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09.09.2013 23:17 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Schiedsrichterball: Aller roten Dinge sind drei...

Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle.de strittige Szenen und das Regelwerk - heute zur WM-Qualifikation.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Josip Simunic / Serbien
Quelle: GettyImages
Der ehemalige kroatische Bundesliga-Profi Josip Simunic, hier gegen Serbiens Aleksandar Mitrovic, sah im WM-Qualifikationsspiel in Belgrad die Rote Karte.

Johannes Gründel
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FIFA-Referee Dr. Felix Brych hatte es am Freitag wahrlich nicht leicht. Der 38-jährige Jurist wurde von der UEFA mit der Leitung einer der schwierigsten Spiele, die es für einen Schiedsrichter gibt, betraut: Serbien gegen Kroatien. Vorher gab es dieses Spiel dreimal, einmal im März und zweimal im Jahr 1999. Damals firmierte Serbien noch als Nationalmannschaft des ehemaligen Jugoslawien. Die Schiedsrichter dieser Partien waren Cüneyt Cakir aus der Türkei, der Spanier José María Garcia-Aranda Encinar und Kim Milton Nielsen aus Dänemark.

Alle drei waren absolute Spitzenschiedsrichter, die mit diesem heißen Duell zu kämpfen hatten. In diese Reihe gehört nun auch Felix Brych, dem damit von der FIFA das größtmögliche Vertrauen ausgesprochen wurde. Und man muss ihn dafür loben. Seine Spielkontrolle war überwältigend und auch die entscheidenden Szenen beurteilte er richtig.

Zwar wollten die Serben bereits in der dritten Minute einen Elfmeter haben, aber auch in der Wiederholung dieser Szene war keine Berührung erkennbar. Auch beide Platzverweise waren völlig in Ordnung. Die Gelb-Rote Karte gegen Nemanja Matic (75.) war ganz klar berechtigt, auch wenn die erste Gelbe hart, aber vertretbar und zur Linie passend war. Und die Rote Karte gegen den Ex-Herthaner Josip Simunic – man findet die Szene auf den verschiedenen Videoportalen relativ leicht – war sogar aus gleich drei Gründen korrekt.

Serbiens Miralem Sulejmani startet nach einer Ecke für Kroatien einen Konter, legt ein 30-Meter-Solo hin und wird aus vollem Lauf vom ehemaligen Bundesliga-Profi Simunic gelegt. Simunic sieht, dass er den Ball nicht mehr erreichen kann und senst seinen Gegenspieler so heftig um, dass er selbst auch zu Fall kommt und beide am Ende über sieben Meter voneinander entfernt am Rasen liegen bleiben.

Unterstellt man Simunic hier Absicht, wofür einiges spricht – schließlich war der Ball zum Zeitpunkt des Kontakts schon ca. sechs Meter entfernt – so ist diese Szene als Tätlichkeit in Form eines Trittes zu bewerten. Sieht man seine Aktion extrem spielerfreundlich und erkennt man darin den Willen, den Ball zu spielen, so ist diese Szene als grobes Foulspiel zu werten. Durch den Tritt hat er die Gesundheit seines Gegenspielers gefährdet und übermäßig hartes Einsteigen war es auch.

Zum dritten muss man sagen, dass Sulejmani in diesem Tempo für kaum einen Gegenspieler mehr einzuholen war und Simunic gleichzeitig noch der letzte Mann war. Trotz der noch zu gehenden 60 Meter bis zum Tor und seiner Position am Flügel ist das als klare Torchance zu bewerten, die vom Kroaten durch ein Foulspiel verhindert wurde. Somit ist das auch noch eine Notbremse gewesen.
Tätlichkeit, grobes Foulspiel, Notbremse: Felix Brych hatte praktisch ,,die Qual der Wahl", weshalb er Simunic genau vom Platz gestellt hat. Eins jedenfalls ist klar: diese Rote Karte war dreifach berechtigt.

FIFA-Referee Dr. Felix Brych hatte es am Freitag wahrlich nicht leicht. Der 38-jährige Jurist wurde von der UEFA mit der Leitung einer der schwierigsten Spiele, die es für einen Schiedsrichter gibt, betraut: Serbien gegen Kroatien. Vorher gab es dieses Spiel dreimal, einmal im März und zweimal im Jahr 1999. Damals firmierte Serbien noch als Nationalmannschaft des ehemaligen Jugoslawien. Die Schiedsrichter dieser Partien waren Cüneyt Cakir aus der Türkei, der Spanier José María Garcia-Aranda Encinar und Kim Milton Nielsen aus Dänemark.

Alle drei waren absolute Spitzenschiedsrichter, die mit diesem heißen Duell zu kämpfen hatten. In diese Reihe gehört nun auch Felix Brych, dem damit von der FIFA das größtmögliche Vertrauen ausgesprochen wurde. Und man muss ihn dafür loben. Seine Spielkontrolle war überwältigend und auch die entscheidenden Szenen beurteilte er richtig.

Zwar wollten die Serben bereits in der dritten Minute einen Elfmeter haben, aber auch in der Wiederholung dieser Szene war keine Berührung erkennbar. Auch beide Platzverweise waren völlig in Ordnung. Die Gelb-Rote Karte gegen Nemanja Matic (75.) war ganz klar berechtigt, auch wenn die erste Gelbe hart, aber vertretbar und zur Linie passend war. Und die Rote Karte gegen den Ex-Herthaner Josip Simunic – man findet die Szene auf den verschiedenen Videoportalen relativ leicht – war sogar aus gleich drei Gründen korrekt.

Serbiens Miralem Sulejmani startet nach einer Ecke für Kroatien einen Konter, legt ein 30-Meter-Solo hin und wird aus vollem Lauf vom ehemaligen Bundesliga-Profi Simunic gelegt. Simunic sieht, dass er den Ball nicht mehr erreichen kann und senst seinen Gegenspieler so heftig um, dass er selbst auch zu Fall kommt und beide am Ende über sieben Meter voneinander entfernt am Rasen liegen bleiben.

Unterstellt man Simunic hier Absicht, wofür einiges spricht – schließlich war der Ball zum Zeitpunkt des Kontakts schon ca. sechs Meter entfernt – so ist diese Szene als Tätlichkeit in Form eines Trittes zu bewerten. Sieht man seine Aktion extrem spielerfreundlich und erkennt man darin den Willen, den Ball zu spielen, so ist diese Szene als grobes Foulspiel zu werten. Durch den Tritt hat er die Gesundheit seines Gegenspielers gefährdet und übermäßig hartes Einsteigen war es auch.

Zum dritten muss man sagen, dass Sulejmani in diesem Tempo für kaum einen Gegenspieler mehr einzuholen war und Simunic gleichzeitig noch der letzte Mann war. Trotz der noch zu gehenden 60 Meter bis zum Tor und seiner Position am Flügel ist das als klare Torchance zu bewerten, die vom Kroaten durch ein Foulspiel verhindert wurde. Somit ist das auch noch eine Notbremse gewesen.
Tätlichkeit, grobes Foulspiel, Notbremse: Felix Brych hatte praktisch ,,die Qual der Wahl", weshalb er Simunic genau vom Platz gestellt hat. Eins jedenfalls ist klar: diese Rote Karte war dreifach berechtigt.

30.04.2024 14:07 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 31. Spieltag: Drama in Mainz – Köln mit Glück in der Nachspielzeit

Zwei Korrekturen im Abstiegsduell

Robin Zentner beim Einsatz gegen Sargis Adamyan.

Die Auswertung des 31. Spieltages hat zwei Korrekturen ergeben, beide beim Duell im Abstiegskampf zwischen Mainz 05 und dem 1. FC Köln. Beide Male wurde dabei das Heimteam benachteiligt. Zum einen flog Phillipp Mwene in der Nachspielzeit nach Ansicht des Kompetenzteams zu Unrecht mit Rot vom Platz – alle sieben Mitglieder stimmen dafür, dass eine Gelbe Karte gereicht hätte. Schon zuvor hätte es den späten 1:1-Ausgleich durch den Foulelfmeter nicht geben dürfen. 31. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick Robin Zentner kam in der 91. Minute bei einer Flanke aus dem Tor heraus und räumte Effzeh-Stürmer Sargis Adamyan ab. Schie...

23.04.2024 16:36 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen

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Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...

23.04.2024 16:13 Uhr | Quelle: dpa DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“

UEFA gibt bekannt

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Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

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09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

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