Versteh ich nicht...

Dann wissen jetzt ja alle, wie man in Zukunft Straffrei seine Gegner zu Fall bringt. 

Zitat von SetOnFire
Gemäß der Regeln begeht hier einfach kein Spieler ein Vergehen. Der Kontakt mit dem Mitspieler ist unabsichtlich, beide schauen Richtung Ball. Hier gibt es bei keinem der beiden Spieler die Intention sich gegenseitig zu Fall zu bringen.
Nach dem Kontakt fällt der Spieler zwar in den Gegner und bringt ihn zu Fall, allerdings ist das einfach eine "Verkettung unglücklicher Umstände". Auch dieser Kontakt ist einfach nicht mehr zu vermeiden. Du darfst hier keinen Spieler bestrafen weil er weder
a) fahrlässig
b) Rücksichtslos
oder c) mit übertriebener Härte
agiert. Gemäß den Regeln einfach kein Foulspiel.

Ich kann Deiner Argumentation nicht folgen.
Wenn ein Abwehrspieler hinter einem Angreifer beim Konter hinterherläuft, dabei ins straucheln kommt und fällt, ist dieses weder:
a) fahrlässig
b) Rücksichtslos
oder c) mit übertriebener Härte agiert.

Wenn er dann dabei in den Angreifer fällt ist es also, gemäß den von Dir angeführten Regeln kein Foulspiel.

Aber wieso wird so etwas in der Regel dann als Foul und gegebenenfalls sogar als Notbremse gewertet?

Zitat von Lichterfelder SU

Zitat von SetOnFire
Gemäß der Regeln begeht hier einfach kein Spieler ein Vergehen. Der Kontakt mit dem Mitspieler ist unabsichtlich, beide schauen Richtung Ball. Hier gibt es bei keinem der beiden Spieler die Intention sich gegenseitig zu Fall zu bringen.
Nach dem Kontakt fällt der Spieler zwar in den Gegner und bringt ihn zu Fall, allerdings ist das einfach eine "Verkettung unglücklicher Umstände". Auch dieser Kontakt ist einfach nicht mehr zu vermeiden. Du darfst hier keinen Spieler bestrafen weil er weder
a) fahrlässig
b) Rücksichtslos
oder c) mit übertriebener Härte
agiert. Gemäß den Regeln einfach kein Foulspiel.

Ich kann Deiner Argumentation nicht folgen.
Wenn ein Abwehrspieler hinter einem Angreifer beim Konter hinterherläuft, dabei ins straucheln kommt und fällt, ist dieses weder:
a) fahrlässig
b) Rücksichtslos
oder c) mit übertriebener Härte agiert.

Wenn er dann dabei in den Angreifer fällt ist es also, gemäß den von Dir angeführten Regeln kein Foulspiel.

Aber wieso wird so etwas in der Regel dann als Foul und gegebenenfalls sogar als Notbremse gewertet?

Doch, es ist fahrlässig. Fahrlässigkeit wird im Regelwerk sehr weit ausgelegt und liegt nur dann nicht vor, wenn der Spieler wirklich gar nichts dafür kann. So wie hier.

mal abgesehen davon, dass der freiburger aus meiner sicht hier schon ziemlich bewusst seinen mitspieler umstößt da er ihn gut 3 meter vor dem aufprall sieht (auch deutlich zu ihm schaut) und schon 2 meter vor dem aufprall seinen arm ausfährt. wieso handelt der freiburger hier nicht fahrlässig? wenn ich durch den strafraum sprinte und nur auf den ball schaue (was ja das argument sein soll das es kein foul ist) und dabei jemand umrenne ist das doch wohl mehr als fahrlässig oder?
Prizipiell ist es ja richtig bei solchen fouls am mitspieler eher nur grobe dinge wie tätlichkeiten zu pfeifen aber wenn durch so ein foul auch noch ein gegner behindert wird sollte es doch gepfiffen werden.
 

Zitat von MKsge92
mal abgesehen davon, dass der freiburger aus meiner sicht hier schon ziemlich bewusst seinen mitspieler umstößt da er ihn gut 3 meter vor dem aufprall sieht (auch deutlich zu ihm schaut) und schon 2 meter vor dem aufprall seinen arm ausfährt. wieso handelt der freiburger hier nicht fahrlässig? wenn ich durch den strafraum sprinte und nur auf den ball schaue (was ja das argument sein soll das es kein foul ist) und dabei jemand umrenne ist das doch wohl mehr als fahrlässig oder?

Wie schon auf der Vorseite gepostet: Im Regelwerk steht "gegenüber einem Gegner
fahrlässig, rücksichtslos oder brutal begeht", das heißt, das Fahrlässigkeitserfordernis bezieht sich tatsächlich auf unmittelbare Attacken gegen den Gegner. Für das Vergehen gegen Mitspieler gilt die von uvealFrankie zitierte Regelstelle, die gemeinhin nur bei absichtlichem Foulspiel (und selbst da ab einer gewissen Hürde an Härte oder Unsportlichkeit) gepiffen wird.

Prizipiell ist es ja richtig bei solchen fouls am mitspieler eher nur grobe dinge wie tätlichkeiten zu pfeifen aber wenn durch so ein foul auch noch ein gegner behindert wird sollte es doch gepfiffen werden.
 

Das mag dem subjektiven Gerechtigkeitsgefühl einiger entsprechen, umgekehrt ist es aber auch allgemeines Risiko, dass bei viel Verkehr im Strafraum auch mal Zusammenstöße erfolgen. Deshalb finde ich es auch sinnvoll, mit der Praxis zu differenzieren, ob der Mitspieler zielgerichtet in den Gegner gestoßen wird (dann Foul) oder das einfach nur unglücklich läuft (dann kein Foul). Und hier ist eindeutig letzteres der Fall.

Zitat von Hagi01

Zitat von SetOnFire

Doch, es ist fahrlässig. Fahrlässigkeit wird im Regelwerk sehr weit ausgelegt und liegt nur dann nicht vor, wenn der Spieler wirklich gar nichts dafür kann. So wie hier.

Das würde heissen das ein und die selbe Aktion unterschiedlich bewertet wird abhängig davon ob es ein Gegner oder ein Mitspieler ist. Das würde das Regelwerk total auf den Kofp stellen. Da würde ich als Abwehrspieler bei Freistößen/Ecken ja nur noch meinen Mitspieler "unabsichtlich" in den Gegner schieben, ist ja nicht fahrlässig und von daher nicht strafbar! Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das dies so O.K. ist.

Beispiel, mal bitte in beiden Variationen ( einmal mit Gegner und einmal mit Mitspieler) durchdenken. Es kommt ein langer Ball in den Strafraum, der TW geht raus um den Ball an der 16er Linie abzufangen. Auf den TW zu kommen zwei Spieler die beide zum Ball wollen, der hintere der beiden kommt ins stolpern und fällt dem anderen in die Beine und dieser wiederum deswegen in den Torwart der durch diese Aktion keine Chance hat an den Ball zu kommen. Der Ball geht deswegen ins Tor.
Nach Deinen Ausführungen wäre es dann einmal Foul und einmal Tor. Unlogisch, oder?

Zitat von Lichterfelder SU

Zitat von Hagi01

Zitat von SetOnFire

Doch, es ist fahrlässig. Fahrlässigkeit wird im Regelwerk sehr weit ausgelegt und liegt nur dann nicht vor, wenn der Spieler wirklich gar nichts dafür kann. So wie hier.

Das würde heissen das ein und die selbe Aktion unterschiedlich bewertet wird abhängig davon ob es ein Gegner oder ein Mitspieler ist. Das würde das Regelwerk total auf den Kofp stellen. Da würde ich als Abwehrspieler bei Freistößen/Ecken ja nur noch meinen Mitspieler "unabsichtlich" in den Gegner schieben, ist ja nicht fahrlässig und von daher nicht strafbar! Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das dies so O.K. ist.

Beispiel, mal bitte in beiden Variationen ( einmal mit Gegner und einmal mit Mitspieler) durchdenken. Es kommt ein langer Ball in den Strafraum, der TW geht raus um den Ball an der 16er Linie abzufangen. Auf den TW zu kommen zwei Spieler die beide zum Ball wollen, der hintere der beiden kommt ins stolpern und fällt dem anderen in die Beine und dieser wiederum deswegen in den Torwart der durch diese Aktion keine Chance hat an den Ball zu kommen. Der Ball geht deswegen ins Tor.
Nach Deinen Ausführungen wäre es dann einmal Foul und einmal Tor. Unlogisch, oder?

Wie stößt du den unabsichtlich jemand gezielt in den Gegner?

Das ist doch genauso als würdest du sagen "oh nur absichtliches Handspiel wird bestraft? Dann kann ich ja immer in gefährlichen Situationen "unabsichtlich" mit der Hand klären"

Ich hätte hierzu gerne noch ein paar mehr Stimmen des KT. Vorallem derer die bei dem anderen Post konsequent auf Richtigkeit entschieden haben, ohne sich die szene anscheinend genaue angeschaut zu haben.

Zitat von Crexis1988
Ich hätte hierzu gerne noch ein paar mehr Stimmen des KT. Vorallem derer die bei dem anderen Post konsequent auf Richtigkeit entschieden haben, ohne sich die szene anscheinend genaue angeschaut zu haben.

Warum? Hagi hat doch schon mit Regeltextauszügen erklärt warum die Szene a) richtig entschieden war und b) nicht mit der am Anfang genannten Szene verglichen werden kann.

Sollen alle anderen jetzt nochmal "ja, is so" schreiben?

Zitat von Hagi01
Wie schon auf der Vorseite gepostet: Im Regelwerk steht "gegenüber einem Gegner
fahrlässig, rücksichtslos oder brutal begeht", das heißt, das Fahrlässigkeitserfordernis bezieht sich tatsächlich auf unmittelbare Attacken gegen den Gegner. Für das Vergehen gegen Mitspieler gilt die von uvealFrankie zitierte Regelstelle, die gemeinhin nur bei absichtlichem Foulspiel (und selbst da ab einer gewissen Hürde an Härte oder Unsportlichkeit) gepiffen wird.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum das kein fahrlässiges Verhalten gegen seinen Gegenspieler sein soll. Der Freiburger, der von hinten kommt, rempelt seinen Mitspieler klar und deutlich in Richtung des Gegenspielers. Dadurch bringt er letztenendes den Gegenspieler fahrlässig zu Fall. Der Freiburger in der Mitte ist halt die arme Sau. Mir kann auch keiner erzählen, dass der rempelnde Freiburger seinen Mitspieler nicht gesehen hat. Dafür arbeitet er viel zu sehr mit dem Arm. Aber selbst wenn er ihn nicht gesehen hätte, wäre es für mich immer noch ein Foul. Er beeinflusst die Fallrichtung seines Kollegen durch sein Verhalten aktiv in Richtung des Gegenspielers. Das ist fahrlässig. Die Regeln verlangen nirgendwo, dass er durch den direkten Kontakt seinen Gegenspieler zu Fall bringen muss, es reicht vollkommen, wenn er durch seine Aktion zu Fall kommt. Die Anforderung der Fahrlässigkeit bezieht sich auch auf die ganze Aktion und nicht nur einen Teil davon.

Die höhrere Anforderung an ein Foul gegen einen Mitspieler richtet sich nur an die Fälle, bei denen es ausschließlich zu Kontakt zwischen Mitspielern kommt. Sobald ein Gegner involviert ist, muss man prüfen, ob es nicht auch indirekt ein Foul war. Das ist in dieser Szene klar der Fall.