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11.02.2014 08:33 Uhr | Quelle: dpa / WahreTabelle.de

Der Schiri, der nach 32 Minuten zur Pause pfiff...

Referee-Legende Wolf-Dieter Ahlenfelder wird 70 - Unvergessene Anekdote in Bremen.

Ahlenfelder
Quelle: GettyImages
Schiedsrichter-Unikum Wolf-Dieter Ahlenfelder (m.) in der Saison 1987/88 beim Bundesliga-Spiel Hamburger SV - Eintracht Frankfurt. (2:2).

Die Fußball-Bundesliga schrieb in 50 Jahren viele bunte Episoden. Zu den kuriosesten Anekdoten rund um die Schiedsrichter gehört jenes Spiel im November 1975 in Bremen, bei dem Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder aus Oberhausen schon nach gut einer halben Stunde zur Halbzeit bat - und dabei wohl zweifellos einen im Tee hatte.

Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder feiert am 11. Februar 2014 seinen 70. Geburtstag. Und wenn er am Dienstag mit Ehefrau Christl und Verwandten in einem Restaurant anstößt, wird ihn sicher wieder irgendjemand auf jene Partie am 8. November 1975 zwischen Werder Bremen und Hannover 96 (0:0) ansprechen.

In diesem Spiel pfiff der - nicht mehr ganz nüchterne - Referee nach 32 Minuten zur Halbzeit. „Wir wollen mal ehrlich sein: Dadurch ist der Ahlenfelder groß geworden“, räumt der Jubilar in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa ein.

In Bremen konnte man jahrelang einen „Ahlenfelder“ bestellen, und es wusste jeder Fußballfan, was gemeint ist: Ein Bier und ein Malteser. Seine Generation hat mit den heuten Erstliga-Referees, die im Prinzip Profis sind, nichts zu tun. Ahlenfelder und vor allem Walter Eschweiler (78), der immer noch Stammgast in VIP-Räumen, bei Benefizspielen und Promitreffs ist, pflegen gerne ihren etwas merkwürdigen Kultstatus.

Mit den Spielern kam Ahlenfelder (106 Bundesliga-Spiele zwischen 1975 und 1988) gut aus. Als legendär gilt auch sein Zwiegespräch mit Weltmeister Paul Breitner. „Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch“ - „Breitner, kann es sein, dass du spielst wie ein Arsch?“

Es war die Zeit, als die Unparteiischen vor dem Anpfiff mit ihren Assistenten und den Schiedsrichter-Betreuern der Clubs noch in den Vereinslokalen an einem extra ausgewiesenen Tisch saßen - und sich am Buffet bedienten. Kohl und Pinkel habe es für die Referees damals in Bremen gegeben, erinnert sich der frühere Bremer Nationalspieler Horst Höttges in einem ZDF-Film. „Da gehört ja ein Schnaps dazu. Die haben Malteser getrunken - ein paar, vielleicht ein paar übern Durst.“

Über die genauen Hintergründe jenes legendären Spiels gibt es unterschiedliche Aussagen von Ahlenfelder. „Wenn ich sage, dass ich vor Bundesliga-Spielen Wasser und Fanta getrunken habe, dann wäre das eine Lüge“, meinte er mal. Und: „Ein Bier und ein Malteser zum Mittagessen, das wird doch wohl noch erlaubt sein.“ Oder: „Aus einem Bier sind irgendwann drei und dann sechs geworden, dabei hatte das mit Alkohol überhaupt nichts zu tun.“ Außerdem: „In betrunkenem Zustand ein Bundesliga-Spiel zu pfeifen, das schafft man nicht.“

Ahlenfelder hatte jedenfalls, wie er sagt, „zu früh in den Flötenkasten reingeblasen“. Da habe sein Linienrichter mit der Fahne gefuchtelt. So ging es mit Schiedsrichter-Ball doch weiter. 90 Sekunden zu früh pfiff er denn endgültig zur Pause. Auch die wild gestikulierenden Trainer konnten ihn nicht davon überzeugen, dass noch gut eine Viertelstunde zu spielen war...

Ahlenfelder („Der Schiedsrichter ist wie ein Dirigent, der den Wiener Philharmonikern zeigt, wie sie Wiener Walzer zu spielen haben.“) kam in seiner Schiedsrichterlaufbahn mit nur fünf Roten Karten aus. Er verhängte 34 Elfmeter. Obwohl 1984 auf der FIFA-Liste, kam er in Europapokalspielen nur einmal im Gespann von Walter Eschweiler als Linienrichter beim FC Liverpool zum Einsatz. In der Saison 1983/84 erhielt der Mineralölkaufmann die Goldene Pfeife als bester deutscher Schiri. „Durch die Sache in Bremen bin ich zur Legende geworden“, sagt er.

Seine Kollegen heute, meinte er kürzlich in einem Stern-Interview, die tun ihm leid. „Mit diesen ganzen saumäßigen Kameras und wat nicht alles. Denken Sie nur an das Phantomtor. Dat geht mir so auf die Kirsche!“ Auf der anderen Seite sei das Niveau der  Unparteiischen zurückgegangen: „Dabei gibt's inzwischen sogar zwei extra Torrichter, die in der Nase bohren, und so einen Sesselfurzer, der als vierter Mann Täfelchen hochhält. Wir haben das früher mit drei Mann hingekriegt.“ Und sogar mit Bier und Malteser. In diesem Sinne: Happy Birthday, Wolf-Dieter Ahlenfelder! (dpa / cge).

Die Fußball-Bundesliga schrieb in 50 Jahren viele bunte Episoden. Zu den kuriosesten Anekdoten rund um die Schiedsrichter gehört jenes Spiel im November 1975 in Bremen, bei dem Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder aus Oberhausen schon nach gut einer halben Stunde zur Halbzeit bat - und dabei wohl zweifellos einen im Tee hatte.

Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder feiert am 11. Februar 2014 seinen 70. Geburtstag. Und wenn er am Dienstag mit Ehefrau Christl und Verwandten in einem Restaurant anstößt, wird ihn sicher wieder irgendjemand auf jene Partie am 8. November 1975 zwischen Werder Bremen und Hannover 96 (0:0) ansprechen.

In diesem Spiel pfiff der - nicht mehr ganz nüchterne - Referee nach 32 Minuten zur Halbzeit. „Wir wollen mal ehrlich sein: Dadurch ist der Ahlenfelder groß geworden“, räumt der Jubilar in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa ein.

In Bremen konnte man jahrelang einen „Ahlenfelder“ bestellen, und es wusste jeder Fußballfan, was gemeint ist: Ein Bier und ein Malteser. Seine Generation hat mit den heuten Erstliga-Referees, die im Prinzip Profis sind, nichts zu tun. Ahlenfelder und vor allem Walter Eschweiler (78), der immer noch Stammgast in VIP-Räumen, bei Benefizspielen und Promitreffs ist, pflegen gerne ihren etwas merkwürdigen Kultstatus.

Mit den Spielern kam Ahlenfelder (106 Bundesliga-Spiele zwischen 1975 und 1988) gut aus. Als legendär gilt auch sein Zwiegespräch mit Weltmeister Paul Breitner. „Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch“ - „Breitner, kann es sein, dass du spielst wie ein Arsch?“

Es war die Zeit, als die Unparteiischen vor dem Anpfiff mit ihren Assistenten und den Schiedsrichter-Betreuern der Clubs noch in den Vereinslokalen an einem extra ausgewiesenen Tisch saßen - und sich am Buffet bedienten. Kohl und Pinkel habe es für die Referees damals in Bremen gegeben, erinnert sich der frühere Bremer Nationalspieler Horst Höttges in einem ZDF-Film. „Da gehört ja ein Schnaps dazu. Die haben Malteser getrunken - ein paar, vielleicht ein paar übern Durst.“

Über die genauen Hintergründe jenes legendären Spiels gibt es unterschiedliche Aussagen von Ahlenfelder. „Wenn ich sage, dass ich vor Bundesliga-Spielen Wasser und Fanta getrunken habe, dann wäre das eine Lüge“, meinte er mal. Und: „Ein Bier und ein Malteser zum Mittagessen, das wird doch wohl noch erlaubt sein.“ Oder: „Aus einem Bier sind irgendwann drei und dann sechs geworden, dabei hatte das mit Alkohol überhaupt nichts zu tun.“ Außerdem: „In betrunkenem Zustand ein Bundesliga-Spiel zu pfeifen, das schafft man nicht.“

Ahlenfelder hatte jedenfalls, wie er sagt, „zu früh in den Flötenkasten reingeblasen“. Da habe sein Linienrichter mit der Fahne gefuchtelt. So ging es mit Schiedsrichter-Ball doch weiter. 90 Sekunden zu früh pfiff er denn endgültig zur Pause. Auch die wild gestikulierenden Trainer konnten ihn nicht davon überzeugen, dass noch gut eine Viertelstunde zu spielen war...

Ahlenfelder („Der Schiedsrichter ist wie ein Dirigent, der den Wiener Philharmonikern zeigt, wie sie Wiener Walzer zu spielen haben.“) kam in seiner Schiedsrichterlaufbahn mit nur fünf Roten Karten aus. Er verhängte 34 Elfmeter. Obwohl 1984 auf der FIFA-Liste, kam er in Europapokalspielen nur einmal im Gespann von Walter Eschweiler als Linienrichter beim FC Liverpool zum Einsatz. In der Saison 1983/84 erhielt der Mineralölkaufmann die Goldene Pfeife als bester deutscher Schiri. „Durch die Sache in Bremen bin ich zur Legende geworden“, sagt er.

Seine Kollegen heute, meinte er kürzlich in einem Stern-Interview, die tun ihm leid. „Mit diesen ganzen saumäßigen Kameras und wat nicht alles. Denken Sie nur an das Phantomtor. Dat geht mir so auf die Kirsche!“ Auf der anderen Seite sei das Niveau der  Unparteiischen zurückgegangen: „Dabei gibt's inzwischen sogar zwei extra Torrichter, die in der Nase bohren, und so einen Sesselfurzer, der als vierter Mann Täfelchen hochhält. Wir haben das früher mit drei Mann hingekriegt.“ Und sogar mit Bier und Malteser. In diesem Sinne: Happy Birthday, Wolf-Dieter Ahlenfelder! (dpa / cge).

11.02.2014 12:43


Taruiezi
Taruiezi

Werder Bremen-FanWerder Bremen-Fan

Taruiezi
Mitglied seit: 08.02.2011

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Beiträge: 2233

Manche Schiedsrichter pfeifen heutzutage aber auch, als ob sie ein paar "Ahlenfelder" zuviel hatten


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