Erstmals seit mehr als 37 Jahren stehen sich am Freitag (20.30 Uhr) Hannover 96 und Eintracht Braunschweig wieder in der Fußball-Bundesliga gegenüber. Für dieses vom DFB als „Hochrisiko-Spiel“ eingestufte Match wurde mit FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) ein ganz erfahrener Mann abgestellt. Kircher pfiff am elften Spieltag auch das brisante Revier-Derby FC Schalke 04 – Borussia Dortmund (1:3 / WahreTabelle.de berichtete).

Die Vorfreude ist in Niedersachsen allerdings nicht ungetrübt. Die extreme Abneigung zwischen „Peine Ost“ und „Peine West“ ist außerhalb des norddeutschen Bundeslandes kaum bekannt. „Diese Rivalität war mir gar nicht bewusst“, sagte der im April aus Freiburg gekommen 96-Manager Dirk Dufner. „Ich habe mich schon ein bisschen erschrocken, wie das hier gelebt wird. Das ist einfach zu viel.“ Dass Außenstehende überrascht sind, liegt wohl auch daran, dass das letzte Aufeinandertreffen der Clubs bereits zehn Jahre zurückliegt und das letzte Punktspiel zwischen 96 und Eintracht 1998 in der Regionalliga ausgetragen wurde. Das letzte Bundesliga-Duell am 17. April 1976 gewann Hannover (2:0) „Weil es so lange kein Spielgegeben hat, hat sich vielleicht einiges angestaut“, sagte Hannovers Fanbeauftragter Johannes Seidel der Nachrichtenagentur dpa.

Am Samstag (15.30 Uhr) setzen Tabellenführer FC Bayern München und Borussia Dortmund das Kopf-an-Kopf-Rennen im Titelkampf fort. Die Bayern empfangen in der Allianz Arena den FC Augsburg, der gegen den Rekordmeister in seiner noch jungen Bundesliga-Historie bislang alle vier Spiele verloren hat. Peter Gagelmann (45, Bremen) leitet die Partie. In einem Bayern-Spiel war der Referee in dieser Saison nur einmal im Einsatz und hatte beim 1:0 in Frankfurt keinen guten Tag. Der FC Bayern kann schon mit einem Remis einen neuen Bundesliga-Rekord von 37 Spielen ohne Niederlage in Serie aufstellen. Diese Bestmarke des Hamburger SV aus dem Jahr 1983 egalisierte man bereits am letzten Samstag. „Wir haben einen Rekord geknackt, der eigentlich für die Ewigkeit gedacht war“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, vor 30 Jahren noch Spieler beim FC Bayern, nach dem knappen 2:1 in Sinsheim.

Borussia Dortmund tritt nach der unglücklichen 0:1-Niederlage in der Champions League beim VfL Wolfsburg an. Die „Wölfe“ gewannen nur eines der letzten acht Spiele gegen den BVB – 3:2 am 16.Spieltag der vergangenen Saison – und müssen zudem auf Spielmacher Diego verzichten.VfL-Trainer Dieter Hecking dazu am Donnerstag: „Es ist schade, wenn einer der besten Spieler ausfällt, aber ich vertraue meiner Mannschaft.“ Schiedsrichter Dr. Jochen Drees (Münster-Sarmsheim) pfeift Dortmund und Wolfsburg zum ersten Mal in dieser Saison.

Schiedsrichter in der VeltinsArena beim Traditionsduell FC Schalke 04 – Werder Bremen ist FIFA-Referee Dr. Felix Brych aus München. Er leitete bislang nur ein Spiel der beiden Kontrahenten, Werder gegen Frankfurt (0:3) – inklusive einer bei WahreTabelle.de als Fehlentscheidung gewerteten Szene zu Ungunsten der Bremer. Schalke gewann die letzten vier Spiele gegen die Hanseaten allesamt.

Bayer Leverkusen empfängt den Hamburger SV und verteidigt gegen den „Bundesliga-Dino“ eine Serie von acht ungeschlagenen Spielen. Robert Hartmann (Wangen) ist diesen beiden Teams zum ersten Mal in dieser Spielzeit zugeteilt.

1899 Hoffenheim will gegen Hertha BSC Berlin im „Heimspiel-Doppelpack“ unbedingt die unglückliche 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern München wettmachen. Mit FIFA-Referee Deniz Aytekin (Oberasbach) verlor Hertha am 5.Spieltag 0:1 gegen den VfB Stuttgart.

Im Samstagabendspiel (18.30 Uhr) trifft Borussia Mönchengladbach auf den noch sieglosen 1. FC Nürnberg. Die Borussia verlor allerdings die letzten drei Spiele gegen den „Club“ und Nürnbergs neuer Coach Gertjan Verbeek (51) hofft auf eine Trotzreaktion nach dem 0:3 gegen Freiburg. „Uns ist auch klar, dass wir in den nächsten Partien punkten müssen. Nach dem Freiburg-Spiel waren alle sauer und enttäuscht, weil wir gut gespielt und trotzdem nicht gewonnen haben“, sagte der Niederländer am Donnerstag. Referee Christian Dingert unterliefen in zwei Einsätzen mit Nürnberger Beteiligung schon zwei Fehlentscheidungen mit dem „Club“ als Profiteur.

Am Sonntag (15.30 Uhr) messen sich der FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt im Rhein-Main-Derby. Die Frankfurter, die am Donnerstagabend beim 2:4 bei Maccabi Tel Aviv den vorzeitigen Sprung in die K. o.-Phase der Europa League verpassten, gewannen noch nie in Mainz. Schiedsrichter-Routinier Michael Weiner (44, Ottenstein) wird die Partie leiten.

Im zweiten Sonntagsspiel (17.30 Uhr) fordert der SC Freiburg im badisch-schwäbischen Duell den VfB Stuttgart. Oliver Sorg (Freiburg) und Antonio Rüdiger (VfB) fehlen gesperrt, in den letzten 14 Spielen gab es zwischen diesen beiden Teams kein Remis. Felix Zwayer aus Berlin blieb in zwei geleiteten Stuttgart-Spielen gegen Frankfurt (1:1) und Leverkusen (0:19 fehlerfrei. (cge / dpa).