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06.02.2015 09:52 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Schiedsrichterball: Zu viel Pep bei Guardiola?

Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga. 

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Guardiola
Quelle: Imago Sportfoto
Bayern-Trainer Pep Guardiola (r.) als unbequemer Talk-Gast beim Schiedsrichterassistenten...

Johannes Gründel
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Dienstagabend, Allianz Arena München, 65. Minute: Bayern München schießt in Unterzahl das 1:0 gegen den FC Schalke 04, nur einer hat etwas dagegen: Schiedsrichterassistent Markus Häcker, der den Ball vorher im Toraus gesehen hatte – eine knappe Entscheidung, die sich zwar durch den Blickwinkel wunderbar erklären lässt, dennoch aber falsch war. Der einzige nennenswerte Fehler des ansonsten souveränen Gespanns um FIFA-Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock). Und noch während die Kameras auf Schiedsrichterassistent Häcker gerichtet sind, sieht man Bayerns Trainer Pep Guardiola im Bild – an der Eckfahne, knapp 50 Meter von seiner Coachingzone entfernt. Nach kurzer Erklärung, was entschieden wurde, begab sich der Spanier wieder zurück, um nach dem direkt anschließenden Führungstreffer den Vierten Offiziellen Robert Kempter zu umarmen.

Nach diesen Aktionen häuften sich die Stimmen, die sich fragten, ob Bayerns Pep nicht eine Sonderbehandlung genieße. Schließlich befände er sich „gefühlte 80 von 90 Minuten“ außerhalb der Coachingzone. Dieser Forderung geht aber ein wesentlicher Denkfehler voraus: Anders als man als Fußballfan denken könnte, ist die Coachingzone für die meisten Schiedsrichtergespanne keine heilige Kuh und auch kein unsichtbarer Käfig für Trainer. Solange sich ein Trainer ruhig gegenüber dem Schiedsrichtergespann verhält und nicht ständig mehrere Meter von den gestrichelten Linien entfernt steht, ist das dem Gespann im Zweifel egal. Guardiola fragte am Dienstag lediglich nach – der Körpersprache nach zu urteilen auch in einem sachlichen Ton – entschuldigte sich nach der Erklärung und akzeptierte die Entscheidung. Generell ist der Meistertrainer nicht bekannt dafür, Schiedsrichterentscheidungen zu kritisieren. Das spielt natürlich auch eine Rolle für das Gespann, frei nach dem Motto: „Wenn Du uns in Ruhe lässt, lassen wir Dich auch in Ruhe!“

Ein so krasser Verstoß wie gegen Schalke muss aber dennoch geahndet werden. Damit ist nicht unbedingt ein Tribünenverweis gemeint, aber eine Ermahnung durch den Vierten Offiziellen sollte schon erfolgen. Leider sieht man so etwas nicht im Fernsehen, allerdings bin ich mir sicher, dass Robert Kempter sich nach dem 1:0 Guardiola mal in einer ruhigen Sekunde zur Seite genommen hat und (sinngemäß) gesagt hat: „Gell, Pep, bei der nächsten Situation fragst Du mich gleich und rennst nicht wieder zum Assistenten. Und umarmen brauchst Du mich auch nicht. Aber das weißt Du ja sicherlich selber.“ Das ist dann die Lösung mit Persönlichkeit, die bei einsichtigen Trainern funktionieren kann. Bei notorischen HB-Männchen, wie sie beispielsweise in Dortmund, Freiburg oder Wolfsburg auf der Bank sitzen, hingegen klappt das nicht immer – zumal da in der Regel auch (lautstarke) Kritik in Richtung der Schiedsrichtergespanne dabei ist und nicht das bloße Nachfragen.

Pep hier nicht auf die Tribüne zu schicken, war gleichbedeutend mit der Nutzung des Ermessensspielraums im Geist der Regel. Die Coachingzone ist kein Gefängnis, in das die Trainer gesperrt werden. Dennoch wäre es sinnvoll, beim notorischen „Ausbrecher“ Pep hin und wieder drauf zu achten, dass dieser wieder in seinen Bereich kommt – alleine schon, um sich nicht dem (unzutreffenden) Vorwurf des „Bayern-Bonus“ auszusetzen. Ein Appell, der sich sowohl an die Schiedsrichtergespanne als auch an den Bayern-Trainer richtet…

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„Zwayer ist ein Gewinner des Jahres“

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Dienstagabend, Allianz Arena München, 65. Minute: Bayern München schießt in Unterzahl das 1:0 gegen den FC Schalke 04, nur einer hat etwas dagegen: Schiedsrichterassistent Markus Häcker, der den Ball vorher im Toraus gesehen hatte – eine knappe Entscheidung, die sich zwar durch den Blickwinkel wunderbar erklären lässt, dennoch aber falsch war. Der einzige nennenswerte Fehler des ansonsten souveränen Gespanns um FIFA-Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock). Und noch während die Kameras auf Schiedsrichterassistent Häcker gerichtet sind, sieht man Bayerns Trainer Pep Guardiola im Bild – an der Eckfahne, knapp 50 Meter von seiner Coachingzone entfernt. Nach kurzer Erklärung, was entschieden wurde, begab sich der Spanier wieder zurück, um nach dem direkt anschließenden Führungstreffer den Vierten Offiziellen Robert Kempter zu umarmen.

Nach diesen Aktionen häuften sich die Stimmen, die sich fragten, ob Bayerns Pep nicht eine Sonderbehandlung genieße. Schließlich befände er sich „gefühlte 80 von 90 Minuten“ außerhalb der Coachingzone. Dieser Forderung geht aber ein wesentlicher Denkfehler voraus: Anders als man als Fußballfan denken könnte, ist die Coachingzone für die meisten Schiedsrichtergespanne keine heilige Kuh und auch kein unsichtbarer Käfig für Trainer. Solange sich ein Trainer ruhig gegenüber dem Schiedsrichtergespann verhält und nicht ständig mehrere Meter von den gestrichelten Linien entfernt steht, ist das dem Gespann im Zweifel egal. Guardiola fragte am Dienstag lediglich nach – der Körpersprache nach zu urteilen auch in einem sachlichen Ton – entschuldigte sich nach der Erklärung und akzeptierte die Entscheidung. Generell ist der Meistertrainer nicht bekannt dafür, Schiedsrichterentscheidungen zu kritisieren. Das spielt natürlich auch eine Rolle für das Gespann, frei nach dem Motto: „Wenn Du uns in Ruhe lässt, lassen wir Dich auch in Ruhe!“

Ein so krasser Verstoß wie gegen Schalke muss aber dennoch geahndet werden. Damit ist nicht unbedingt ein Tribünenverweis gemeint, aber eine Ermahnung durch den Vierten Offiziellen sollte schon erfolgen. Leider sieht man so etwas nicht im Fernsehen, allerdings bin ich mir sicher, dass Robert Kempter sich nach dem 1:0 Guardiola mal in einer ruhigen Sekunde zur Seite genommen hat und (sinngemäß) gesagt hat: „Gell, Pep, bei der nächsten Situation fragst Du mich gleich und rennst nicht wieder zum Assistenten. Und umarmen brauchst Du mich auch nicht. Aber das weißt Du ja sicherlich selber.“ Das ist dann die Lösung mit Persönlichkeit, die bei einsichtigen Trainern funktionieren kann. Bei notorischen HB-Männchen, wie sie beispielsweise in Dortmund, Freiburg oder Wolfsburg auf der Bank sitzen, hingegen klappt das nicht immer – zumal da in der Regel auch (lautstarke) Kritik in Richtung der Schiedsrichtergespanne dabei ist und nicht das bloße Nachfragen.

Pep hier nicht auf die Tribüne zu schicken, war gleichbedeutend mit der Nutzung des Ermessensspielraums im Geist der Regel. Die Coachingzone ist kein Gefängnis, in das die Trainer gesperrt werden. Dennoch wäre es sinnvoll, beim notorischen „Ausbrecher“ Pep hin und wieder drauf zu achten, dass dieser wieder in seinen Bereich kommt – alleine schon, um sich nicht dem (unzutreffenden) Vorwurf des „Bayern-Bonus“ auszusetzen. Ein Appell, der sich sowohl an die Schiedsrichtergespanne als auch an den Bayern-Trainer richtet…

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23.04.2024 16:36 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen

Eine Fehlentscheidung im Fokus

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Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...

23.04.2024 16:13 Uhr | Quelle: dpa DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“

UEFA gibt bekannt

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Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

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Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...

09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

Zwei Fehlentscheidungen im Fokus

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Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...

02.04.2024 11:19 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson

Vier Fehlentscheidungen im Fokus

Julian Ryerson im Zweikampf mit Jamal Musiala

Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...