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Schiedsrichter Brych vor Bundesliga-Rekord: „Stolz über diese Langlebigkeit“
Kann mit Stark gleichziehen

An sein Debüt mit drei aktuellen Bundesliga-Trainern als Spielern auf dem Rasen und Jürgen Klopp an der Seitenlinie denkt Schiedsrichter Felix Brych kurz vor seinem Rekord gerne zurück. „Ich habe sehr positive Erinnerungen an mein erstes Spiel, denn es war immer mein Ziel, die Bundesliga zu erreichen. Ich war sehr stolz, dieses Zwischenziel erreicht zu haben“, sagte der 48-Jährige der „dpa“. Brych stellt bei seinem nächsten Einsatz, vermutlich an diesem Wochenende, mit seinem 344. Spiel die Bundesliga-Bestmarke von Wolfgang Stark ein.
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Am 28. August 2004 beim 1:1 zwischen Hertha BSC und dem 1. FSV Mainz 05, als die heutigen Trainer Pál Dárdai, Niko Kovac und Marco Rose sowie der langjährige Manager Fredi Bobic spielten, stand Brych da, wo er immer hinwollte: mitten auf dem Platz in der Bundesliga. Es war der Anfang einer großen Laufbahn, die ihn zu Welt- und Europameisterschaften, Olympischen Spielen, ins Champions-League-Finale und zu Weltschiedsrichterehren führte. „Ich war froh, als die Partie vorbei war, auch wenn sie gut gelaufen ist.“
Im Laufe der fast zwei Jahrzehnte veränderten sich der Fußball, die Hilfsmittel mit der „größten Zäsur“ durch den Videoassistenten oder Regelauslegungen. Und für Brych auch der Blick auf sich selbst: „Die Bedeutung meiner Person auf dem Platz hat für mich nachgelassen. Wenn ich an mein erstes Spiel zurückdenke, das war für mich natürlich das Allergrößte. Ich war in der Bundesliga, im Fernsehen, habe mich sehr bedeutsam gefühlt.“ Der promovierte Jurist sehe sich „jetzt ganz entspannt als Teil der Bundesliga. Es geht für mich nicht mehr so sehr um meine Person, sondern darum, das Spiel für die Mannschaften gut zu leiten.“ Zum sechsten Mal wurde er in diesem Jahr zum Schiedsrichter des Jahres in Deutschland gekürt – nach bald zwei Jahrzehnten wird die Karriere der Schiedsrichter-Instanz „nicht mehr ewig weitergehen“.
Der Schritt auf die Bundesliga-Bühne war für den Münchner – wie auch für seine Kollegen – anders als der für die Fußballprofis. Diese schnuppern meist erst als Joker rein, bei Schiedsrichtern muss ein Null-auf-Hundert-Start glücken. „Plötzlich steht man allein im Fokus, alle Fans schauen auf einen, alle Kameras – das ist für den Schiedsrichter eine andere Situation als für den Spieler“, sagte Brych. Die Unparteiischen stünden „gleich voll im Mittelpunkt“.
Brych: Kießlings Phantomtor „war nicht so toll für mich“
Unvergessen ist der ungeliebte Moment des Phantomtores von Stefan Kießling, der vor zehn Jahren als Leverkusener Stürmer gegen die TSG 1899 Hoffenheim einen Kopfballtreffer durch ein Loch im Außennetz erzielte. „Das war nicht so toll für mich, da hat sogar meine WM-Teilnahme gewackelt. Der Druck war wochenlang sehr hoch“, erinnerte sich Brych jüngst zum Jubiläum zurück. Aus Sicht von TSG-Sportdirektor Alexander Rosen habe dieses Tor „den Grundstein für die heutige Torlinientechnik gelegt, die nur rund ein Jahr nach dem vermeintlichen Kießling-Treffer von den Liga-Vertretern beschlossen wurde“.
Einen Rekord stellte Brych bei der schnellsten Roten Karte nach dem Anpfiff auf, als er vor 13 Jahren den Kölner Kapitän Youssef Mohamad nach 87 Sekunden des Feldes verwies. Der Abwehrspieler war für eine Notbremse gegen Erwin Hoffer vom 1. FC Kaiserslautern vom Platz gestellt worden. „Nach zwei Minuten – das ist hart“, sagte Brych damals. Die Regeln hätten ihm jedoch „keinen Spielraum“ gegeben: „Wenn ich Foul pfeife, habe ich keine andere Wahl.“
Und trotz der großen Erfahrung erlebte der 48-Jährige kurz vor der kommenden Bestmarke ein Novum: Beim 1:1 des FC Augsburg gegen Hoffenheim am 11. Spieltag war ein Feuerwerkskörper Richtung Platz geworfen worden und nahe der Eckfahne explodiert. „Es ist auch der Job eines Schiedsrichters, dass immer Dinge passieren, die man noch nicht erlebt hat“, sagte Brych. Nie zuvor hatte er so einen lauten Knall in einem Stadion erlebt.
Der Routinier behielt kühlen Kopf, bekam dafür nach dem Spiel Lob: „Das tut gut, dass erkannt wird, dass wir eine große Verantwortung haben, nicht nur für die Entscheidungen, sondern auch für die Sicherheit.“ International, wo er die Arbeit mit Alpha-Tieren wie Sergio Ramos oder Zlatan Ibrahimović genoss, ist er seit 2021 nicht mehr im Einsatz. Als FIFA-Schiedsrichter leitete Brych nicht nur Spiele auf internationaler Ebene, sondern auch in den nationalen Wettbewerben in Ägypten, Griechenland, Saudi-Arabien, Südkorea und Tunesien – im Sommer pfiff er das griechische Pokalfinale zwischen AEK Athen und PAOK Saloniki.
Stark über Rekord: „Wird von keinem anderen mehr erreicht werden“
„Der Rekord hat für mich eine große Bedeutung. Wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, bin ich am allermeisten stolz über diese Langlebigkeit“, sagte Brych, der seit 1999 DFB-Schiedsrichter ist. „20 Jahre körperlich, mental und von der Leistung her auf diesem Niveau aufzutreten – das ist es, was meine Karriere ausmacht.“ Wie ein Blick in die Datenbank von Transfermarkt zeigt, hat Brych in der Bundesliga 1.217 Gelbe, 30 Gelb-Rote und 26 Rote Karten verteilt. Insgesamt 97-mal entschied er auf Elfmeter. Am häufigsten leitete er Spiele des VfB Stuttgart (53-mal), die meisten Siege mit je 25 holten Bayer 04 Leverkusen, Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg.
Das nahende Ende seiner sechseinhalb Jahre langen Rekordmarke nimmt Wolfgang Stark „entspannt“. In einem DFB-Interview sagte der 54-Jährige: „Ich denke, das wird auch von keinem anderen mehr erreicht werden. Das war nie eine Sache für die Ewigkeit und nun ist es eben so weit. Man muss auch bedenken, dass ich den Rekord nie aufgestellt hätte, wenn Markus Merk nicht ein Jahr früher aufgehört hätte mit sechs Spielen weniger.“
Im Gegensatz zu Fußballstars haben Schiedsrichter nicht die Chance auf Meisterschaften oder Pokale. Dagegen besteht die Gefahr, wegen Fehlentscheidungen in die Geschichte einzugehen. Umso schöner sind da Bestmarken. „Genau wie Leichtathleten oder Schwimmer Rekorde erzielen wollen, damit sie in die Annalen eingehen, ist das auch für den Schiedsrichter ein Ziel“, sagte Brych. „Insgesamt haben wir wenig Möglichkeiten in die Annalen einzugehen – was ja auch unser originäres Ziel sein soll: Wir sollen grundsätzlich möglichst wenig im Brennpunkt stehen.“
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Strittige Szene in der Champions League

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