Notbremse - Rot UND Elfmeter?

Die Notbremse ist bzw. deren Bestrafung/Folgen ist in den Medien sehr umstritten und wir auch von diversen Experten stark diskutiert.
Wie seht ihr das, ist Rot und Elfmeter gerecht oder zu hart?

Eine Notbremse im Strafraum muss meiner Meinung nach zwangsweise eine persönliche Strafe nach sich ziehen. Es ist eine klare Torverhinderung und ein absichtliches Foulspiel. Von taktischem Foul kann hier keine Rede sein, vielmehr vom letzten Mittel, dass dem Spieler noch bleibt. Da ein Spieler immer bewusst eine Notbremse begeht und diese von hinten geschieht, ist rot und Elfmeter nicht nur nach den Regeln korrekt, sondern auch nach meinem Spielverständnis.

Ich finde, dass eine abschwächung der Strafe nur dazu führen kann, dass sich noch mehr Spieler zu Notbremsen verleiten lassen.
Wenn ein Spieler denkt, ohne Notbremse fällt auf jeden Fall das Gegentor, die Gelbe nehme ich gerne und der Elfer wir zu ca 20 - 25 Prozent verschossen - das kann nicht sein.
Wenn der Elfmeter gehalten oder verschossen wird, dann fühlt sich der "abwehrende" Spielen auch noch für seine unsportlichkeit bestätigt und es wir öfters praktiziert werden. EIne Notbremse ist eine unsportlichkeit die im Sport nichts verloren hat und muss hart bestraft werden. Am besten noch mit einer persönlichen Geldstrafe an einen gemeinnützigen Verein oder ähnliches.

Eine klare Torchance kann auch verschossen werden... das sollte ja gerade den Bayernfans nach dem gestrigen Spiel recht deutlich sein *hüstel*

Ansonsten würde ich nicht jedem Spieler der eine "Notbremse" begeht unterstellen er würde dies absichtlich machen.

Oftmals kommt man einfach einen Moment zu spät und trifft statt Ball eben den Gegner, wie z.B. in meinen Augen Hummels gestern.
Im Spiel Bayern gegen Leverkusen gab es eine ähnliche Situation in der Boateng als letzer Mann einem Leverkusener den Ball noch weggrätscht, da wurde ihm von Effenberg und Co noch "Weltklasse" attestiert für seinen Mut.

Außerhalb des Strafraums empfinde ich solche "absichtlichen Foulspiele" als letzter Mann übrigens weitaus ungerechter, denn dort gibt es ja "nur" Freistoß (im Vergleich zu einer 1 gegen 1 Situation oder einem Elfmeter ein weitaus unwahrscheinlicheres Tor).

Ein Trainer von mir sagte mal: Im Strafraum bringt eine Notbremse nix, Elfmeter ist so gut wie eine 1 gegen 1 Situation, bzw. je nach Torwart sogar noch besser. Außerhalb des Strafraums kann man sich da schonmal für die Mannschaft opfern und in der Endphase ein sicheres Tor verhindern.


Insofern fände ich folgende Regelung am gerechtesten:

Notbremse im Strafraum                            = gelbe Karte + Elfmeter
Notbremse außerhalb des Strafraums    = rote Karte + Freistoß

Im Fall von Hummels (Versuch zum Ball zu gehen / 05.10.2013 BMG: BVB) wäre ich für Rot.
Im Fall von Boateng (nur den Gegner am Abschluss zu hintern / 02.10.2013 ManCity : FCB) wäre ich für Rot und nachträgliche Sperre durch die UEFA.

Strafraum oder nicht = unerheblich, sportliche Strafe sollte von persönlicher Strafe (durch eine Unsportlichkeit) getrennt werden. In den meisten Fällen hat es folgerichtig somit auch zwei (harte) Strafen nach sich zu ziehen.

ODER

Es wir eine "orangene Karte" eingeführt.
Der Spieler muss vom Platz, erhält aber kein weiteres Spiel Sperre.

Zitat von Agariel
Eine klare Torchance kann auch verschossen werden... das sollte ja gerade den Bayernfans nach dem gestrigen Spiel recht deutlich sein *hüstel*

Ansonsten würde ich nicht jedem Spieler der eine "Notbremse" begeht unterstellen er würde dies absichtlich machen.

Oftmals kommt man einfach einen Moment zu spät und trifft statt Ball eben den Gegner, wie z.B. in meinen Augen Hummels gestern.
Im Spiel Bayern gegen Leverkusen gab es eine ähnliche Situation in der Boateng als letzer Mann einem Leverkusener den Ball noch weggrätscht, da wurde ihm von Effenberg und Co noch "Weltklasse" attestiert für seinen Mut.

Außerhalb des Strafraums empfinde ich solche "absichtlichen Foulspiele" als letzter Mann übrigens weitaus ungerechter, denn dort gibt es ja "nur" Freistoß (im Vergleich zu einer 1 gegen 1 Situation oder einem Elfmeter ein weitaus unwahrscheinlicheres Tor).

Ein Trainer von mir sagte mal: Im Strafraum bringt eine Notbremse nix, Elfmeter ist so gut wie eine 1 gegen 1 Situation, bzw. je nach Torwart sogar noch besser. Außerhalb des Strafraums kann man sich da schonmal für die Mannschaft opfern und in der Endphase ein sicheres Tor verhindern.


Insofern fände ich folgende Regelung am gerechtesten:

Notbremse im Strafraum                            = gelbe Karte + Elfmeter
Notbremse außerhalb des Strafraums    = rote Karte + Freistoß

Aktuell ist rote Karte aber ja schon gleichbedeutend mit nachträglicher Sperre.

Und aus Sicht eines Verteidigers ist eine solche Aktion wie von Hummels oder Boateng gestern eben eine knifflige Sache, entweder man trifft und ist der Held oder man kommt zu spät bzw. der Verteidiger bewegt sich anders als erwartet und man fliegt vom Platz, wird für x Spiele gesperrt und verursacht einen Elfmeter.

Ich halte es auch nicht für unsportlich wenn man versucht den Gegenspieler fair vom Ball zu trennen, ist schließlich die Aufgabe eines Verteidigers. Verletzungsrisiko ist auch nicht größer als bei einer normalen Grätsche im Mittelfeld (wofür es ja auch nur gelb gibt).

Insgesamt sind wir da wohl einer ähnlichen Meinung, nur bin ich da etwas "milder", sprich:

Im Fall von Hummels wäre ich für gelb
Im Fall von Boateng (wobei ich jetzt mal von absichtlich den Gegner am Abschluss hindern ausgehe, habe das Spiel bislang nicht gesehen) wäre ich für rot.

Im Endeffekt würde es dann aber auf die von mir oben angesprochene Regelung hinauslaufen, da wohl kaum ein Verteidiger blöd genug ist den Gegner im Strafraum "nur" am Abschluss hindern zu wollen.

Ich zitiere mich selbst aus dem Hummels Thread: http://www.wahretabelle.de/forum/rot-fur-hummels-81-minute/23/6493?page=2&spieltag=8&saisonId=93

QUOTE:
Die Regelung ist aber genauso wie die aktuelle Abseitsauslegung antik.
Novellieren, novellieren...z.B. der Kapitän darf entscheiden ob Rot oder Elfer und Gelb.
Wenn kein Elfer dann Ecke.

Ja, ja, alles Neue ist schwierig.
UNQUOTE!

MMn gibt es hier nur die Möglichkeit die gelbe Karte als zwingend, und die Rote je nach ermessen und Foulspiel zu zeigen!

Elfmeter ist undiskutierbar weil es ja im Strafraum stattfindet, und indirekter Freistoß für eine Notbremse dann doch zu wenig ist!

Wie schon in diversen Thread erwähnt, bin ich für eine Änderung der bestehenden Regel (nicht die Einzige )

MmN gibt es einen Strafstoß schon als Strafe dafür, dass der Spieler von Mannschaft X den Spieler von Mannschaft Y im Strafraum foult. Außerhalb des 16ers gibt es ja nur einen einfachen Freistoß und zwar genau von der Position aus, an der das Foul stattfand. Eine rote Karte als weitere Bestrafung für Mannschaft X halte ich daher für überzogen. Bei Fouls außerhalb des Strafraums kann es meinetwegen ruhig bei einer roten Karte bleiben (Notbremse). Denn dann wäre der Gegenspieler ja frei durch und kann den Torwart sogar noch ausspielen.

Zitat von Matze
Wie schon in diversen Thread erwähnt, bin ich für eine Änderung der bestehenden Regel (nicht die Einzige )

MmN gibt es einen Strafstoß schon als Strafe dafür, dass der Spieler von Mannschaft X den Spieler von Mannschaft Y im Strafraum foult. Außerhalb des 16ers gibt es ja nur einen einfachen Freistoß und zwar genau von der Position aus, an der das Foul stattfand. Eine rote Karte als weitere Bestrafung für Mannschaft X halte ich daher für überzogen. Bei Fouls außerhalb des Strafraums kann es meinetwegen ruhig bei einer roten Karte bleiben (Notbremse). Denn dann wäre der Gegenspieler ja frei durch und kann den Torwart sogar noch ausspielen.

Dann würde ich aber meine Verteidiger anweisen, die Gegenspieler immer im 16er umzusensen. Denn dann gibt es zwar Strafstoß, dieser ist aber nur zu 80% ein Tor. Und durch die gelbe Karte bleibt mein Verteidiger auf dem Feld. Wird also der Strafstoß verschossen, so habe ich eine 100%ige Torchance vereitelt mit einem marginalen Schaden (1 Gelbe Karte).

Eine 100%ige Torchance ist aber auch kein 100%iges Tor.
Die Situation das ein Spieler alleine auf das Tor zuläuft kommt ja häufiger mal vor und zumindest in meiner Wahrnehmung klären Torhüter deutlich mehr als 20% solcher Situationen.

Ich denke die Regel sollte beibehalten werden. Ich sehe keinen Grund, warum die persönliche Strafe von ein und dem selben Foul im Strafraum und vorm Strafraum unterschiedlich sein soll.
Dass der Versuch den Ball zu treffen nicht die gleiche Strafe nach sich ziehen sollte, wie das Verhindern des Torschusses o.ä. ist die mMn. einzige sinnvolle Unterscheidung und die wird in der länge der Strafe festgelegt.

Zitat von don_riddle

Dann würde ich aber meine Verteidiger anweisen, die Gegenspieler immer im 16er umzusensen. Denn dann gibt es zwar Strafstoß, dieser ist aber nur zu 80% ein Tor. Und durch die gelbe Karte bleibt mein Verteidiger auf dem Feld. Wird also der Strafstoß verschossen, so habe ich eine 100%ige Torchance vereitelt mit einem marginalen Schaden (1 Gelbe Karte).

Und nach momentanem Stand kann ich meine Stürmer anweisen, im Strafraum bei expliziten Szenen vermehrt den Kontakt zu suchen bzw. gleich eine Schwalbe zu riskieren. Im besten Fall bekomme ich dann nicht nur die Torchance durch Elfmeter wiederhergestellt, sondern ich habe auch für den Rest der Zeit einen Mann mehr auf dem Platz. Ich erinner mich an ein Schalkespiel in der EL, wo Matip als letzter Mann Rot sah, obwohl sein Gegenspieler ohne Kontakt abhob. Zwar wurde Matips Sperre nachträglich aufgehoben, Schalke half das konkret im Spiel aber herzlich wenig.

Zitat von Matze
 Ich erinner mich an ein Schalkespiel in der EL, wo Matip als letzter Mann Rot sah, obwohl sein Gegenspieler ohne Kontakt abhob. Zwar wurde Matips Sperre nachträglich aufgehoben, Schalke half das konkret im Spiel aber herzlich wenig.

Der einzige Fehler der damals gemacht wurde, war es Elfmeter gegen Schalke zu geben. Man konnte schwach aber trotzdem recht gut erkennen das Matip seinen Gegner getroffen hatte aber deutlich vor dem Strafraum, was die Rote Karte gerechtfertigt hätte aber nciht den Elfmeter

Zitat von Kornex

Zitat von Matze
 Ich erinner mich an ein Schalkespiel in der EL, wo Matip als letzter Mann Rot sah, obwohl sein Gegenspieler ohne Kontakt abhob. Zwar wurde Matips Sperre nachträglich aufgehoben, Schalke half das konkret im Spiel aber herzlich wenig.

Der einzige Fehler der damals gemacht wurde, war es Elfmeter gegen Schalke zu geben. Man konnte schwach aber trotzdem recht gut erkennen das Matip seinen Gegner getroffen hatte aber deutlich vor dem Strafraum, was die Rote Karte gerechtfertigt hätte aber nciht den Elfmeter

Da war die UEFA-Berufungskommission aber anderer Meinung. Matip wurde konkret von diesem Vergehen und der einhergehenden roten Karte freigesprochen. Das war ein Präzedenzfall, der ganzschön Staub aufgewirbelt hat. Wollte ich nur mal klarstellen.

Ich bin der Meinung, dass die Regelung entweder so beibehalten, oder wirklich radikal geändert werden sollte.

Für die Beibehaltung spricht, dass erstens das Gerede von der Doppelbestrafung (Thomas Berthold spricht wegen der folgenden Sperre sogar von einer Dreifachbestrafung) Unsinn ist, denn ein Elfmeter ist keine Strafe, sondern eine Spielfortsetzung. Zweitens ist eine Notbremse eine grobe Unsportlichkeit und die sollte auch weiterhin mit Rot bestraft werden.

Als radikale Alternative stelle ich mir zum Beispiel vor, dass bei einer Notbremse außerhalb des Strafraums (also auch durchaus schon an der Mittellinie) Elfmeter und bei Notbremse innerhalb des Strafraums ein Tor gegeben wird. Als persönliche Strafe kann man dann ggf. sogar komplett ohne auskommen, wenn es kein hartes, bzw. Gelb-würdiges Foul war. Als Ausnahme kann man dann vielleicht sogar noch sagen, dass beim Foul vor dem leeren Tor (zum Beispiel, weil der Torwart nach einer Ecke in der letzten Minute nicht schnell genug zurück kommt), ebenfalls direkt auf Tor entschieden wird, unabhängig davon, wo das Foul passiert.

Ich habe zwar für rot und Elfmeter gestimmt, möchte aber, dass eine konsequente Anwendung von technischen Hilfsmittel erfolgt.
Begründung:
Im "Hummelsfall" bin ich der Ansicht, dass der verteidigende Spieler den Ball weggeschlagen hat und der stürmende Spieler fast zeitgleich gefallen ist. Der Spieler hat also versucht, den Ball zu spielen.
Etwas anderes ist es, wenn, wie im "Müllerfall", der stürmende Spieler bewusst vom verteidigenden Spieler am Trikot gehalten und somit am Torschuss gehindert wird.

Aus meiner Sicht ist folgende Vorgehensweise nach einem Foul gerechter:

A) Strafmaß:
Spieler wird nach Schwere des Fouls persönlich bestraft, unabhängig vom Ort des Geschehens
B) Spielfortsetzung:
Wie es der Spielsituation entspricht, die durch das Foul unterbrochen wurde

Konkret:
A)
Einfaches Foul: Keine persönliche Strafe;
Schweres Foul (Unsportlickeit): Gelbe Karte (Wiederholungsfall: Gelb/Rot)
Sehr schweres Foul (grobe Unsportlichkeit) Rote Karte

B)
Keine klare Torchance (egal wo) Freistoß(auch im Strafraum - dann indirekt)
Klare Torchance (auch außerhalb des Strafraumes): Elfmeter


Folgende Betrachtung: z.B. ein Handspiel am äußeren Eck des Strafraumes, wenn der Ball zurück ins Feld fliegt. Hier gibt es Elfmeter,
Wenn ein Spieler alleine auf das leere Tor läuft und einen Meter vor dem Strafraum gefoult wird gibt es Freistoß.

Das kann aus meiner Sicht nicht sein. Einen Elfmeter (=klare Torgelegenheit) darf es nur dann geben, wenn dem Angreifer auch diese genommen wurde, unabhängig vom Ort des Geschehens. Bei dem Bsp. Hand kann es niemand verstehen, dass eine klare Torchance künstlich herbeigeführt wird, nur weil ein eifriger Platzwart weiße Streifen aufs Feld gemalt hat.

Ich bin fest überzeugt, man würde den Schiedsrichtern viel Ärger nehmen, denn viele Fouls im Strafraum werden nur nicht gepfiffen, weil die Tragweite des Pfiffes so hoch ist. Im Rest des Spielfeldes würde sich kein Mensch über einen Freistoßpfiff beim gleichen Foul aufregen

Ich bin mir bewusst, dass diese revolutionären Gedanken wohl niemals umgesetzt werden, aber aus meiner Sicht wäre diese Vorgehensweise wesentlich gerechter. Eine absolute Gerechtigkeit wird es zwar nie geben, aber man kann sich dieser annähern.
P.S.: Im Handballsport gibt es genau diese (gerechtere) Betrachtung !

Bitte lasst den Fußball so einfach wie möglich. Was sind das denn für Vorschläge in diesem Thread? Mir krummelts gerade im Magen... ;-)

Zitat von Die Legende lebt
P.S.: Im Handballsport gibt es genau diese (gerechtere) Betrachtung !

Daran musste ich bei deiner Option b) auch denken, mein Vorschlag ging ja so ziemlich in die gleiche Richtung - und ich habe das auch vom Handball abgeguckt.