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20.03.2013 09:41 Uhr | Quelle: wahretabelle.de

Schiedsrichterball: Korrektur einer Entscheidung

Johannes Gründel erklärt in Schieds­richterball auf WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Michael Weiner
Quelle: GettyImages
Michael Weiner nahm in Dortmund einen Elfmeter für den BVB zurück - und erntete dafür viel Lob.

Johannes Gründel
Johannes Gründel

Die Korrektur oder gar die Rücknahme einer Entscheidung ist eng mit der zuletzt thematisierten  Kommunikation im Schiedsrichtergespann verbunden. Mangels Videobeweis - auf dessen Sinn oder Unsinn hier nicht eingegangen werden soll -  ist dies ein relativ seltener Vorgang. Allerdings gab es das in den letzten zwei Spieltagen in der Fußball-Bundesliga je einmal: zunächst nahm Wolfgang Stark (zurecht) im Spiel Mönchengladbach gegen Werder Bremen (1:1) einen Gladbacher Abseitstreffer zurück. Am vergangenen Samstag wollte Michael Weiner seinem niederbayerischen Kollegen in nichts nachstehen und nahm einen Elfmeter für Dortmund im Spiel gegen Freiburg (5:1) nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück.

Eine Korrektur der Entscheidung ist grundsätzlich nur möglich, solange das Spiel noch nicht fortgesetzt ist. Andernfalls gingen mögliche Rücknahmen ins Uferlose. Man stelle sich vor, dass der Schiedsrichter in der Halbzeitpause hört, wie der Torschütze (z. B. aus der 13. Minute) zu seinem Mitspieler sagt: „Hey, das Ding da beim 1:0 hab ich eigentlich mit der Hand reingemacht“. In diesem Fall bliebe bei der aktuellen Regellage dem Schiedsrichter nur die Möglichkeit, eine Meldung an den DFB zu machen. Dieser entscheidet dann über eine mögliche, aufgrund der Tatsachenentscheidung aber unwahrscheinliche Neuansetzung des Spiels.

Doch warum kommt es so selten zu Entscheidungskorrekturen? Haben die Schiedsrichter nicht den Mumm dazu? Das würde ich nicht sagen. Gerade Wolfgang Stark und Michael Weiner haben in den letzten Wochen eindrucksvoll bewiesen, dass sie dafür das nötige Rückgrat haben. Allerdings muss man als Schiedsrichter seiner eigenen Entscheidung einen gewissen Vertrauensvorschuss geben, andernfalls wird noch mehr gemeckert und im "worst case" dann infolge des Meckerns eine eigentlich richtige Entscheidung zurückgenommen. Auch kann der Schiedsrichter aus Zeitgründen nicht bei jeder kleinen Entscheidung den vermeintlichen Übeltäter oder den gefoulten Spieler befragen. Dieses Mittel bleibt letztlich nur, wenn es um eine schwerwiegende Entscheidung (Tor, Elfmeter, Platzverweis, etc.) geht und der Schiedsrichter nicht zu 100 Prozent von seiner Entscheidung überzeugt ist. In diesem Zusammenhang ist natürlich auch die Kommunikation im Gespann, die bei Weiner und Stark hervorragend geklappt hat, wichtig. Auch muss der Assistent den Mut haben und seinem Chef ggf. mitteilen, dass die Entscheidung definitiv falsch war. Das schaut dann zwar unglücklich aus, aber letztlich steht die korrekte Entscheidung. Und das ist das, was zählt.

Zeichnet sich da im Moment ein Umdenken bei den Schiedsrichtern ab? Ich glaube nicht. Diese Denkweise war schon immer bei den Schiedsrichtern vorhanden, allerdings gibt es durch die Headsets jetzt viel schnellere Mittel der Kommunikation. Musste vor 20 Jahren der Assistent noch die Fahne heben und hoffen, dass der Schiedsrichter zu ihm rausschaut, kann er jetzt direkt sagen, was los ist. Auch können die anderen beiden Gespannsmitglieder sofort ihre Meinung dazu abgeben. Das führt dann zu mehr Entscheidungskorrekturen und damit auch zu mehr korrekten Entscheidungen.

Die Korrektur oder gar die Rücknahme einer Entscheidung ist eng mit der zuletzt thematisierten  Kommunikation im Schiedsrichtergespann verbunden. Mangels Videobeweis - auf dessen Sinn oder Unsinn hier nicht eingegangen werden soll -  ist dies ein relativ seltener Vorgang. Allerdings gab es das in den letzten zwei Spieltagen in der Fußball-Bundesliga je einmal: zunächst nahm Wolfgang Stark (zurecht) im Spiel Mönchengladbach gegen Werder Bremen (1:1) einen Gladbacher Abseitstreffer zurück. Am vergangenen Samstag wollte Michael Weiner seinem niederbayerischen Kollegen in nichts nachstehen und nahm einen Elfmeter für Dortmund im Spiel gegen Freiburg (5:1) nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück.

Eine Korrektur der Entscheidung ist grundsätzlich nur möglich, solange das Spiel noch nicht fortgesetzt ist. Andernfalls gingen mögliche Rücknahmen ins Uferlose. Man stelle sich vor, dass der Schiedsrichter in der Halbzeitpause hört, wie der Torschütze (z. B. aus der 13. Minute) zu seinem Mitspieler sagt: „Hey, das Ding da beim 1:0 hab ich eigentlich mit der Hand reingemacht“. In diesem Fall bliebe bei der aktuellen Regellage dem Schiedsrichter nur die Möglichkeit, eine Meldung an den DFB zu machen. Dieser entscheidet dann über eine mögliche, aufgrund der Tatsachenentscheidung aber unwahrscheinliche Neuansetzung des Spiels.

Doch warum kommt es so selten zu Entscheidungskorrekturen? Haben die Schiedsrichter nicht den Mumm dazu? Das würde ich nicht sagen. Gerade Wolfgang Stark und Michael Weiner haben in den letzten Wochen eindrucksvoll bewiesen, dass sie dafür das nötige Rückgrat haben. Allerdings muss man als Schiedsrichter seiner eigenen Entscheidung einen gewissen Vertrauensvorschuss geben, andernfalls wird noch mehr gemeckert und im "worst case" dann infolge des Meckerns eine eigentlich richtige Entscheidung zurückgenommen. Auch kann der Schiedsrichter aus Zeitgründen nicht bei jeder kleinen Entscheidung den vermeintlichen Übeltäter oder den gefoulten Spieler befragen. Dieses Mittel bleibt letztlich nur, wenn es um eine schwerwiegende Entscheidung (Tor, Elfmeter, Platzverweis, etc.) geht und der Schiedsrichter nicht zu 100 Prozent von seiner Entscheidung überzeugt ist. In diesem Zusammenhang ist natürlich auch die Kommunikation im Gespann, die bei Weiner und Stark hervorragend geklappt hat, wichtig. Auch muss der Assistent den Mut haben und seinem Chef ggf. mitteilen, dass die Entscheidung definitiv falsch war. Das schaut dann zwar unglücklich aus, aber letztlich steht die korrekte Entscheidung. Und das ist das, was zählt.

Zeichnet sich da im Moment ein Umdenken bei den Schiedsrichtern ab? Ich glaube nicht. Diese Denkweise war schon immer bei den Schiedsrichtern vorhanden, allerdings gibt es durch die Headsets jetzt viel schnellere Mittel der Kommunikation. Musste vor 20 Jahren der Assistent noch die Fahne heben und hoffen, dass der Schiedsrichter zu ihm rausschaut, kann er jetzt direkt sagen, was los ist. Auch können die anderen beiden Gespannsmitglieder sofort ihre Meinung dazu abgeben. Das führt dann zu mehr Entscheidungskorrekturen und damit auch zu mehr korrekten Entscheidungen.

23.04.2024 16:36 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen

Eine Fehlentscheidung im Fokus

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Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...

23.04.2024 16:13 Uhr | Quelle: dpa DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“

UEFA gibt bekannt

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Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

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Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...

09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

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Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...

02.04.2024 11:19 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson

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Julian Ryerson im Zweikampf mit Jamal Musiala

Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...