In den acht ausstehenden Partien des 4. Spieltages hat die DFL vornehmlich erfahrene Schiedsrichter eingesetzt. Das wegen des UEFA Supercup-Finales zwischen dem FC Bayern München und dem FC Chelsea (7:6 n. E., 2:2 n. V.) auf den vergangenen Dienstag verlegte Bundesligaspiel der Bayern in Freiburg leitete Florian Meyer (Burgdorf).

Am Samstag ist mit Knut Kircher (44, Rottenburg) erneut ein erfahrener Schiedsrichter eingeteilt. Kircher pfeift die Neuauflage des Nord-Duells Hamburger SV - Eintracht Braunschweig (15.30 Uhr). Dieses Spiel hatte es zuletzt 1985 gegeben, zu seligen HSV-Zeiten unter Trainer Ernst Happel. Die Hamburger gewannen damals gegen Absteiger Braunschweig mit 5:0.

Ebenfalls 5:0 hieß es im vorletzten Jahr bei der Partie Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen (15.30 Uhr). Für die ,,Fohlen" war der Erfolg im November 2011 der höchste Sieg unter Coach Lucien Favre. Gladbachs Max Kruse, in dieser Woche von Joachim Löw für die WM-Qualifikationsspiele gegen Österreich und die Färöer-Inseln in den Kader der Nationalmannschaft berufen, bestritt sein erstes Bundesligaspiel für Werder. Günter Perl aus Pullach im Isartal wird die Partie im Borussia Park leiten.

Hannover 96 ist gegen den FSV Mainz 05 noch ohne Heimniederlage und will am Samstag gegen den Top-Starter aus Rheinhessen diese Serie unbedingt fortsetzen. Die Niedersachsen gewannen beide Heimpartien in der HDI-Arena: 2:0 gegen Wolfsburg und 2:1 gegen den FC Schalke 04 (WahreTabelle.de berichtete). Mainz legte mit drei Siegen aus den ersten Spielen einen mehr als respektablen Start hin, ist in den letzten vier Spielen gegen ,,die Roten" ungeschlagen. Hannover muss ohne den rotgesperrten Szabolcs Huszti auskommen. Schiedsrichter in Hannover: Guido Winkmann (39, Kerken).

Im ,,ICE-Derby" trifft der VfL Wolfsburg auf Hertha BSC Berlin. Und die ,,Wölfe", die zuletzt sehr wechselhafte Leistungen zeigten, sollten gewarnt sein: Bei den letzten drei Duellen dieser Ansetzung verloren immer die Gastgeber. Luiz Gustavo (Wolfsburg) ist gesperrt. Der Brasilianer gehörte zu den acht Spielern, die am letzten Wochenende vorzeitig den Platz verlassen mussten. Ob Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) heute einen ruhigen Nachmittag verlebt?

Der 1. FC Nürnberg empfängt nach dem Auswärts-Duell beim FC Bayern (0:2) mit dem FC Augsburg den nächsten Rivalen aus dem Bundesland Bayern. Die Augsburger sind der einzige aktuelle Bundesligist, gegen den der ,,Club" noch nicht verloren hat. Im letzten Aufeinandertreffen siegten die Nürnberger in der sgl Arena mit 2:1. Das letzte Pflichtspiel überhaupt gewannen die Augsburger vor fast 37 Jahren gegen Nürnberg, und zwar 1976. Auf der FCA-Bank saß damals ausgerechnet der Nürnberger Meistercoach von 1968, Max Merkel. Michael Weiner (Hasede) wird das Derby der Franken gegen die bayerischen Schwaben pfeifen.

Der FC Schalke 04 empfängt ab 18.30 Uhr im Topspiel des Tages Bayer 04 Leverkusen. Schiedsrichter in der VeltinsArena ist Peter Gagelmann aus Bremen, Schalke hat gegen kein anderes Bundesligateam eine derartig schlechte Heimbilanz wie gegen die Leverkusener und muss auf die in der Vorwoche in Hannover mit Rot bzw. Gelb-Rot suspendierten Leistungsträger Benedikt Höwedes und Christian Fuchs verzichten.

Am Sonntag (15.30 Uhr) muss Europa-League-Verlierer VfB Stuttgart ausgerechnet gegen die wiedererstarkte TSG 1899 Hoffenheim auf Wiedergutmachungstour gehen. Die Schwaben scheiteren im Play-off-Spiel am Donnerstag in der Nachspielzeit am kroatischen Vertreter NK Rijeka (2:2) und hatten auch bei der Auslosung gestern durch die UEFA, als ein ,,Lucky Loser", ein Nachrücker für das von der UEFA gesperrte Besiktas Istanbul, gesucht wurde, kein Glück. Die ,,Wild Card" für Europa ging an APOEL Nikosia, Gruppengegner von Eintracht Frankfurt. Stuttgarts neuer Coach Thomas Schneider muss auf den gesperrten Ibrahima Traoré, dessen Platzverweis in Augsburg den Bundesliga-Rekord von acht roten und gelb-roten Karten bedeutete, verzichten. Bei den Hoffenheimern fehlt Sejad Salihovic ebenfalls nach einer Rot-Sperre aus dem turbulenten 3:3 gegen den SC Freiburg. Ob FIFA-Referee Dr. Jochen Drees aus Münster-Sarmsheim mit weniger Karten auskommt?

Eintracht Frankfurt kehrte am Donnerstag gegen den FK Karabach Agdam (2:1) aus Aserbaidschan nach sieben Jahren Abstinenz in den Europapokal zurück und löste bei seinen Fans eine riesige Euphorie aus. Die Bilder der eindrucksvollen Eintracht-Choreographie auf mehreren Tribünen der Commerzbank Arena wurden zum Hit bei Facebook. Nun wollen die Frankfurter diesen Schwung auch gegen den Vizemeister Borussia Dortmund nutzen. Immerhin feierte die Eintracht gegen den BVB historisch gesehen die meisten Siege (37) und ist gegen Dortmund zu Hause seit drei Spielen ungeschlagen. Im letzten Jahr gab es ein denkwürdiges 3:3. Kurios: BVB-Trainer Jürgen Klopp spielte 1987/88 in der zweiten Mannschaft (!) von Eintracht Frankfurt. Mit Manuel Gräfe aus Berlin hat die DFL für das Schlagerspiel auch einen erfahrenen Referee nominiert. (cger).