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13.03.2013 10:46 Uhr | Quelle: wahretabelle.de

Schiedsrichterball: Nicht einer allein entscheidet

Johannes Gründel erklärt in Schiedsrichterball auf WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Wolfgang Stark
Quelle: GettyImages
Wolfgang Stark (r.) nahm am Samstag in Mönchengladbach einen Treffer nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück.

Johannes Gründel
Johannes Gründel

Kuriose Szene am vergangenen Samstag in Mönchengladbach: nach 14 Minuten erzielt Patrick Herrmann das vermeintliche 1:0 für die Fohlen, stand allerdings beim Pass von Amin Younes deutlich im Abseits. Schiedsrichter Wolfgang Stark (Foto) hatte den Treffer zunächst anerkannt, entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten Jan-Hendrik Salver jedoch korrekterweise auf Abseits. Salver hatte nämlich die Abseitsstellung gesehen, allerdings nicht, dass Younes den Ball noch mit der Hacke gespielt hatte. Dies wiederum hatte Wolfgang Stark wahrgenommen. Als die beiden dann ihre Erkenntnisse austauschten, kamen sie zur richtigen Entscheidung und lebten gleichzeitig vor, wie die Kommunikation zwischen Schiedsrichter und Assistenten zu laufen hat. Doch solche offensichtlichen Besprechungen sind nur ein kleiner Bruchteil der Absprachen innerhalb des Gespanns. Viel häufiger arbeitet man mit nonverbaler Kommunikation bzw. im höherklassigen Bereich auch mit den Headsets.

Diese Kommunikationen decken fast alle Teile des Spielfelds ab. Angefangen von der Frage, ob der Ball beim Abstoß richtig liegt, bis zur Entscheidung, ob ein Foul innerhalb oder außerhalb des Strafraums stattfand. Ein großer Teil wird dabei – jedenfalls in Ligen ohne Headset –  mit der sog. Körperdrehung vollzogen, bzw. subtiler mit leichtem Kippen der Fahne. Geht ein Ball beispielsweise auf der anderen Seite der Mittellinie ins Aus, dreht sich der Assistent in die Richtung, in der er die Fahne heben würde, wenn der Ausball auf seiner Seite wäre. Ähnlich wird es gehandhabt, wenn der Ball auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite ins Toraus geht. Aber auch weitaus schwerwiegendere Entscheidungen werden nach gemeinsamer Absprache getroffen. Mit versteckten Handzeichen geben die Assistenten ihrem Chef Empfehlungen, welche Farbe die anstehende Karte haben sollte. Mit den Headsets im Profibereich lässt sich das noch unauffälliger und schneller absprechen. Wer die Dokumentation Referees at work gesehen hat, kennt vielleicht die Szene, in der Schiedsrichter Peter Fröjdfeldt Ersatzspieler Milan Baros auf Geheiß des vierten Offiziellen verwarnt. Und wer Referees at work noch nicht gesehen hat, sollte das dringend nachholen.

Die wohl schwerwiegendste Gemeinschaftsentscheidung wird getroffen, wenn ein Foul an der Strafraumgrenze geschieht. War das Foul innerhalb oder außerhalb des Strafraums? Diese Frage kann der Schiedsrichter aufgrund seines Standorts oftmals nicht allein entscheiden, sondern er bedient sich dabei in der Regel der Hilfe seines Assistenten. Dieser kann durch seinen Seiteneinblick viel sicherer entscheiden, ob das Foul innerhalb oder außerhalb war. Vor Fehlern absolut gefeit ist man auch auf diese Weise zwar nicht, wie die Elfmeter-Entscheidung von Wolfgang Stark und Mike Pickel  zugunsten des VfB im Spiel Leverkusen-Stuttgart (2:1/24. Spieltag) zeigte, aber die Fehlerquote wird minimiert. Und genau das ist die Aufgabe des Teamworks, wie man am Samstag in Mönchengladbach erkennen konnte.

Kuriose Szene am vergangenen Samstag in Mönchengladbach: nach 14 Minuten erzielt Patrick Herrmann das vermeintliche 1:0 für die Fohlen, stand allerdings beim Pass von Amin Younes deutlich im Abseits. Schiedsrichter Wolfgang Stark (Foto) hatte den Treffer zunächst anerkannt, entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten Jan-Hendrik Salver jedoch korrekterweise auf Abseits. Salver hatte nämlich die Abseitsstellung gesehen, allerdings nicht, dass Younes den Ball noch mit der Hacke gespielt hatte. Dies wiederum hatte Wolfgang Stark wahrgenommen. Als die beiden dann ihre Erkenntnisse austauschten, kamen sie zur richtigen Entscheidung und lebten gleichzeitig vor, wie die Kommunikation zwischen Schiedsrichter und Assistenten zu laufen hat. Doch solche offensichtlichen Besprechungen sind nur ein kleiner Bruchteil der Absprachen innerhalb des Gespanns. Viel häufiger arbeitet man mit nonverbaler Kommunikation bzw. im höherklassigen Bereich auch mit den Headsets.

Diese Kommunikationen decken fast alle Teile des Spielfelds ab. Angefangen von der Frage, ob der Ball beim Abstoß richtig liegt, bis zur Entscheidung, ob ein Foul innerhalb oder außerhalb des Strafraums stattfand. Ein großer Teil wird dabei – jedenfalls in Ligen ohne Headset –  mit der sog. Körperdrehung vollzogen, bzw. subtiler mit leichtem Kippen der Fahne. Geht ein Ball beispielsweise auf der anderen Seite der Mittellinie ins Aus, dreht sich der Assistent in die Richtung, in der er die Fahne heben würde, wenn der Ausball auf seiner Seite wäre. Ähnlich wird es gehandhabt, wenn der Ball auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite ins Toraus geht. Aber auch weitaus schwerwiegendere Entscheidungen werden nach gemeinsamer Absprache getroffen. Mit versteckten Handzeichen geben die Assistenten ihrem Chef Empfehlungen, welche Farbe die anstehende Karte haben sollte. Mit den Headsets im Profibereich lässt sich das noch unauffälliger und schneller absprechen. Wer die Dokumentation Referees at work gesehen hat, kennt vielleicht die Szene, in der Schiedsrichter Peter Fröjdfeldt Ersatzspieler Milan Baros auf Geheiß des vierten Offiziellen verwarnt. Und wer Referees at work noch nicht gesehen hat, sollte das dringend nachholen.

Die wohl schwerwiegendste Gemeinschaftsentscheidung wird getroffen, wenn ein Foul an der Strafraumgrenze geschieht. War das Foul innerhalb oder außerhalb des Strafraums? Diese Frage kann der Schiedsrichter aufgrund seines Standorts oftmals nicht allein entscheiden, sondern er bedient sich dabei in der Regel der Hilfe seines Assistenten. Dieser kann durch seinen Seiteneinblick viel sicherer entscheiden, ob das Foul innerhalb oder außerhalb war. Vor Fehlern absolut gefeit ist man auch auf diese Weise zwar nicht, wie die Elfmeter-Entscheidung von Wolfgang Stark und Mike Pickel  zugunsten des VfB im Spiel Leverkusen-Stuttgart (2:1/24. Spieltag) zeigte, aber die Fehlerquote wird minimiert. Und genau das ist die Aufgabe des Teamworks, wie man am Samstag in Mönchengladbach erkennen konnte.

14.03.2013 09:40


Rüpel
Rüpel

Werder Bremen-FanWerder Bremen-Fan

Rüpel
Mitglied seit: 22.03.2011

Aktivität:
Beiträge: 3854

@ cybersoccer

Zitat von cybersoccer
...und das geschieht selbstverständlich unter Beachtung der Regeln. :-)

Viel Spaß.


Prima!
Das hat noch gefehlt! Schönen Dank dafür!

MfG


Allergiehinweis: Voranstehender Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten! Falls sie keine Ironie vertragen, kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Hausarzt. Den interessiert das bestimmt genauso sehr wie mich. Danke!


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13.03.2013 16:57


cybersoccer
cybersoccer

Werder Bremen-FanWerder Bremen-Fan

cybersoccer
Mitglied seit: 27.08.2012

Aktivität:
Beiträge: 92

Hier kann nun über die News diskutiert werden.

...und das geschieht selbstverständlich unter Beachtung der Regeln. :-)

Viel Spaß.


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13.03.2013 16:14


Birgermeister
Birgermeister

Hamburger SV-FanHamburger SV-Fan

Birgermeister
Mitglied seit: 04.10.2012

Aktivität:
Beiträge: 72

Tolle Kolumne!


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