Platzverweis Petersen

Wie lustig

Jetzt frag ich mich ob das Spiel wiederholt werden muss bzw. eine ganze Reihe an Spielen... müsste ja jetzt jede Gelbe die ein Spieler nicht gesehen hat annuliert werden, die Spiele in denen der Betroffene wegen einer fünften Gelben nicht bestreiten konnte wohl auch.

Abmahnanwalte, GO

Ich finde das Urteil nach allem, was ich hier gelesen habe, auch sehr merkwürdig. Und ich stimme denen zu, die sagen, dass genau genommen jetzt das Spiel wiederholt werden müsste. Denn das DFB-Bundesgericht hat ja nicht nur die nachträgliche Sperre aufgehoben, sondern den Platzverweis selbst für ungültig erklärt.

Bzw., Frage an die Regelkundigen, müsste man nicht eigentlich "nur" die Zeit nach dem Platzverweis anullieren? Quasi das Spiel beim Stand von 1:0 für Schalke in der 67. Minute und eben nur einer gelben Karte für Petersen fortsetzen?

Als Schiedsrichter würde ich jetzt folgendes tun, um die ganze Sache nicht einreißen zu lassen: Will ich Gelb geben und der Spieler will sich partout nicht zu mir umdrehen, gibt es die Gelb-Rote wegen Zeitspiel direkt hinterher. Das Spiel wird erst fortgesetzt, wenn der Spieler vom Platz gegangen ist, die verlorene Zeit würde gnadenlos nachgespielt.

Noch eine Frage an die Regelkundigen: Wäre es eigentlich eine Lösung, Gelbe Karten durch den Stadionsprecher durchsagen zu lassen? Da kann sich doch keiner mehr rausreden, er hätte es nicht mitbekommen.

Zitat von barsky
Wie lustig

Jetzt frag ich mich ob das Spiel wiederholt werden muss bzw. eine ganze Reihe an Spielen... müsste ja jetzt jede Gelbe die ein Spieler nicht gesehen hat annuliert werden, die Spiele in denen der Betroffene wegen einer fünften Gelben nicht bestreiten konnte wohl auch.

Abmahnanwalte, GO

Einspruchsfrist ist erloschen

Zitat von Hagi01
Wahnsinn und unfassbares Urteil des Bundesgerichts. Die erste Gelbe Karte wurde aufgehoben. Gem. § 12 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB kann eine Verwarnung nur zurückgenommen werden, wenn sich der Schiedsrichter in der Person des Spielers geirrt hat. Gem. § 11 der RuVO entscheidet zudem das Sportgericht endgültig. Da bin ich wirklich auf die Urteilsbegründung gespannt.
Davon abgesehen ist das Argument der fehlenden Warnwirkung auch nicht tragfähig. Die Regeln lassen es nämlich zu und fordern sogar in manchen Situationen, dass ein Spieler in einer Szene Gelb und Gelb-Rot bekommen kann, nämlich wenn er zwei voneinander getrennte gelbwürdige Aktionen macht (schöne Grüße an Herrn Huszti). Zu dieser Forderung des Regelwerks steht die bislang veröffentlichte Begründung in krassem Widerspruch.

Effektiv wird das jetzt zur Folge haben, dass die Schiedsrichter die Spieler in Zukunft immer zu sich herzitieren, um klarzustellen, dass der Spieler Gelb bekommt. Das wirkt dann natürlich wie der selbstherrliche, arrogante Schiedsrichter. Wollen die zuständigen Personen im Sportgericht das? Das kann ich mir nicht vorstellen. Für mich völlig unfassbar, dieses Urteil.

Das Bundesgericht hat genau das und  zu Recht entschieden, dass ich mit einigen anderen hier seit knapp einer Woche vortrage und ich bin froh über das Urteil, habe es aber keinesfalls erwartet. Die Argumente wurden hier vielfach ausgetragen. Es wäre auch in anderen Bereichen wichtig wenn man sich im Fußball an die Regeln halten würde und nicht immer nur jammerte, was würde denn passieren wenn wir uns an die Regeln hielten. Halten bei Eckbällen, Reinlaufen beim 11m tbc.

"Die erste Gelbe Karte gegen Nils Petersen in der 64. Minute wurde nicht ordnungsgemäß erteilt. Daher hat sie mangels Kundgabe auch keine Wirkung erlangt"

Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Zitat von Tony_1904

Zitat von Jenson77
Hast Du es gesehen oder gehört? Hat Petersen es gehört  und in irgendeiner Art und Weise darauf reagiert? Offensichtlich nicht und offenbar konnte er es glaubhaft versichern, dass dies eben nicht der Fall gewesen sei.

Naja genau da sind wir beim Punkte. Wieso wird Stieler nicht geglaubt Petersen dagegen schon? Wenn das Gericht dort wirklich Anhaltspunkte hatte wüsste ich gerne welche denn nur weil Petersen nicht reagiert zu sagen er habe es nicht gehört ist lächerlich. Wenn ich in einem Gespräch bin reagiere ich auch nicht auf jeden Satz. 

Wer einmal lügt....

Zitat von SCF-Dani

Zitat von rolli

Zitat von Gimlin

Zitat von Hagi01

Zitat von rb71
Noch etwas: MMn hat das Urteil zur Folge, dass das Spiel tatsächlich wiederholt werden müsste. 

Das wird nicht mehr gehen. Laut § 17 Nr. 1 RuVO DFB beträgt die Einspruchsfrist zwei Tage, ist also längst verstrichen. 

Bei Petersen war die RuVO doch auch egal

Die Entscheidung des Sportgerichtes ist endgültig besagte in diesem Fall nur, daß ein Einspruch nur durch das Bundesgericht behandelt werden konnte.

Nein. In der RuVO steht klar drin, dass eine Berufung zum Bundesgericht nur möglich ist, wenn vom Sportgericht kein Einzelurteil stattfand. Dies lag hier jedoch vor.

Wenn Du statt Einzelurteil ein Einzelrichterverfahren meinst: nach meiner Kenntnis war das ein mündliches Sportgerichtsverfahren unter Vorsitz von Herrn Lorenz und kein Einzelrichterverfahren. Und gegen ein Urteil dieses Gremiums ist die Berufung nach §24 aus meiner Sicht möglich. Das endgültig beziehe ich entsprechend nur darauf, daß damit das Sportgerichtsverfahren ausgeschöpft ist und ein weiterer Einspruch im Sportgerichtsverfahren nicht möglich ist. Liegt aus meiner Sicht auch nahe, da die Berufung eingelegt und zugelassen wurde.

nvm. 
Petersen hatte vorher erst 3 Karten. Doofer Kicker

Zitat von Gimlin
Warum sind eigentlich beide Karten annulliert worden? Die zweite ist doch vollkommen unstritttig ordnungsgemäß gezeigt worden? 

Wurden beide annulliert? Laut Kicker hat Petersen im Schalke-Spiel nun eine gelbe Karte bekommen.

Zitat von SemsemnammS04

Zitat von Gimlin
Warum sind eigentlich beide Karten annulliert worden? Die zweite ist doch vollkommen unstritttig ordnungsgemäß gezeigt worden? 

Wurden beide annulliert? Laut Kicker hat Petersen im Schalke-Spiel nun eine gelbe Karte bekommen.

Ja stand eben anders bei denen auf der Seite. War ich wohl (und der Kicker) ein wenig zu schnell.

Zitat von rolli

Zitat von SCF-Dani

Zitat von rolli

Zitat von Gimlin

Zitat von Hagi01

Zitat von rb71
Noch etwas: MMn hat das Urteil zur Folge, dass das Spiel tatsächlich wiederholt werden müsste. 

Das wird nicht mehr gehen. Laut § 17 Nr. 1 RuVO DFB beträgt die Einspruchsfrist zwei Tage, ist also längst verstrichen. 

Bei Petersen war die RuVO doch auch egal

Die Entscheidung des Sportgerichtes ist endgültig besagte in diesem Fall nur, daß ein Einspruch nur durch das Bundesgericht behandelt werden konnte.

Nein. In der RuVO steht klar drin, dass eine Berufung zum Bundesgericht nur möglich ist, wenn vom Sportgericht kein Einzelurteil stattfand. Dies lag hier jedoch vor.

Wenn Du statt Einzelurteil ein Einzelrichterverfahren meinst: nach meiner Kenntnis war das ein mündliches Sportgerichtsverfahren unter Vorsitz von Herrn Lorenz und kein Einzelrichterverfahren. Und gegen ein Urteil dieses Gremiums ist die Berufung nach §24 aus meiner Sicht möglich. Das endgültig beziehe ich entsprechend nur darauf, daß damit das Sportgerichtsverfahren ausgeschöpft ist und ein weiterer Einspruch im Sportgerichtsverfahren nicht möglich ist. Liegt aus meiner Sicht auch nahe, da die Berufung eingelegt und zugelassen wurde.

Dies (Einzelrichterverfahren) war beim DFB beim Verbandsservice zunächst so angegeben. Dies ist auch der Grund, warum diverse Medien über die Berufung rätselten. Inzwischen kann ich beim DFB aber nichts mehr dazu finden.

Ich finde lustig wie jetzt unter anderem kicker.de rumjammert die Folgen der Entscheidung seien unüberschaubar ... in Spanien ist es Standard gegen Gelbe und Rote vorzugehen, wenn der Schiedsrichter unfähig war, diese werden auch regelmäßig zurückgenommen und es gibt keinerlei Probleme...

Zitat von bobbo
Ich finde lustig wie jetzt unter anderem kicker.de rumjammert die Folgen der Entscheidung seien unüberschaubar ... in Spanien ist es Standard gegen Gelbe und Rote vorzugehen, wenn der Schiedsrichter unfähig war, diese werden auch regelmäßig zurückgenommen und es gibt keinerlei Probleme...

Wenn es Standard ist, dann kannst du uns doch sicherlich mindestens 5-10 solcher Aktionen in dieser Saison zeigen, in denen man wegen "Unfähigkeit des Schiedsrichters" gegen Gelbe und Rote Karten vorgegangen ist UND sie auch zurückgenommen wurden.

"Standard" heißt nicht zwingend, dass es 5-10 mal passiert, geschweige denn in einer Saison ... es heißt lediglich, dass dort immer wieder gegen Karten vorgegangen wird und sich da keiner drüber aufregt und auch keiner denkt es sei "unüberschaubar", es wird als normales (also 'standard') Vorgehen angesehen - und wenn der Schiedsrichter unfähig agiert indem er eine Fehlentscheidung trifft, werden die Karten zurückgenommen ... spontan fällt mir Nacho letzte Saison ein

Zitat von Hagi01

Zitat von waschkarte
Von absichtlichem Umdrehen kann doch keine Rede sein, hagi. Darum ging es auch nicht. 

Petersen hat sich ja nicht absichtlich umgedreht, sondern ist zum Anstoß gelaufen. Stieler wäre kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn er den halben Meter weiter gelaufen wäre. Das wird auch in der Amateurklasse nicht anders sein und keinen Einfluss haben.

Ich habe doch nichts vom absichtlichen Umdrehen geschrieben. Allerdings müsste das Argument sich gleichermaßen übertragen lassen. Zum Hinterherlaufen: Die Schiedsrichter bekommen von den Instruktoren und Beobachtern immer wieder gesagt, dass sie nicht den Spielern hinterherlaufen sollen. Der Schiedsrichter ist nämlich der Chef und die eigene Autorität wird untergraben, wenn er den Spielern hinterherläuft. Im Extremfall endet das dann so wie in der von mir hier oder im Parallelthread schon verlinkten Situation mit Zlatan.

MAn hat ja noch die Pfeife.
Und wieder diese Panikmache ..
Oh gott jetzt werden alle spieler weglaufen und der ref muss in die Kabinen hinterher.

Stielers Begründung war mist warum er Petersen nicht deutlicher ermahnt hat und ihm dann vor allem och 20 meter hinterennt für die gelb-rote.
Alles auf diese spezielle situation nicht übertragbar.
Nur die Götter in ehemals  schwarz sehen wieder ihre Authorität untergraben.

Zitat von Schiri53
"Die erste Gelbe Karte gegen Nils Petersen in der 64. Minute wurde nicht ordnungsgemäß erteilt. Daher hat sie mangels Kundgabe auch keine Wirkung erlangt"

Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Doch, sehr wohl. Es steht nirgendwo, dass eine Kundgabe der Verwarnung erforderlich ist. Das ist auch logisch, weil es Situationen geben kann, in denen es Gelb und Gelb-Rot in einer Szene gibt. Da kann es dann keine Kundgabe geben. Und es gibt keine Rechtsgrundlage in der RuVO, wonach eine falsch ausgesprochene Verwarnung für unwirskam erklärt werden kann. Das Bundesgericht hat sich hier sowohl über das Regelwerk als auch über die eigene Rechts- und Verfahrensordnung hinweggesetzt und nach eigenem Gutdünken entschieden. Zumal Petersen wahrscheinlich tatsächlich mitbekommen hat, dass er Gelb gesehen hat (siehe Video im Parallelthread und seine Reaktion auf den Platzverweis).

Zitat von Hagi01

Zitat von Schiri53
"Die erste Gelbe Karte gegen Nils Petersen in der 64. Minute wurde nicht ordnungsgemäß erteilt. Daher hat sie mangels Kundgabe auch keine Wirkung erlangt"

Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Doch, sehr wohl. Es steht nirgendwo, dass eine Kundgabe der Verwarnung erforderlich ist. Das ist auch logisch, weil es Situationen geben kann, in denen es Gelb und Gelb-Rot in einer Szene gibt. Da kann es dann keine Kundgabe geben. Und es gibt keine Rechtsgrundlage in der RuVO, wonach eine falsch ausgesprochene Verwarnung für unwirskam erklärt werden kann. Das Bundesgericht hat sich hier sowohl über das Regelwerk als auch über die eigene Rechts- und Verfahrensordnung hinweggesetzt und nach eigenem Gutdünken entschieden. Zumal Petersen wahrscheinlich tatsächlich mitbekommen hat, dass er Gelb gesehen hat (siehe Video im Parallelthread und seine Reaktion auf den Platzverweis).

Das eine Kundgabe erforderlich ist, liegt doch in der Natur der Verwarnung selbst. Die hat doch genau den Zweck, auf das Verhalten des Spielers einzuwirken, sonst könnte man auf sie ganz verzichten und es würde reichen, wenn sich der SR eine Notiz macht und beim nächsten Mal einen Feldverweis erteilt.. Der Sonderfall, daß eine Gelbe und eine Gelb-Rote Karte in einer Szene gezogen wird, schließt diesen Zweck der Verwarnung doch nicht aus, der ist nur dadurch, daß zwei sanktionierbare Sachverhalte direkt hintereinander geschehen, nicht mehr realisierbar. Aber auch die sind dem Spieler kund zu tun, anders kann man ihn doch nicht bewegen, vom Platz zu gehen, genausowenig, wie man einen Feldverweis erteilen kann, ohne daß der Spieler die Rote wahrnimmt, auf welchem Weg auch immer, sie ihm also wirksam kundgetan wird.

Zitat von Hagi01

Zitat von Schiri53
"Die erste Gelbe Karte gegen Nils Petersen in der 64. Minute wurde nicht ordnungsgemäß erteilt. Daher hat sie mangels Kundgabe auch keine Wirkung erlangt"

Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Doch, sehr wohl. Es steht nirgendwo, dass eine Kundgabe der Verwarnung erforderlich ist. Das ist auch logisch, weil es Situationen geben kann, in denen es Gelb und Gelb-Rot in einer Szene gibt. Da kann es dann keine Kundgabe geben. Und es gibt keine Rechtsgrundlage in der RuVO, wonach eine falsch ausgesprochene Verwarnung für unwirskam erklärt werden kann. Das Bundesgericht hat sich hier sowohl über das Regelwerk als auch über die eigene Rechts- und Verfahrensordnung hinweggesetzt und nach eigenem Gutdünken entschieden. Zumal Petersen wahrscheinlich tatsächlich mitbekommen hat, dass er Gelb gesehen hat (siehe Video im Parallelthread und seine Reaktion auf den Platzverweis).

Es steht in der Regel, möglicherweise nicht so explizit wie du es gerne hättest.


Da steht:

Ein Spieler, der auf oder abseits des Spielfelds gegenüber einem Gegner, Mitspieler, Spieloffiziellen oder einer sonstigen Person ein verwarnungs- oder feldverweiswürdiges Vergehen begeht oder gegen die Spielregeln verstößt, wird entsprechend dem Vergehen bestraft.

Die gelbe Karte zeigt eine Verwarnung, die rote Karte einen Feldverweis an. Rote und gelbe Karten können nur Spielern, Auswechselspielern oder ausgewechselten Spielern gezeigt werden. Verzögerung der Spielfortsetzung wegen gelber oder roter Karte Beschließt der Schiedsrichter, einen Spieler zu verwarnen oder des Feldes zu verweisen, wird das Spiel erst nach Zeigen der Karte fortgesetzt.


Neben dem, dass ein optisches Signal nur dann sinnvoll ist wenn man die Verwarnung auch sieht ist dies als Kriterium völlig ausreichend.

Ob das Bundesgericht sich über seine Verfahrensordnung hinwegsetzt ist mir ehrlich gesagt egal, solange es die Regeln sinnvoll umsetzt. Dazu schrieb ich ja weiter oben schon einiges.

Ziemlich übel finde ich weiterhin dieses Video aus 70m Entfernung und die Petersen Reaktion als Indizien zu nehmen. Genau so wie ich die Reaktion des @kt mit abgesprochenem Grau wirklich grauenhaft fand.

Stieler hat ganz klar die Regeln ignoriert und das ist die Quittung - auch wenn man als SR gerne solidarisch ist, zeigt das die Reaktion des Gerichts.