Es war keine einfache Woche für die TSG 1899 Hoffenheim. Nach dem 1:2 und dem ,,Phantom-Tor" gegen Bayer 04 Leverkusen standen die Kraichgauer auch bei ihren 4:1 (2:0)-Kantersieg bei Hannover 96 im Mittelpunkt.

Die Fußball-Community WahreTabelle.de sah bei der Partie in der HDI Arena drei strittige Szenen. Die erste fragwürdige Situation war der Foulelfmeter für Hoffenheim nach einem Foul von Christian Schulz an Anthony Modeste, den Strafstoß-Spezialist Sejad Salihovic (10.) zum 0:1 ins Tor jagte. Kevpaddy bei WahreTabelle.de: ,,Da einen Strafstoß für ein Stürmerfoul zu geben ist schon echt krass." Sein böser Verdacht: ,,Der Schiri scheint sich bei Hoffenheim für das revanchieren zu wollen, was letzte Woche passiert ist." Auch CM_Punk schoss sich auf das ,,Phantom-Tor" gegen Hoffenheim ein: ,,Nie und nimmer ein Elfer. Der DFB hat alles gegeben, um das Phantomtor wettzumachen."

Zudem beschäftigte eine Elfmeterszene pro Hannover 96 die Community-Nutzer. In der 13. Minute fiel Mame Diouf im Strafraum der Hoffenheimer, Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte dem Senegalesen jedoch Gelb-Rot und gab zum Entsetzen der Gastgeber keinen Elfmeter für ,,die Roten". Nutzer luba: ,,Elfmeterwürdiges Foul war das in meinen Augen eher keins. Diouf wird leicht getroffen, hebt dann aber deutlich zu theatralisch ab. Dennoch ist das sicherlich auch keine gelbwürdige Schwalbe!" Hardcoreclubfan sah es ähnlich: ,,Eine gelbe Karte für Schwalbe ist schon ziemlicher Blödsinn." Die ,,Ampelkarte" für Diouf war das schnellste Gelb-Rot in der Bundesliga-Geschichte. Innerhalb von nur zwölf Minuten sah der Stürmer zweimal Gelb. 96-Sportdirektor Dirk Dufner dazu in BILD am SONNTAG: ,,Das ist völliger Wahnsinn!" Auch Dioufs Teamkollegen Marcelo (65.) erwischte es mit Rot - wegen Schiedsrichterbeleidigung! ,,Die Rote gibt es wahrscheinlich zurecht weil er sich wohl im  Ton vergriffen hat. Aber vorher war das ein Foul nicht mehr und nicht weniger und somit irregulär", bewertete WT-Kompetenzteammitglied Kornex diese Szene. Nutzer Hugo nahm Schiedsrichter Stieler in Schutz: ,,Ich kann ja verstehen, dass bei dem Spielstand und nach dem Rauswurf von Diouf die Laune im Keller ist, aber abgesehen von dem schwerwiegenden Fehler bei der gelb-roten Karte habe ich keine weiteren Fehler des Schiedsrichters gesehen!"

Gemeinsam mit ganz Fußball-Deutschland wartet 1899 Hoffenheim nun auf das DFB-Urteil in Sachen ,,Phantom-Tor". Am Montag (10.30 Uhr) will das DFB-Sportgericht in Frankfurt am Main über die Wertung des Bundesliga-Spiels zwischen 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen und eine mögliche Wiederholung entscheiden. Vorsitzender des vierköpfigen Gremiums ist Hans E. Lorenz. Neben dem ,,Phantom-Tor"-Schützen Stefan Kießling sind die beiden Hoffenheimer Greenkeeper, die das löchrige Tornetz aufgehängt hatten, und das vierköpfige Schiedsrichter-Gespann um Felix Brych (München) als Zeugen in die Frankfurter Verbandszentrale geladen worden. Beide Vereine kündigten im Vorfeld an, das mit Spannung erwartete Urteil in jedem Fall zu akzeptieren.

FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher aus Rottenburg behielt im hitzigen Revier-Derby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund (1:3) kühlen Kopf. Nach Pyro-Attacken einiger Chaoten im Dortmunder Fanblock schickte der Referee um kurz nach 15.30 Uhr beide Mannschaften noch einmal vom Feld. Die Partie stand kurz vor dem Abbruch, wurde aber mit siebenminütiger Verspätung doch noch angepfiffen. BVB-Coach Jürgen Klopp nach dem Spiel bei SKY: ,,Ich habe mich in dem Moment echt geschämt. Alle geben sich Mühe, damit es friedlich abläuft, und dann passiert so etwas." In einem packenden Spiel lag Kircher wohl nur in einer Szene daneben: In der 90. Minute hätte er nach einem Handspiel von Mats Hummels einen zweiten Elfmeter gegen die Borussia verhängen können. Am verdienten BVB-Erfolg hätte sich allerdings wohl nichts mehr geändert. Maniac bei WahreTabelle.de: ,,Hummels' Arm ist schon sehr weit weg vom Körper. Für mich ist das ein Elfmeter." (cge)