Wird Stindl elfmeterreif gehalten?

Da weißt man extra darauf hin, dass das Fallen keine Rolle bei der Bewertung spielt als erst 6 KTler abgestimmt haben, trotzdem kommen noch weitere Kommentare mit Bezug darauf hinzu... *seufz*

Zitat von 1wurf
Ich würde hier keinen Elfer geben, weil mir die Behinderung nicht ausreichend ist bzw. ich von den Bildern aus nicht darauf schließen kann inwieweit Stindl den Ball wegen des Haltens nicht erreicht oder ob er sich den einfach zu weit vorgelegt hat.

Die Bewertungen des KTs, die das Fallen miteinbeziehen würde ich noch einmal überdenken.

Denn: ob Stindl fällt oder nicht hat neinfach GAR NICHTS mit der Bewertung zu tun, ob hier ein strafbares Halten vorgelegen hat oder nicht. Da ist nur entscheidend ob Stindl wegen des Haltens nicht an den Ball kommt oder nicht. Deswegen kann man alle Bewertungen, die das Fallen in ihre Begründung aufnehmen, schlicht vergessen. Das scheint hier in letzter Zeit aber ein Trend zu sein, der gefühlt etwas überhand nimmt. Ja, wir wollen alle keine Schauspielerei/Theatralik, aber solange Schiedsrichter im Strafraum so gut wie nie auf Foul entscheiden wenn kein Spieler am Boden liegt, wird das nicht aufhören. Solange Halten nicht konsequent direkt gepfiffen wird, werden sich weiter solche Szenen abspielen. Da nur die Spieler in die Pflicht zu nehmen, das ist mir zu billig und wird das Problem nicht lösen.

Im Gegensatz zu manch deiner Fankollegen kann man mit dir wenigstens vernünftig diskutieren, auch wenn die Meinungen konträr sind.
Ich stimme deiner Aussage zu, dass die Frage ob der Spieler fällt oder nicht, nichts damit zu tun hat, ob es ein Foulspiel ist oder nicht.
Aber die Ursächlichkeit des Eingreifens für den Faller ist doch zu prüfen, oder?

Zitat von 1wurf
Da weißt man extra darauf hin, dass das Fallen keine Rolle bei der Bewertung spielt als erst 6 KTler abgestimmt haben, trotzdem kommen noch weitere Kommentare mit Bezug darauf hinzu... *seufz*

Diesen Beitrag von dir habe ich gerade erst gelesen:
Wenn in dem vorliegenden Fall Stindl durch das Halten so stark beeinträchtigt würde, dass er nicht mehr hätte weiter laufen können, wäre die Sache klar und man hätte das Fallen gar nicht mehr beurteilen müssen.

Da Schär aber nur ganz kurz und ganz leicht zog, war das kein Foulspiel. Dann aber ist doch zu prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen Ziehen und Fallen besteht.

Es wäre sogar fahrlässig, dies nicht zu prüfen.

Stindl muss nicht am Weiterlaufen gehindert werden im Sinne, dass er fällt oder gar nicht mehr vorwärts kommt damit das Halten ein Foul wäre. Es reicht, wenn er durch das Halten so beeinträchtigt wird, dass er den Ball ohne eigenes Verschulden verliert.

Da Schär aber nur ganz kurz und ganz leicht zog, war das kein Foulspiel. Dann aber ist doch zu prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen Ziehen und Fallen besteht.

Es wäre sogar fahrlässig, dies nicht zu prüfen.

Das ist richtig, nur gehen die Begründungen nicht in diese Richtung. Da wird vorwiegend damit argumentiert, dass das Fallen nicht mit dem Ziehen zusammenhängt und es deswegen kein Foul wäre. Das ist nunmal keine hinreichende Begründung.

Zum Vorgang: Schär zog zwar nur kurz, doch hält er zuvor Stindl durch einen in seinen Laufweg gehaltenen Arm auf. Das kann man ebenfalls als Halten ansehen. Es ist nur die Frage, ob Stindl dadurch und das Ziehen zusammen so behindert wurde, dass man von einem Foul sprechen kann. MMn nein, zumindest kann ich das auf den Bildern nicht erkennen.

Zitat von 1wurf

Zum Vorgang: Schär zog zwar nur kurz, doch hält er zuvor Stindl durch einen in seinen Laufweg gehaltenen Arm auf. Das kann man ebenfalls als Halten ansehen. Es ist nur die Frage, ob Stindl dadurch und das Ziehen zusammen so behindert wurde, dass man von einem Foul sprechen kann. MMn nein, zumindest kann ich das auf den Bildern nicht erkennen.

OK - wir sind und einig

Zitat von lufdbomp

Ich stimme deiner Aussage zu, dass die Frage ob der Spieler fällt oder nicht, nichts damit zu tun hat, ob es ein Foulspiel ist oder nicht.
Aber die Ursächlichkeit des Eingreifens für den Faller ist doch zu prüfen, oder?

Ich wurde hier zwar nicht gefragt, aber-
ich bin da so ein bisschen anderer Auffassung. 

Manchmal ist ein Fallen auch nur symbolisch zu deuten. Einfach als: "Ich wurde sehr stark behindert." Und dann kann man auch in manchen Fällen pfeifen, wenn der Schiedsrichter denn die Behinderung als so stark empfindet, dass der Kontakt regelwidrig ist - selbst wenn der Akt des Fallens dabei überzogen ist. 

Ein Beispiel: Bei vielen Trikotzupfern fallen beispielsweise Stürmer, wo sie aber eigentlich nicht fallen müssten. Sie zeigen dann viel mehr symbolisch an: "Ich wurde gezogen und konnte mich kaum bewegen". 

Wie sich mir diese Szene darstellt: Stindl wurde hier so die Fahrt aus den Segeln geommen. Er befidet sich im Vollsprint und wird dann ruckartig von einem Gegenspieler behindert, der nicht in seiner Laufrichtung steht und ihn trotzdem vehement stört. Von 35 kmh wird er auf 15 kmh abgebremst. Er entschließt sich anstatt wieder an Fahrt aufzunehmen, was sehr viel Kraft kostet einfach sich fallen zu lassen. 
Daher denke ich, dass in dieser Szene der Zusammenhang zwischen Ziehen und Fallen nicht so wichtig für die Beurteilung ist. Die Behinderung der Stindl ausgesetzt ist, aber schon. 

Zitat von ninareni

Zitat von Anakin9673
Für mich ein Foul, das aber vor dem Strafraum beginnt. Damit wäre für mich Freistoß die korrekte Entscheidung.
Weil nach Elfmeter gefragt war, gibts von mir einen grünen Daumen.

Es ist aber vollkommen egal, wo das Foul beginnt, denn ein Halten kann theoretisch über 50 Meter gehen. Wenn er ihn dann am eigenen Straftaum zu halten beginnt, das bis zu Mittellinie durchhält, dann aber doch fällt, weil es einfach nicht mehr geht, dann gibt man den Freistoß auch nicht am eigenen Strafraum. Wenns aber im gegnerischen Strafraum beginnt. der Stürmer dann wieder rausläuft und fällt, dann gibts natürlich auch Elfmeter.

Es geht darum, dass die Spielstrafe immer den größtmöglichen Nachteil für die foulende Mannschaft darstellt. Wenn z.B. ein Stürmer 25 Meter vor dem Tor gefoult wird, noch bevor der Schiri pfeifen kann, ein Verteidiger im Strafraum ne Tätlichkeit begeht, dann gibts auch nen Strafraum, obwohls das spätere Vergehen war.

Immer der, wie schon gesagt, größtmögliche Nachteil, für die foulende Mannschaft

Schreib mal lieber, größerer Vorteil für den gefoulten Spieler, das klingt i-wie netter aber sonst bin ich voll und ganz bei dir, mit der Erklärung

Zitat von codyvoid

Zitat von lufdbomp

Ich stimme deiner Aussage zu, dass die Frage ob der Spieler fällt oder nicht, nichts damit zu tun hat, ob es ein Foulspiel ist oder nicht.
Aber die Ursächlichkeit des Eingreifens für den Faller ist doch zu prüfen, oder?

Ich wurde hier zwar nicht gefragt, aber-
ich bin da so ein bisschen anderer Auffassung. 

Jeder darf an der Diskussion teilnehmen

Manchmal ist ein Fallen auch nur symbolisch zu deuten. Einfach als: "Ich wurde sehr stark behindert." Und dann kann man auch in manchen Fällen pfeifen, wenn der Schiedsrichter denn die Behinderung als so stark empfindet, dass der Kontakt regelwidrig ist - selbst wenn der Akt des Fallens dabei überzogen ist. 

Ein Beispiel: Bei vielen Trikotzupfern fallen beispielsweise Stürmer, wo sie aber eigentlich nicht fallen müssten. Sie zeigen dann viel mehr symbolisch an: "Ich wurde gezogen und konnte mich kaum bewegen". 

Ich stimme absolut mit dir ein. Zuallererst ist das Behindern an sich zu prüfen.

Wie sich mir diese Szene darstellt: Stindl wurde hier so die Fahrt aus den Segeln geommen. Er befidet sich im Vollsprint und wird dann ruckartig von einem Gegenspieler behindert, der nicht in seiner Laufrichtung steht und ihn trotzdem vehement stört. Von 35 kmh wird er auf 15 kmh abgebremst. Er entschließt sich anstatt wieder an Fahrt aufzunehmen, was sehr viel Kraft kostet einfach sich fallen zu lassen. 
Daher denke ich, dass in dieser Szene der Zusammenhang zwischen Ziehen und Fallen nicht so wichtig für die Beurteilung ist. Die Behinderung der Stindl ausgesetzt ist, aber schon. 

Hier sehe ich im Gegensatz zu dir keine Beeinträchtigung, da Schär es gar nicht gelang, Stindl am Laufen zu beeinträchtigen. Ein Spieler, der im Vollsprint ist, lässt sich von einen ausgestreckten Arm nicht behindern.

Also ganz ehrlich toopac... Wenn hier schon Bilder bereit gestellt werden!

"Der Arm geht zwar raus, aber Stindl hebt schon ab bevor der Hoffenheimer ihn berührt. Kein Elfmeter."

Also bitte.. Wie viel länger soll er ihn denn berühren, bevor er (etwas theatralisch) fällt? Natürlich kann man sagen, dass dies hier kein Elfer ist, aber eine Berührung vor dem Fallen zu negieren ist schon etwas kurios.

Zitat von Tippfeler
Also bitte.. Wie viel länger soll er ihn denn berühren, bevor er (etwas theatralisch) fällt? Natürlich kann man sagen, dass dies hier kein Elfer ist, aber eine Berührung vor dem Fallen zu negieren ist schon etwas kurios.

Alles richtig, was du sagst. Aber das theatralische ist für mich der zentrale Punkt. Da denke ich als Schiedsrichter auch noch einmal darüber nach, ob ich den gebe.

Zitat von ninareni

Zitat von Anakin9673
Für mich ein Foul, das aber vor dem Strafraum beginnt. Damit wäre für mich Freistoß die korrekte Entscheidung.
Weil nach Elfmeter gefragt war, gibts von mir einen grünen Daumen.

Es ist aber vollkommen egal, wo das Foul beginnt, denn ein Halten kann theoretisch über 50 Meter gehen. Wenn er ihn dann am eigenen Straftaum zu halten beginnt, das bis zu Mittellinie durchhält, dann aber doch fällt, weil es einfach nicht mehr geht, dann gibt man den Freistoß auch nicht am eigenen Strafraum. Wenns aber im gegnerischen Strafraum beginnt. der Stürmer dann wieder rausläuft und fällt, dann gibts natürlich auch Elfmeter.

Es geht darum, dass die Spielstrafe immer den größtmöglichen Nachteil für die foulende Mannschaft darstellt. Wenn z.B. ein Stürmer 25 Meter vor dem Tor gefoult wird, noch bevor der Schiri pfeifen kann, ein Verteidiger im Strafraum ne Tätlichkeit begeht, dann gibts auch nen Strafraum, obwohls das spätere Vergehen war.

Immer der, wie schon gesagt, größtmögliche Nachteil, für die foulende Mannschaft

Jepp, Du hast recht. Ich dachte, der Beginn des Foulspiels sei ausschlaggebend, da das Spiel ja mit Beginn des Fouls (also dem ersten Halten) unterbrochen werden müsste. Aber es steht sogar bei der FIFA so, wie Du es beschreibst (http://de.fifa.com/mm/document/afdeveloping/refereeing/law_12_fouls_misconduct_de_47381.pdf, Folie 15), daher muss ich auch mein Votum auf Veto ändern.

Zitat von Paulistano
Alles richtig, was du sagst. Aber das theatralische ist für mich der zentrale Punkt. Da denke ich als Schiedsrichter auch noch einmal darüber nach, ob ich den gebe.

Das würde ich von den Schiedsrichtern erst dann als Argument gelten lassen, wenn sie auch ohne einen fallenden Spieler überhaupt pfeifen. Das kommt nur so gut wie nie vor. Deswegen finde ich es wie oben schon gesagt ein wenig billig und moralisierend die Schuld für diesen Trend allein bei den Spielern zu suchen.

Schwer zu sage, das Halten ist da, aber ob das zum Pfiff reicht? Ich denke da hätte ich gepfiffen, aber auch nur, weil nochmal nachgefasst wird. Er fällt aber einfach zu leicht.