Funktioniert der Videobeweis wünschenswert?

Nein tut er nicht.

Trotzdem ist die Richtung korrekt und das Projekt sollte fortgesetzt und weiter verbessert werden.

Das größte Problem ist für mich, dass der VAR nicht nur bewerten muss, ob eine Szene für ihn falsch entschieden ist sondern auch, ob man irgendwie argumentieren kann, dass die Entscheidung des SR vertretbar ist. Dieses "klare Fehlentscheidung" ist einfach zu schwammig.

Ich wäre dafür, normale Zweikämpf und Handspiele komplett dem SR zu übergeben, da solche Szenen nie absolut eindeutig sind.

Der VAR sollte eingreifen bei:

klaren Wahrnehmungsfehlern
-SR pfeifft Foul, aber es gab keinen Kontakt zwischen den Spielern, in allen anderen Fällen sollte die Entscheidung des SR stehen bleiben. So fängt man klare Schwalben ab aber nimmt weiter alle "echten" Zweikämpfe raus.
- SR pfeifft ein Handspiel aber es gab keinen Kontakt zwischen Hand(Arm) und Ball. Selbe Logik wie oben, wenn der Ball nicht an der Hand war, muss der VAR keine Nuancen bewerten für strafbares Handspiel

Abseits
- Meiner Meinung nach der Bereich, in dem technische Hilfsmittel das meiste Potenzial haben

Tätlichkeiten
- Auch hier nur richtige, reine Tätlichkeiten und nicht Dinge wie übermäßiger Einsatz von Ellbogen im Luftzweikampf und ähnliches. Selbst das ist schon wieder nicht 100% klar, aber Sachen wie Schläge, Nachtreten, Spuken etc sollte man raus gefiltert kriegen ohne in "durfte der VAR hier eingreifen" Probleme zu kommen.

Ich würde mir dann noch wünschen, dass man eine klare Linie bei brutalen Fouls findet (wie zB Treffer überm Schuhrand), aber wo der VAR Eingreifen kann. Da es aber sogar bei dieser Richtlinie wieder Aussnahmen gibt wird selbst das schwer. 

Aber zumindest in den 3 Kernbereichen oben sollte der VAR problemlos eingreifen können, ohne dass man sich weiter mit dem Problem der "klaren Fehlentscheidung" rumschlägt.

Zitat von Neon

- SR pfeifft ein Handspiel aber es gab keinen Kontakt zwischen Hand(Arm) und Ball. Selbe Logik wie oben, wenn der Ball nicht an der Hand war, muss der VAR keine Nuancen bewerten für strafbares Handspiel

Ich erinner nur mal an das Handspiel des Kölners in Dortmund. Das war ja wohl für jeden eindeutig strafbar. Hätte der VAR hier also dMn nicht eingreifen sollen? So zumindest verstehe ich deinen Vorschlag, den VAR nur eingreifen zu lassen, wenn der Ball gar nicht die Hand berührt hat.

Ich denke man sollte dem neuen Assistenten nicht zu viele Eingriffsmöglichkeiten nehmen, sondern einfach Geduld haben eine einheitliche Linie antrainieren lassen. Das dauert halt leider und wird in der ein oder anderen Situation zu Kopfschütteln führen. Aber irgendwann klappt es dann hoffentlich und der Sport wird gerechter.

Zitat von Harrygator
Aber irgendwann klappt es dann hoffentlich und der Sport wird gerechter.

Ist "gerechter" ein Ziel?
Hierzu habe ich einen empfehlenswerten Blogeintrag gefunden
 

Zitat von Harrygator

Zitat von Neon

- SR pfeifft ein Handspiel aber es gab keinen Kontakt zwischen Hand(Arm) und Ball. Selbe Logik wie oben, wenn der Ball nicht an der Hand war, muss der VAR keine Nuancen bewerten für strafbares Handspiel

Ich erinner nur mal an das Handspiel des Kölners in Dortmund. Das war ja wohl für jeden eindeutig strafbar. Hätte der VAR hier also dMn nicht eingreifen sollen? So zumindest verstehe ich deinen Vorschlag, den VAR nur eingreifen zu lassen, wenn der Ball gar nicht die Hand berührt hat.

Ich denke man sollte dem neuen Assistenten nicht zu viele Eingriffsmöglichkeiten nehmen, sondern einfach Geduld haben eine einheitliche Linie antrainieren lassen. Das dauert halt leider und wird in der ein oder anderen Situation zu Kopfschütteln führen. Aber irgendwann klappt es dann hoffentlich und der Sport wird gerechter.

Selbst bei dem Handspiel hab ich öfter gehört es wäre ja nur eine 99% Fehlentscheidung also hätte er nicht eingreifen dürfen.

Also ja, in meinem Ansatz würde diese Szene nicht korrigiert werden

Zitat von Neon
Nein tut er nicht.

Trotzdem ist die Richtung korrekt und das Projekt sollte fortgesetzt und weiter verbessert werden.

Das größte Problem ist für mich, dass der VAR nicht nur bewerten muss, ob eine Szene für ihn falsch entschieden ist sondern auch, ob man irgendwie argumentieren kann, dass die Entscheidung des SR vertretbar ist. Dieses "klare Fehlentscheidung" ist einfach zu schwammig.

Ich wäre dafür, normale Zweikämpf und Handspiele komplett dem SR zu übergeben, da solche Szenen nie absolut eindeutig sind.

Der VAR sollte eingreifen bei:

klaren Wahrnehmungsfehlern
-SR pfeifft Foul, aber es gab keinen Kontakt zwischen den Spielern, in allen anderen Fällen sollte die Entscheidung des SR stehen bleiben. So fängt man klare Schwalben ab aber nimmt weiter alle "echten" Zweikämpfe raus.
- SR pfeifft ein Handspiel aber es gab keinen Kontakt zwischen Hand(Arm) und Ball. Selbe Logik wie oben, wenn der Ball nicht an der Hand war, muss der VAR keine Nuancen bewerten für strafbares Handspiel

Abseits

- Meiner Meinung nach der Bereich, in dem technische Hilfsmittel das meiste Potenzial haben

Tätlichkeiten
- Auch hier nur richtige, reine Tätlichkeiten und nicht Dinge wie übermäßiger Einsatz von Ellbogen im Luftzweikampf und ähnliches. Selbst das ist schon wieder nicht 100% klar, aber Sachen wie Schläge, Nachtreten, Spuken etc sollte man raus gefiltert kriegen ohne in "durfte der VAR hier eingreifen" Probleme zu kommen.

Ich würde mir dann noch wünschen, dass man eine klare Linie bei brutalen Fouls findet (wie zB Treffer überm Schuhrand), aber wo der VAR Eingreifen kann. Da es aber sogar bei dieser Richtlinie wieder Aussnahmen gibt wird selbst das schwer. 

Aber zumindest in den 3 Kernbereichen oben sollte der VAR problemlos eingreifen können, ohne dass man sich weiter mit dem Problem der "klaren Fehlentscheidung" rumschlägt.

Guter Beitrag.
Ich finde, dass Problem zur Zeit ist, dass der VAR oft wie ein Oberschiedsrichter wirkt und nicht wie der Assistent, der er eigentlich sein soll. 
In den von dir beschriebenen Situationen, seh ich da auch kein Problem. Es sind alles eindeutige Situationen. Da muss der VAR sich melden und sagen: "Chef, da hast du nen Fehler gemacht."
Bei allem Abseits davon muss man schauen, wie es sich einspielt. Meldet sich der VAR und fragt, was der Hauptschiedsrichter wahrgenommen hat. Oder ist es allein am Hauptschiedsrichter, wie Stieler am Wochenende, zu schildern was er gesehen hat und beim VAR nachzufragen, ob er was übersehen hat. Egal wie rum, halte ich es dann aber für wichtig, dass der Schiedsrichter die Review-Area aufsucht und sich selber nochmal ein Bild macht. Denn solange es keine absolut eindeutige Szene ist, sollte mMn die Wahrnehmung des Hauptschiedsrichters entscheiden, wenn es schon die Möglichkeit dazu gibt.
Stieler bei Mainz-Hertha und Cortus bei Freiburg-BVB fand ich persönlich ideal gemacht. Und die Minute die das länger dauert, nehm ich gerne in Kauf.