Toni Kroos <3

Gerade liebe ich Toni Kroos so richtig.

Die Fragen waren zwar nicht so schlimm, aber auch vollkommen unnötig. Endlich sagt mal jemand was. Vor allem das "Da hörst Du die Fragen und weißt schon, der kommt aus Deutschland" danach aus dem Off

Ich kann ihn so gut verstehen!

Zitat von Loomer
Gerade liebe ich Toni Kroos so richtig.

Die Fragen waren zwar nicht so schlimm, aber auch vollkommen unnötig. Endlich sagt mal jemand was. Vor allem das "Da hörst Du die Fragen und weißt schon, der kommt aus Deutschland" danach aus dem Off

Ich kann ihn so gut verstehen!

Hab den Hate gegen ihn in De nie verstanden und hötte ihn gerne weiterhin in der Nationalmannschaft gesehen, aber das heute fand ich wenig sympathisch Die ständigen Interviews nerven zwar, aber so schlimm waren die Fragen jetzt nicht, zumal es der Wahrheit entspricht, von Real kam wenig.

Zitat von Loomer
Gerade liebe ich Toni Kroos so richtig.

Die Fragen waren zwar nicht so schlimm, aber auch vollkommen unnötig. Endlich sagt mal jemand was. Vor allem das "Da hörst Du die Fragen und weißt schon, der kommt aus Deutschland" danach aus dem Off

Ich kann ihn so gut verstehen!

ZDF oder DAZN?

Zitat von harrisking

Zitat von Loomer
Gerade liebe ich Toni Kroos so richtig.

Die Fragen waren zwar nicht so schlimm, aber auch vollkommen unnötig. Endlich sagt mal jemand was. Vor allem das "Da hörst Du die Fragen und weißt schon, der kommt aus Deutschland" danach aus dem Off

Ich kann ihn so gut verstehen!

ZDF oder DAZN?

ZDF

https://www.bild.de/sport/fussball/champions-league/champions-league-toni-kroos-bricht-titel-interview-mit-dem-zdf-ab-80235152.bild.html

Hier der Wortlaut. Ich warte auf den Kroos-Shitstorm heute Nacht

Zitat von 18dreiundneunzig
Zumal es der Wahrheit entspricht, von Real kam wenig.

Findest du? Real hatte einen ziemlich klaren Plan gegen einen zumindest auf dem Papier favorisierten Gegner und haben diesen nahezu perfekt umgesetzt. Liverpool hatte zwar recht viele Schüsse, aber so richtig zwingend war dann doch nicht viel. Courtois hat zwar ein super Spiel gemacht, ich will diese Leistung keineswegs schmälern, aber zu wirklich übermenschlichen Paraden wurde er auch nicht wirklich gezwungen. Das war das, was ich von einem der besten (in der aktuellen Saison wahrscheinlich dem besten) Torhüter der Welt erwarte. Real dagegen völlig abgezockt und effizient.

Bin da als "nicht-Kroos-Fan" um es vorsichtig auszudrücken auch ganz klar auf seiner Seite. Die Fragen waren entweder absichtlich provokant gestellt, oder sie zeugen von Fußballunkenntnis. Ich tippe auf ersteres.
Real hatte einen Plan, und der ist aufgegangen. Liverpool hatte einen Plan und der ist nicht aufgegangen. Für den unbedarften Beobachter mag es so ausgesehen haben, als hätten die Reds ihren Gegner an die Wand gespielt, aber es waren zwei Spielsysteme und Taktiken, die da aufeinandergetroffen sind. Sicherlich waren die Reds über die Gesamtheit des Spiels in ihren Aktionen klarer und zielstrebiger. Allerdings war schon mit Ende der ersten Hälfte klar, dass Ancelottis Plan aufgehen kann (mit dem zurückgenommenen Tor).
Die Fragen waren sehr suggestiv negativ gestellt an den einzigen deutschen Spieler, der gerade zum fünften Mal die CL gewonnen hat, und dabei durchgespielt hat, 93% Passquote und 64% gewonnene Zweikämpfe hat.
Spätestens nachdem er gemerkt hatte, dass Kroos die Fragen negativ aufnimmt, hätte er sie weniger provokant stellen können, wenn er denn wollte. (z.B. "war es der Plan, Liverpool anrennen zu lassen?")
Finde es gut, wenn man dann auch mal ein Interview abbricht. Wer will schon im Moment des Triumphes von einem Journalisten vor laufender Kamera und Millionenpublikum suggeriert bekommen, man wäre unterlegen gewesen und hätte Glück gehabt?

Zitat von Jadon42

Zitat von 18dreiundneunzig
Zumal es der Wahrheit entspricht, von Real kam wenig.

Findest du? Real hatte einen ziemlich klaren Plan gegen einen zumindest auf dem Papier favorisierten Gegner und haben diesen nahezu perfekt umgesetzt. Liverpool hatte zwar recht viele Schüsse, aber so richtig zwingend war dann doch nicht viel. Courtois hat zwar ein super Spiel gemacht, ich will diese Leistung keineswegs schmälern, aber zu wirklich übermenschlichen Paraden wurde er auch nicht wirklich gezwungen. Das war das, was ich von einem der besten (in der aktuellen Saison wahrscheinlich dem besten) Torhüter der Welt erwarte. Real dagegen völlig abgezockt und effizient.

Naja die ‚Verteilung der Spielanteile‘ sag ich mal ist immer subjektiv, wie du sagst war es jetzt kein komplett einseitiges Spiel.
Den Statistiken nach (24:4 Schüsse, 9:2 Torschüsse) kann man aber denke ich schon sagen, dass Liverpool mehr für das Spiel getan hat. Real hatte nach dem Tor halt noch gute Szenen, weil Liverpool alles nach vorne werfen musste….
Im Endeffekt finde ich die Frage einfach gerechtfertigt, Real hatte den Ball gefühlt teilweise 20 Minuten am Stück nicht…

Da gewinnst du den größten Club-Pokal und es werden dir im ersten Interview solche Fragen gestellt. Da hätte ich auch keinen Bock drauf. Eine sachliche Analyse kann er sich am Ende auf der PK abholen. Aber doch nicht wenige Minuten nach so einem intensiven Spiel am Ende einer Saison ... Gute Reaktion von Kroos!

Das muss er als erfahrener Spieler trotzdem souveräner lösen oder den Pressesprecher holen.
Geld bekommen die ja nicht nur fürs Fussball spielen.
Ganz zu schweigen davon, dass er ungerechtfertigerweise alle über einen Kamm schert um sich zu profilieren.

Ganz stark von Kroos, diese unangebrachten und provokanten Fragen so zu erwiedern und dann abzubrechen! Da zerschellen reihenweise die vier stärksten Klubs der Welt, drei davon von der Insel, an Real Madrid, die schon so oft totgesagt wurden, und dieser Mann vom ZDF versucht dann tatsächlich, diesen Moment kaputtzufragen - unglaublich.

Ein paar Worte auch zu Carlo Ancelotti: Nun ist er endgültig die Trainerlegende schlechthin. Jetzt hat er mit seinem vierten Königstitel Bob Paisley nicht nur eingeholt, sondern tatsächlich übertrumpft. Zudem ist es immer eine Wohltat, so einen anständigen Fußballlehrer am Seitenrand zu sehen, neben den ganzen Hampelmänner wie Klopp, Tuchel, Simeone, Guardiola oder Mourinho. Er und Zidane wissen halt, wie man große Endspiele gewinnt. Bei Real hatte man in dieser Saison das Gefühl, dass sie immer genau so viel machen, dass es reicht, den Gegner zu schlagen. War jetzt auch mal interessant zu sehen, wie sie mit einer Führung umgehen. Chapeau!

 

Zitat von Jadon42

Zitat von 18dreiundneunzig
Zumal es der Wahrheit entspricht, von Real kam wenig.

Findest du? Real hatte einen ziemlich klaren Plan gegen einen zumindest auf dem Papier favorisierten Gegner und haben diesen nahezu perfekt umgesetzt. Liverpool hatte zwar recht viele Schüsse, aber so richtig zwingend war dann doch nicht viel. Courtois hat zwar ein super Spiel gemacht, ich will diese Leistung keineswegs schmälern, aber zu wirklich übermenschlichen Paraden wurde er auch nicht wirklich gezwungen.Das war das, was ich von einem der besten (in der aktuellen Saison wahrscheinlich dem besten) Torhüter der Welt erwarte. Real dagegen völlig abgezockt und effizient.

Genau so. 
Die Effizienz misst sich dann am Ergebnis. Das ist dann, weil knapp, selten so, dass man sagen kann, das ist 'verdient'. Die Frage nach der Selbstverständlichkeit und Überraschung ist dann eine reine Provokation.

Verwandelt Liverpool die klaren Torschüsse mit größerer Wucht und Präzision, fragt keiner nach dem Spiel (sonst alles gleich) nach dem verdienten Sieger. Die Fähigkeit zu solchen Schüssen hat aber gefehlt. Es gibt im Fußball keine B-Note. Und natürlich hatte Madrid bei den Siegen in den K.O-Spielen auch Glück, aber auch die Fähigkeit, die Gegner 'einzuhegen' und eigene Chancen herauszuspielen und zu nutzen.



 

Zitat von grisu
Das muss er als erfahrener Spieler trotzdem souveräner lösen oder den Pressesprecher holen.
Geld bekommen die ja nicht nur fürs Fussball spielen.
Ganz zu schweigen davon, dass er ungerechtfertigerweise alle über einen Kamm schert um sich zu profilieren.

Nichts für ungut, aber das ist ziemlich platt.

Du kannst jeden noch so frommen man derart provozieren, dass er die Fassung verliert.

Kritische Interviews sind m.E. nach einem intensiven Fußballspiel nicht möglich. 

Das Interview gestern war entweder eine bewusste Provokation oder einfach fachlich, sachlich völlig daneben.

Die Fragen fand ich vergleichsweise zu den Fragen nach einigen BL-Spielen oder CL-Spielen mit deutscher Beteiligung jetzt wirklich noch eher harmlos.
Wenn ich mich an die Fragerei in vielen Pressekonferenzen dieser Saison erinnere, dann war das zum Teil zumindesst bei manchen Clubs medialer grenzenloser bull!&*@ ohne Ende.

Trotzdem legitim von Kroos, dass er das Interview abbricht - so konsequent sollten gerne öfter Verantwortliche vor dem Mikro reagieren. 

Andererseits, hat der Reporter wohl in der Tat einen wunden Punkt getroffen, ich kann mich an keinen einzigen der letzten fünf Real-CL-Titel erinnern, bei dem das Team konstant, verdient und überzeugend durch alle Spiele hindurch gewonnen hätte.

Immer profitierte Real entweder von einer ganzen Menge Dusel (ins besondere gegen ManCity in diesem Jahr) oder von strittigen Schiedsrichterentscheidungen.

HZ1 war insgesamt ein sehr schwaches Spiel: erster Torschuss für Liverpool in der 15.Minute, erster Eckball in der 40.Minute und von Real kam bis auf das strittige Abseitstor von Benzema so gut wie nichts. Salah hätte durchaus treffen können.
Bester Spieler auf dem Feld war der Torschütze von Real.





 

Zitat von Jadon42

Zitat von 18dreiundneunzig
Zumal es der Wahrheit entspricht, von Real kam wenig.

Findest du? Real hatte einen ziemlich klaren Plan gegen einen zumindest auf dem Papier favorisierten Gegner und haben diesen nahezu perfekt umgesetzt. Liverpool hatte zwar recht viele Schüsse, aber so richtig zwingend war dann doch nicht viel. Courtois hat zwar ein super Spiel gemacht, ich will diese Leistung keineswegs schmälern, aber zu wirklich übermenschlichen Paraden wurde er auch nicht wirklich gezwungen. Das war das, was ich von einem der besten (in der aktuellen Saison wahrscheinlich dem besten) Torhüter der Welt erwarte. Real dagegen völlig abgezockt und effizient.

Fand auch das Real das gut gemacht hat. Im Grunde hatte Liverpool nur 2 große Chancen im Spiel. Mehr als diese 2 Chancen hatte Real allerdings auch nicht. Am Ende ist der Sieg eher glücklich als abgezockt und effizient.
Die erste Großchance vertendelt Benzema, bevor der Ball im Ping Pong vom sich im Weg stehenden Torwart und Liverpooler Abwehrspieler nochmal gefährlich wird. Tor wurde dann korrekt wegen Abseits aberkannt.
Die 2. Großchance war ein verunglückter Schuss von Valverde, der dadurch zur Flanke wurde und ins Tor ging. Eine ähnliche Szene hatte Liverpool auch, allerdings mit weniger Glück.

Habe die Aktion von Kroos nicht gesehen. Aber hört sich überheblich an. Als frisch gekührter Championsleague Sieger, könnte man die Sache auch mal etwas lockerer sehen. Aber so sind sie halt die verkrampften Deutschen .

Zitat von Jockel
Habe die Aktion von Kroos nicht gesehen. Aber hört sich überheblich an. Als frisch gekührter Championsleague Sieger, könnte man die Sache auch mal etwas lockerer sehen. Aber so sind sie halt die verkrampften Deutschen .

Der letzte Satz ist wirklich ein schöner: Genau wie es "typisch deutsch" ist, das Haar in der Suppe an einer defensiv ausgerichteten Taktik zu suchen, ist es eben auch "typisch deutsch", sich darüber zu beschweren, dass man es nicht so macht, wie andere Nationen es (angeblich?) machen.
Ich kann Kroos Enttäuschung über die Fragen verstehen: Wie er im Interview zuerst ausführte, bedeutet ihm dieser fünfte Titel etwas, weil dieses Mal die für ihn wichtigen Live-Zuschauer alle dabei waren. Diese Wahrnehmung sah Kroos durch die beiden Fragen gefährdet.
Wenn Kroos die beiden Fragen in einem weniger emotionalen Moment gestellt worden wären, hätte er vielleicht auch sinnvoll darauf antworten können. Die gestellten Fragen heben ja die Diskussion hervor, die sich "neutrale" Fußball-Fans anschließend immer stellen, ob ein Sieg verdient war und was hätte anders laufen müssen, damit der Ausgang ein anderer wäre.

Ich fand die Aktion von Kroos genau richtig. Die Fragen waren und sind dumm.

Der Reporter fragt nach einem CL Finale ob Kroos erwartet hat, das Liv so stark aufspielen wird.

Also entweder ist der Reporter dämlich hoch 10 oder er wollte einfach nur provozieren. Beides wäre eine Blamage.

Da spielt Liv gegen Real. Liv die zu einem der besten Teams der Welt gehört. Das in der stärksten Liga der Welt auf Platz 2 gelandet ist. 14 Punkte Rückstand aufgeholt hat und nur wegen 2 Punkten nicht Meister wurde.

Da ist es natürlich logisch, das Real völlig überrascht war, das Liv groß aufspielen wird und Real richtig unter Druck setzen wird.

Bei aller liebe, da würde ich auch das Interview beenden und meine Kommentare dazu abgeben.

Sky hat da auch wieder echte Stärke bewiesen. Da kommentiert ein Reporter die Aktion von Kroos als schwach. Zu dem Fazit kommt er, obwohl er zugibt, das er gar nicht genau weiss was passiert ist bzw es nicht mitbekommen hat.

Das zeigt wie schwach unsere Medienlandschaft bzw. die Reporter hierzulande sind.

Zitat von 18dreiundneunzig

Zitat von Jadon42

Zitat von 18dreiundneunzig
Zumal es der Wahrheit entspricht, von Real kam wenig.

Findest du? Real hatte einen ziemlich klaren Plan gegen einen zumindest auf dem Papier favorisierten Gegner und haben diesen nahezu perfekt umgesetzt. Liverpool hatte zwar recht viele Schüsse, aber so richtig zwingend war dann doch nicht viel. Courtois hat zwar ein super Spiel gemacht, ich will diese Leistung keineswegs schmälern, aber zu wirklich übermenschlichen Paraden wurde er auch nicht wirklich gezwungen. Das war das, was ich von einem der besten (in der aktuellen Saison wahrscheinlich dem besten) Torhüter der Welt erwarte. Real dagegen völlig abgezockt und effizient.

Naja die ‚Verteilung der Spielanteile‘ sag ich mal ist immer subjektiv, wie du sagst war es jetzt kein komplett einseitiges Spiel.
Den Statistiken nach (24:4 Schüsse, 9:2 Torschüsse) kann man aber denke ich schon sagen, dass Liverpool mehr für das Spiel getan hat. Real hatte nach dem Tor halt noch gute Szenen, weil Liverpool alles nach vorne werfen musste….
Im Endeffekt finde ich die Frage einfach gerechtfertigt, Real hatte den Ball gefühlt teilweise 20 Minuten am Stück nicht…

Ich hab erst nach ca. 20 Minuten eingeschaltet und dann kam nach kurzer Zeit mehrfach der Hinweis, dass "...ist klar überlegen". Erst beim dritten Mal hab ich verstanden, dass er von Liverpool sprach, weil ich ab dem Zeitpunkt keinem der beiden Teams zuordnen konnte. Liverpool hat zwar auch da mehr Spieler in der gegnerischen Hälfte als in der eigenen, aber (zur Erinnerung) daraus resultierte keine wirkliche Torchance für Liverpool mehr. Im Gegenteil wurde zweimal ein Konter Reals noch gerade durch eine Weltklassetat unterbunden und Real erzielte ein Abseitstor. Vor dem Siegtreffer gab es von Liverpool auch nach der Halbzeit keinen wirklichen Schuss aufs Tor mehr. - Zumindest ab der 20. Minute hab ich auch nicht sehen können, dass Real versuchte, den Ball möglichst lange hintenherum zu sicher. Wenn sie ihn erobern konnten, ging es recht konsequent nach vorn.
Ja, Liverpool hat mehr ins Pressing investiert, aber Real hat intelligenter, zielstrebiger gespielt. - Klopp hat das übrigens selbst auch so gesehen, dass von seiner Mannschaft zu wenig zielstrebig aufs Tor gespielt wurde. ...und das Spiel besteht doch darin, mehr Tore zu schießen als der Gegner, oder?

Letztlich hängt die Wertung des Interviews davon ab, welche Vorstellung man von  Funktion und Stellenwert von Journalismus hat. Der eine meint, Journalisten nach dem Spiel sind ein Bestandteil der Feierlichkeiten und sollen vor allem Glückwünsche überbringen und nach Gefühlen fragen. Der andere meint, Journalisten sollten immer auch einen analytischen Ansatz haben.

Der Sportjournalismus in Deutschland und Spanien soll schon unterschiedlich sein. Wenn es in Spanien gut läuft, wird wohl auch sehr überschwänglich alles über den grünen Klee gelobt (wohl sehr viel extremer als in Deutschland), wenn es schlecht läuft, geht es auch schnell andersrum (dann wohl auch exzessiver als in Deutschland). Dabei hat der spanische Sportjournalismus wohl noch eine extremere Ausrichtung auf ganz wenige Vereine, die dort als sakrosant betrachtet werden (im Gegensatz zu den Spielern dieser Vereine) - Real steht da ganz oben unter den Heiligtümern spanischer Sportberichterstattung. Kroos ist so wohl gewohnt, dass nach einem Triumph von Journalisten nichts als Lob, Glückwünsche und Schmeicheleien kommt. 

Natürlich kann sich jeder überlegen, welche Art von Journalismus er selber angemessen findet. Für reine Glückwunsch-Arien am Spielfeldrand bräuchte man aber keinen Journalismus - da würde es reichen, den Vereins-PR-Manager das "Interview" führen zu lassen oder irgendeinen Stichwortgeber ans Mikrophon zu stellen: "Herzlichen Glückwunsch! Können Sie das schon begreifen? ... Wie besonders ist dieser Moment? ... Pläne für den wohlverdienten Urlaub? ... Viel Spaß bei der Feier."  Die Frage nach Gefühlen (die bei den Siegern so super ankommt) stößt lustigerweise bei den Verlierern wiederum auf heftige Ablehnung.

Ich persönlich kann nicht erkennen, wo bei diesem Interview das Problem sein soll. Die netten Worte kamen zu Anfang und Kroos hatte die Gelegenheit zu erzählen, weshalb ihm das persönlich wichtig war. Dass dann Fragen zum Spielverlauf kommen, sollte auch nicht so ungewöhnlich sein. Ein User hier hat von "provokanten" Fragen gesprochen - aber genau das ist die Aufgabe von journalistischen Fragen: Sie sollen aus dem Interviewten etwas rauskitzeln. Die Fragen waren ja nicht platt provokant (wie z.B. Jochen Breyers 3-mal wiederholtes "Die Sache ist durch" gegenüber Jürgen Klopp, der 2-mal ruhig antwortete und beim 3. Mal das Ganze beendete, ohne unhöflich oder gar vulgär zu werden).

In einem Interview gibt der Journalist eine Einschätzung der Situation, um dem Interviewten die Gelegenheit zu geben, seine Einschätzung zu schildern. Da ist es schon seltsam, weshalb manche Sportler, die ja durchaus Erfahrung mit den Medien haben, hier so unsouverän reagieren. Da wird eine Journalistenfrage wie ein persönlicher Vorwurf genommen, obwohl es nur die Gelegenheit ist, die eigene Leistung entsprechend zu würdigen. Die Frage an Kroos wäre einfach nur die Vorlage gewesen, um die eigene Leistung hervorzuheben (Match-Plan aufgegangen) oder etwas Nettes über den unterlegenen Gegner zu sagen. Interviews abbrechen, wenn man keinen Kopf für die gestellten Fragen hat, ist auch nicht wirklich ein Problem. Weshalb man aber in Fäkalsprache abrutschen muss und das auch noch "ganz schlimm" finden sollte, verstehe ich nicht.  

PS: Das Interview von DAZN nach dem Spiel hat Kroos sichtlich besser gefallen: "Kroos und Alaba im Interview

Zitat von woscsnh

Zitat von grisu
Das muss er als erfahrener Spieler trotzdem souveräner lösen oder den Pressesprecher holen.
Geld bekommen die ja nicht nur fürs Fussball spielen.
Ganz zu schweigen davon, dass er ungerechtfertigerweise alle über einen Kamm schert um sich zu profilieren.

Nichts für ungut, aber das ist ziemlich platt.

Du kannst jeden noch so frommen man derart provozieren, dass er die Fassung verliert.

Kritische Interviews sind m.E. nach einem intensiven Fußballspiel nicht möglich. 

Das Interview gestern war entweder eine bewusste Provokation oder einfach fachlich, sachlich völlig daneben.

Selbst in Emotionen sollte er dann aber nur den Reporter angehen und nicht gleich ein ganzes Land mit reinziehen, bei dem die wenigsten was dafür können.
Außer er will nicht mehr zurück ;-)

Zitat von Funkemariesche
Letztlich hängt die Wertung des Interviews davon ab, welche Vorstellung man von  Funktion und Stellenwert von Journalismus hat. Der eine meint, Journalisten nach dem Spiel sind ein Bestandteil der Feierlichkeiten und sollen vor allem Glückwünsche überbringen und nach Gefühlen fragen. Der andere meint, Journalisten sollten immer auch einen analytischen Ansatz haben.

Der Sportjournalismus in Deutschland und Spanien soll schon unterschiedlich sein. Wenn es in Spanien gut läuft, wird wohl auch sehr überschwänglich alles über den grünen Klee gelobt (wohl sehr viel extremer als in Deutschland), wenn es schlecht läuft, geht es auch schnell andersrum (dann wohl auch exzessiver als in Deutschland). Dabei hat der spanische Sportjournalismus wohl noch eine extremere Ausrichtung auf ganz wenige Vereine, die dort als sakrosant betrachtet werden (im Gegensatz zu den Spielern dieser Vereine) - Real steht da ganz oben unter den Heiligtümern spanischer Sportberichterstattung. Kroos ist so wohl gewohnt, dass nach einem Triumph von Journalisten nichts als Lob, Glückwünsche und Schmeicheleien kommt. 

Natürlich kann sich jeder überlegen, welche Art von Journalismus er selber angemessen findet. Für reine Glückwunsch-Arien am Spielfeldrand bräuchte man aber keinen Journalismus - da würde es reichen, den Vereins-PR-Manager das "Interview" führen zu lassen oder irgendeinen Stichwortgeber ans Mikrophon zu stellen: "Herzlichen Glückwunsch! Können Sie das schon begreifen? ... Wie besonders ist dieser Moment? ... Pläne für den wohlverdienten Urlaub? ... Viel Spaß bei der Feier."  Die Frage nach Gefühlen (die bei den Siegern so super ankommt) stößt lustigerweise bei den Verlierern wiederum auf heftige Ablehnung.

Ich persönlich kann nicht erkennen, wo bei diesem Interview das Problem sein soll. Die netten Worte kamen zu Anfang und Kroos hatte die Gelegenheit zu erzählen, weshalb ihm das persönlich wichtig war. Dass dann Fragen zum Spielverlauf kommen, sollte auch nicht so ungewöhnlich sein. Ein User hier hat von "provokanten" Fragen gesprochen - aber genau das ist die Aufgabe von journalistischen Fragen: Sie sollen aus dem Interviewten etwas rauskitzeln. Die Fragen waren ja nicht platt provokant (wie z.B. Jochen Breyers 3-mal wiederholtes "Die Sache ist durch" gegenüber Jürgen Klopp, der 2-mal ruhig antwortete und beim 3. Mal das Ganze beendete, ohne unhöflich oder gar vulgär zu werden).

In einem Interview gibt der Journalist eine Einschätzung der Situation, um dem Interviewten die Gelegenheit zu geben, seine Einschätzung zu schildern. Da ist es schon seltsam, weshalb manche Sportler, die ja durchaus Erfahrung mit den Medien haben, hier so unsouverän reagieren. Da wird eine Journalistenfrage wie ein persönlicher Vorwurf genommen, obwohl es nur die Gelegenheit ist, die eigene Leistung entsprechend zu würdigen. Die Frage an Kroos wäre einfach nur die Vorlage gewesen, um die eigene Leistung hervorzuheben (Match-Plan aufgegangen) oder etwas Nettes über den unterlegenen Gegner zu sagen. Interviews abbrechen, wenn man keinen Kopf für die gestellten Fragen hat, ist auch nicht wirklich ein Problem. Weshalb man aber in Fäkalsprache abrutschen muss und das auch noch "ganz schlimm" finden sollte, verstehe ich nicht.  

PS: Das Interview von DAZN nach dem Spiel hat Kroos sichtlich besser gefallen: "Kroos und Alaba im Interview

Ich kann den meisten deiner Zeilen absolut zustimmen, für diese spezielle Situation möchte ich aber noch ein, zwei Dinge dazu sagen.

Zunächst sollte dem Interviewer klar sein, was er da macht und mit wem. Toni Kroos ist vermutlich Deutschlands fußballerisch erfolgreichster Legionär aller Zeiten, der hat in diesem Augenblick gerade das fünfte Mal die CL gewonnen. Dass Kroos in Interviews eher nich der komplett weich gespülte Typ ist, sollte auch bekannt sein.

Nun kann man natürlich auch versuchen, direkt nach dem Spiel ne Analayse aus ihm raus zu holen (ich halte diesen Ansatz für nicht sinnvoll), aber dann sollte man nicht diesen negativen Ansatz wählen, den Kaben hier hat. Und ja, ich halte diese Negativiererei für etwa typisch deutsches. Engländer, Spanier, Italiener treten nach dem Titel nicht so an ihren besten Export bei einem großen Verein heran.

Kroos Reaktion ist zwar auch wenig souverän, ich verstehe ihn aber in der Situation auch komplett. Erwachsene Menschen klären sowas anschließend, wenn das Adrenalin weg ist, bestenfalls mit nem Gespräch oder einem Hopfenkaltgetränk.