dass die Entscheidung auch regeltechnischt "gerade noch so" vertretbar ist. Mal schauen, was der DFB in seinen Stellungnahmen dazu sagen wird.
Zur Szene selbst:
Hältst du die Armhaltung aufgrund der Sprungbewegung für spieltypisch?

Zitat von Junior
Eine Szene, bei der ich mich über die Entscheidung von Aytekin wirklich freue! Das ist ein Handspiel, das weit von Absicht entfernt ist, was für mich immer noch das eigentliche Kriterium sein müsste. Gleichzeitig bin ich mir allerdings unsicher, ob das streng im Sinne der Regeln korrekt entschieden ist. Die Körperfläche wird aus meiner Sicht unnatürlich vergrößert,in diesem Moment soll die Distanz keine Rolle mehr spielen. Warum also ist das kein strafbares Handspiel?

Dann fehlt die Definition von 'unnatürlich vergrößert' in der Ausformulierung der Regel. 
Beim Hochspringen hat man die Arme gemeinhin in dieser Position, solange sich da kein gegnerischer Kopf befindet. 

Man könnte auch argumentieren: Der Verteidiger weiß, dass er nicht an den Ball kommt. Er kann also lediglich die Sicht behindern oder den abprallenden/gespielten Ball blocken. Insofern könnte man also Absicht bzw. Fahrlässigkeit unterstellen.
Als Muster für ein nicht strafbares Handspiel reicht diese Szene nicht.
 

Zitat von lufdbomp

Da hast du natürlich recht, für die betroffene Mannschaft ist das nicht so schön. Aber ich denke schon, dass die Entscheidung auch regeltechnischt "gerade noch so" vertretbar ist. Mal schauen, was der DFB in seinen Stellungnahmen dazu sagen wird.
Zur Szene selbst:
Hältst du die Armhaltung aufgrund der Sprungbewegung für spieltypisch?

Für mein Gefühl ist das eine sehr kritische Szene.
Ich gehe jetzt mal (erstmal) weg von der Regel und bleibe bei dem, wie ich das interpretieren würde.

Ich verstehe, warum die Arme dort sind, ich würde aber auch sagen, sie müssen nicht dort sein.
Die Entfernung ist extrem kurz, aber ein Abschluß war absolut erwartbar.
Ich würde, aus dem Gefühl, mit Bauchschmerzen laufen lassen. Ich würde aber befürchten, dass das ausgenutzt würde.
Daher verstehe ich den Ansatz der Regelhüter.

Wenn ich nun die aktuelle Regel mit dazunehme, dann spricht deutlich mehr für als gegen einen Strafstoß.
Die Armhaltung ist zu hoch, die Richtung des Balles erwartbar, die Körperfläche ist klar vergrößert und die Vergrößerung ist vermeidbar.
Wenn ich jetzt anschaue, was alles als Handspiel gepfiffen wurde diese Saison, dann ist das schon ein ziemlicher Balanceakt, hier keinen Pfiff zu rechtfertigen.
Wenn ich dazu anschaue, dass die Regel in den letzten Jahren enger und enger gefasst wurde (als ich in der Jugend war, wäre das einfach "angeschossen" gewesen, aber selbst da wäre das strittig gewesen), dann passt diese Interpretation für mich nicht.
Und das ist dann eben die andere Seite der Geschichte, wir haben mehr und mehr unterschiedliche Auffassungen bei den Schiris.
Das ist zum einen die mal sehr enge, mal sehr weite Linie, das ist die "Lex Krug" und ihre Geschwister, die wir immer wieder bei Strafstoßentscheidungen sehen, es wird willkürlich.
Und Hand geht in die selbe Richtung, die Grauzone ist heute einfach zu groß, ich kann mit beiden Richtungen leben, beide haben stärken und schwächen.
Würde man die aktuelle, enge Linie durchziehen, wäre die Sache klar. Man wüsste, worauf man sich einlässt.
Auch eine allgemein lockerere Linie wäre ok.
Aber wie viele Strafstöße wie diesen gab es diese Saison schon?
Das war mehr als einer. Und da wird dann irgendwann die Tabelle verzerrt.

Es gab diese Saison, ziemlich am Anfang, mal eine strittige Szene mit Hasebe, da diskutierten wir dann, ob der Arm angelegt oder die Hand 5 cm vom Körper entfernt war.
Wenn diese Szene Raum für Debatten bot, dass müsste diese eigentlich klar sein. Und genau das ist mein Problem.
Ich will, dass das alles einigermaßen gleich gewertet wird.
Natürlich wird es immer etwas unterschiedliche Linien geben, und das ist teilweise ja auch nötig, aber aktuell gehen mir die Linien, grade bei Hand, aber auch bei anderen Dingen, zu sehr auseinander.

Zitat von nick_user

Zitat von lufdbomp

Da hast du natürlich recht, für die betroffene Mannschaft ist das nicht so schön. Aber ich denke schon, dass die Entscheidung auch regeltechnischt "gerade noch so" vertretbar ist. Mal schauen, was der DFB in seinen Stellungnahmen dazu sagen wird.
Zur Szene selbst:
Hältst du die Armhaltung aufgrund der Sprungbewegung für spieltypisch?

Für mein Gefühl ist das eine sehr kritische Szene.
Ich gehe jetzt mal (erstmal) weg von der Regel und bleibe bei dem, wie ich das interpretieren würde.

Ich verstehe, warum die Arme dort sind, ich würde aber auch sagen, sie müssen nicht dort sein.
Die Entfernung ist extrem kurz, aber ein Abschluß war absolut erwartbar.
Ich würde, aus dem Gefühl, mit Bauchschmerzen laufen lassen. Ich würde aber befürchten, dass das ausgenutzt würde.
Daher verstehe ich den Ansatz der Regelhüter.

Wenn ich nun die aktuelle Regel mit dazunehme, dann spricht deutlich mehr für als gegen einen Strafstoß.
Die Armhaltung ist zu hoch, die Richtung des Balles erwartbar, die Körperfläche ist klar vergrößert und die Vergrößerung ist vermeidbar.
Wenn ich jetzt anschaue, was alles als Handspiel gepfiffen wurde diese Saison, dann ist das schon ein ziemlicher Balanceakt, hier keinen Pfiff zu rechtfertigen.
Wenn ich dazu anschaue, dass die Regel in den letzten Jahren enger und enger gefasst wurde (als ich in der Jugend war, wäre das einfach "angeschossen" gewesen, aber selbst da wäre das strittig gewesen), dann passt diese Interpretation für mich nicht.
Und das ist dann eben die andere Seite der Geschichte, wir haben mehr und mehr unterschiedliche Auffassungen bei den Schiris.
Das ist zum einen die mal sehr enge, mal sehr weite Linie, das ist die "Lex Krug" und ihre Geschwister, die wir immer wieder bei Strafstoßentscheidungen sehen, es wird willkürlich.
Und Hand geht in die selbe Richtung, die Grauzone ist heute einfach zu groß, ich kann mit beiden Richtungen leben, beide haben stärken und schwächen.
Würde man die aktuelle, enge Linie durchziehen, wäre die Sache klar. Man wüsste, worauf man sich einlässt.
Auch eine allgemein lockerere Linie wäre ok.
Aber wie viele Strafstöße wie diesen gab es diese Saison schon?
Das war mehr als einer. Und da wird dann irgendwann die Tabelle verzerrt.

Es gab diese Saison, ziemlich am Anfang, mal eine strittige Szene mit Hasebe, da diskutierten wir dann, ob der Arm angelegt oder die Hand 5 cm vom Körper entfernt war.
Wenn diese Szene Raum für Debatten bot, dass müsste diese eigentlich klar sein. Und genau das ist mein Problem.
Ich will, dass das alles einigermaßen gleich gewertet wird.
Natürlich wird es immer etwas unterschiedliche Linien geben, und das ist teilweise ja auch nötig, aber aktuell gehen mir die Linien, grade bei Hand, aber auch bei anderen Dingen, zu sehr auseinander.

Ah ok, wenn du davon ausgehst, dass der linke Arm zu hoch ist, muss es konsequenterweise den Regeln nach einen Elfmeter geben.

Was die Anwendung neuer Regeln angeht:
Das haben wir ja oft, dass neue Regeln zu Beginn einer Saison deutlich strikter angewandt werden als in der Folge. Vielleicht bzw. wahrscheinlich auch deshalb, weil in der praktischen Anwendung festgestellt wird, wie suboptimal die Anwendung der neuen Regel ist.
Vor zwei/drei Jahren (?) gab es doch die Diskussion um die gelben Karten, die anfangs ständig gezogen wurden, im Laufe der Saison aber immer weniger.

Das dies nicht gut ist, ist kar, führt dies doch unter Umständen zu Schieflagen.