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05.06.2013 01:23 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Schiedsrichterball: Heimspiel im Finale

Johannes Gründel erklärt in Schieds­richterball auf WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga. Heute blickt er auf das DFB-Pokalfinale in Berlin.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Manuel Gräfe / FC Bayern-VfB
Quelle: GettyImages
Elfmeter und Gelb für Ibrahima Traoré: Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte in seinem ,,Heimspiel" in Berlin keine leichte Aufgabe.

Johannes Gründel
Johannes Gründel

Für Manuel Gräfe war es bislang das Karriere-Highlight:  Das DFB-Pokalfinale zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München (2:3) im Olympiastadion. Ein Heimspiel für den Berliner.

Allerdings gab es auch hier strittige Szenen: In der 31. Minute kommt Arjen Robben im Duell mit Stuttgarts Serdar Tasci zu Fall. Manuel Gräfe zeigte nicht auf den ominösen Punkt. Die Wiederholung aber beweist, dass er hiermit daneben lag: Nicht Tasci spielte den Ball, sondern Robben. Der Stuttgarter hingegen traf nur den gegnerischen Fuß. Ich kann diese Entscheidung aber verstehen. Tasci kommt von innen, der Ball fliegt danach nach außen weg, eigentlich sah alles danach aus, als hätte der Stuttgarter den Ball gespielt und nicht Robben. Gräfe scheint das genauso gesehen zu haben - und gab Eckball statt Abstoß.

Wenige Minuten später dann wieder eine knifflige Strafraumszene. Philipp Lahm fällt, nachdem er einen Kontakt von Ibrahima Traoré an seiner Schulter gespürt hat. Diesmal gab Gräfe den Elfmeter. Auch das war falsch. Zunächst ist zweifelhaft, ob das Foul überhaupt innerhalb oder außerhalb des Strafraums war. Entscheidend hierfür ist, wann das Halten endet und nicht, wann es beginnt. Allerdings war die Bewertung dieses Zweikampfes als Foul nicht korrekt. Bei entsprechend kleinlicher Linie wäre ein Pfiff vertretbar gewesen, aber angesichts der Linie, die Gräfe das Spiel hinweg durchzog, war die Entscheidung schlicht überzogen. Auch wenn es nach einer Konzessionsentscheidung riecht, würde ich die Begründung nicht darin sehen. Vielmehr könnte es – aber hier begebe ich mich auf das dünne Eis der Spekulationen – eine Rolle gespielt haben, dass Lahm im Gegensatz zu Thomas Müller nicht gerade den Ruf eines ,,Schwalbenkönigs" innehat. Vor allem aber sah Traorés Aktion sehr ungeschickt aus, während Lahm noch gekonnt sich selbst durch eine Berührung am Bein außer Tritt brachte. In Realgeschwindigkeit sah das dann aus Gräfes Position wie ein Foul aus. War es aber nicht.

Eine dritte Elfmeterszene wurde auch heiß diskutiert. Bayerns Jerome Boateng berührt den Ball in der 79. Minute mit der Hand im Strafraum. Gräfe ließ weiterspielen und das war goldrichtig. Nicht Boatengs linker Arm, den er zum Schutz vor das Gesicht gezogen hatte, sondern sein rechter Arm, der sich vor der Brust befand, berührte den Ball. Hier kann man keine Absicht konstruieren, weder im umgangssprachlichen noch im erweiterten Sinn der Regel (,,Keine Verbreiterung des Körpers durch unnatürliche Handhaltung"). Pfeift mancher Schiedsrichter reflexartig bei einer Berührung von Ball und Hand, so hat sich Gräfe hier die entsprechende Zeit genommen und die Absicht hinterfragt. Infolgedessen hat er dann die korrekte Entscheidung getroffen.

Fazit: Manuel Gräfe hat in seinem ,,Heimspiel" in Berlin insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Leider wird dieser eingetrübt durch die beiden Fehlentscheidungen nach einer guten halben Stunde. Aber so schwach, wie er beispielsweise vom Kicker abgekanzelt wird (Note 5, „unglücklicher Auftritt“), war er bei weitem nicht.

Für Manuel Gräfe war es bislang das Karriere-Highlight:  Das DFB-Pokalfinale zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München (2:3) im Olympiastadion. Ein Heimspiel für den Berliner.

Allerdings gab es auch hier strittige Szenen: In der 31. Minute kommt Arjen Robben im Duell mit Stuttgarts Serdar Tasci zu Fall. Manuel Gräfe zeigte nicht auf den ominösen Punkt. Die Wiederholung aber beweist, dass er hiermit daneben lag: Nicht Tasci spielte den Ball, sondern Robben. Der Stuttgarter hingegen traf nur den gegnerischen Fuß. Ich kann diese Entscheidung aber verstehen. Tasci kommt von innen, der Ball fliegt danach nach außen weg, eigentlich sah alles danach aus, als hätte der Stuttgarter den Ball gespielt und nicht Robben. Gräfe scheint das genauso gesehen zu haben - und gab Eckball statt Abstoß.

Wenige Minuten später dann wieder eine knifflige Strafraumszene. Philipp Lahm fällt, nachdem er einen Kontakt von Ibrahima Traoré an seiner Schulter gespürt hat. Diesmal gab Gräfe den Elfmeter. Auch das war falsch. Zunächst ist zweifelhaft, ob das Foul überhaupt innerhalb oder außerhalb des Strafraums war. Entscheidend hierfür ist, wann das Halten endet und nicht, wann es beginnt. Allerdings war die Bewertung dieses Zweikampfes als Foul nicht korrekt. Bei entsprechend kleinlicher Linie wäre ein Pfiff vertretbar gewesen, aber angesichts der Linie, die Gräfe das Spiel hinweg durchzog, war die Entscheidung schlicht überzogen. Auch wenn es nach einer Konzessionsentscheidung riecht, würde ich die Begründung nicht darin sehen. Vielmehr könnte es – aber hier begebe ich mich auf das dünne Eis der Spekulationen – eine Rolle gespielt haben, dass Lahm im Gegensatz zu Thomas Müller nicht gerade den Ruf eines ,,Schwalbenkönigs" innehat. Vor allem aber sah Traorés Aktion sehr ungeschickt aus, während Lahm noch gekonnt sich selbst durch eine Berührung am Bein außer Tritt brachte. In Realgeschwindigkeit sah das dann aus Gräfes Position wie ein Foul aus. War es aber nicht.

Eine dritte Elfmeterszene wurde auch heiß diskutiert. Bayerns Jerome Boateng berührt den Ball in der 79. Minute mit der Hand im Strafraum. Gräfe ließ weiterspielen und das war goldrichtig. Nicht Boatengs linker Arm, den er zum Schutz vor das Gesicht gezogen hatte, sondern sein rechter Arm, der sich vor der Brust befand, berührte den Ball. Hier kann man keine Absicht konstruieren, weder im umgangssprachlichen noch im erweiterten Sinn der Regel (,,Keine Verbreiterung des Körpers durch unnatürliche Handhaltung"). Pfeift mancher Schiedsrichter reflexartig bei einer Berührung von Ball und Hand, so hat sich Gräfe hier die entsprechende Zeit genommen und die Absicht hinterfragt. Infolgedessen hat er dann die korrekte Entscheidung getroffen.

Fazit: Manuel Gräfe hat in seinem ,,Heimspiel" in Berlin insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Leider wird dieser eingetrübt durch die beiden Fehlentscheidungen nach einer guten halben Stunde. Aber so schwach, wie er beispielsweise vom Kicker abgekanzelt wird (Note 5, „unglücklicher Auftritt“), war er bei weitem nicht.

05.06.2013 11:05


Beach-Ben
Beach-Ben

Bayern München-FanBayern München-Fan


Mitglied seit: 23.11.2008

Aktivität:
Beiträge: 1475

...

Dass Müller ein Schwalbenkönig sein soll ist absolut lächerlich, unverständlich und wohl von keinem Fußballfan der Welt nachvollziehbar. Einem Spieler, der sich reinhängt, wie sonst keiner, wirft man nicht so eine unsportliche (Dauer-)Handlung vor... Einfach peinlich.


FC Bayern - Stern des Südens, du wirst niemals untergeh'n, weil wir in guten wie in schlechten Zeiten zu einander steh'n! FC Bayern - Deutscher Meister, ja so heißt er - mein Verein! Ja so war es und so ist es und so wird es immer sein!


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05.06.2013 10:47


don_riddle
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Bor. Dortmund-FanBor. Dortmund-Fan

don_riddle
Mitglied seit: 22.02.2010

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Beiträge: 4756

@ sunfire1301

Zitat von sunfire1301
Zitat von antikas
Müller hat den Ruf eines Schwalbenkönigs?
Seit wann das denn?

So wie ich das sehe, seit Januar 2012: http://www.amazon.de/dp/3836954524


lol - wie findet man sowas?


KT 2010 - 2021


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05.06.2013 10:01


antikas



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@ sunfire1301

Zitat von sunfire1301
Zitat von antikas
Müller hat den Ruf eines Schwalbenkönigs?
Seit wann das denn?

So wie ich das sehe, seit Januar 2012: http://www.amazon.de/dp/3836954524


Der Beweis



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