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08.06.2014 13:32 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Brych und der lange Weg nach Brasilien

Thema am Sonntag: Das deutsche Schiedsrichtergespann vor dem WM-Start.

Brych, Lupp, Borsch
Quelle: GettyImages
Das deutsche Schiedsrichtergespann mit (v. l.) Mark Borsch, Dr. Felix Brych und Stefan Lupp beim Medientag am 19. Mai 2014 in Frankfurt am Main.

Der Münchner Jurist Dr. Felix Brych (38) ist der 19. deutsche Schiedsrichter, der für eine Weltmeisterschaft nominiert wurde. Gemeinsam mit seinen Assistenten Mark Borsch (37) aus Mönchengladbach und Stefan Lupp (36) aus Zossen (Brandenburg) wird Dr. Brych den Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Referee bei der WM in Brasilien vertreten.

Brych nach Brasilien – eine Nominierung, die Experten absolut logisch erscheint. „Er ist körperlich topfit und er nimmt auf dem Platz die Spieler mit“, charakterisiert DFB-Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel in der Schiedsrichter-Zeitung (Ausgabe 3 / 2014) seinen Musterschüler, „er verständigt sich sehr geschickt und auf Augenhöhe.“ Selbst „in der Hitze des Gefechts“, so Fandel weiter, sei er noch „in der Lage, mit den Spielern zu kommunizieren.“ Auch Schiedsrichter-Legende Urs Meier (55) kennt Brych seit vielen Jahren. Im Exklusiv-Interview mit WahreTabelle.de sagte der Schweizer: „Felix Brych hat unheimlich dazugelernt, hat sich kontinuierlich verbessert und er hat die WM-Teilnahme verdient. Ich habe bereits vor sechs oder sieben Jahre gesagt, dass er das Potenzial für eine Weltmeisterschaft hat.“

Für Brych selbst, der bereits beim Olympischen Fußballturnier 2012 in London und bei der „WM-Generalprobe“ im letzten Sommer beim Confederations-Cup in Brasilien dabei war, ist die Nominierung für die Weltmeisterschafts-Endrunde „die Bestätigung für die Leistungen in den vergangenen Jahren.“ Das „größtmögliche Ziel eines Sportlers“, wie Brych die WM-Teilnahme eines Schiedsrichters sieht, nahm der Mann vom SV Am Hart München bereits im Februar ins Visier. Nach der Nominierung durch die FIFA begann eine knallharte Vorbereitung. Bei mehreren Lehrgängen auf Gran Canaria, in Zürich und in Rio de Janeiro, wo am 13. Juli das Finale steigt, holte sich Brych die WM-Form. Bei medizinischen Tests wurde die körperliche Verfassung der 25 nominierten Schiedsrichter aus aller Welt regelmäßig geprüft, dazu kamen Workshops über eine einheitliche Regelauslegung und über den Umgang mit den verschiedenen Spielermentalitäten.
„Der Weg von der Vorauswahl bis zur endgültigen Nominierung war gefühlt ewig lang“, verrät Dr. Brych, „um diese Ziel zu erreichen, waren viel Fleiß, Arbeit und manchmal auch ein wenig Glück notwendig.“

Wie nach dem 18. Oktober 2013. Im Bundesligaspiel 1899 Hoffenheim – Bayer 04 Leverkusen (1:2) leistete sich Brych mit der Anerkennung des „Phantomtors“ des Leverkusener Stürmers Stefan Kießling die Fehlentscheidung des Jahres. Die Bilder von Kießlings Kopfball, der ans Außennetz ging und durch ein Loch im Tornetz den Weg über die Linie fand, gingen um die Welt – und kratzten arg am Image des deutschen Vorzeige-Referees. „Zum Glück“, sagt Urs Meier bei WahreTabelle.de, „ist das Phantomtor nicht zum Stolperstein für ihn geworden. Es ist gut, dass die FIFA und die UEFA ihr Vertrauen in ihn bewahrt haben.“ Brych steckte diese, wie er sagt, „peinliche Szene“ hervorragend weg. Wenige Tage nach dem Nicht-Tor von Sinsheim leitete er die Champions-League-Begegnung AC Mailand gegen den FC Barcelona absolut souverän. Auch das brisante WM-Qualifikationsduell Serbien gegen Kroatien und das Play-off-Spiel Neuseeland gegen Mexiko leitete Dr. Felix Brych fehlerfrei. „Nach so vielen extrem schwierigen Begegnungen im internationalen Fußball und ganz hervorragenden Spielleitungen haben die drei die Nominierung einfach verdient“, bilanziert Herbert Fandel.

„Die Drei“, das sind neben Dr. Felix Brych der Mönchengladbacher Mark Borsch und der Brandenburger Stefan Lupp. Das Trio ist seit 2009 in der Bundesliga gemeinsam aktiv – und bestens eingespielt. Mark Borsch sieht die Aufgabe der Assistenten vor allem darin, dem „Chef“ Brych den Rücken frei zu halten. „Wir kümmern uns um das Administrative, die Reiseplanung, die Vorbereitung des Headsets, die Trikotwahl und weitere Aufgaben“, erklärt Borsch. Sein Kollege Lupp verweist in einem Feature der Schiedsrichter-Zeitung allerdings noch auf einen anderen, wichtigen Aspekt: „Eine weitere, nicht zu unterschätzende Aufgabe des Assistenten ist es, die Stimmung im Team hochzuhalten.“

Dr. Felix Brych und sein Team reisen mit viel Optimismus nach Brasilien. Um es allerdings als erste deutsche Unparteiische seit der Wiedervereinigung und seit dem Einsatz von Siegfried Kirschen (Frankfurt / Oder) in Mexiko 1986 in ein WM-Viertelfinale schaffen, müsste sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft frühzeitig aus dem Turnier verabschieden… (cge)

Dr. Felix Brych als WM-Schiedsrichter – die richtige Wahl? Jetzt mitdiskutieren bei WahreTabelle.de!

Mehr zum Thema:
„Brych ist mein Favorit für das Finale“ – WahreTabelle-Exklusivinterview mit Urs Meier

Thema am Sonntag: Kritik an Brych

„Das ist das Größte!“

Der Münchner Jurist Dr. Felix Brych (38) ist der 19. deutsche Schiedsrichter, der für eine Weltmeisterschaft nominiert wurde. Gemeinsam mit seinen Assistenten Mark Borsch (37) aus Mönchengladbach und Stefan Lupp (36) aus Zossen (Brandenburg) wird Dr. Brych den Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Referee bei der WM in Brasilien vertreten.

Brych nach Brasilien – eine Nominierung, die Experten absolut logisch erscheint. „Er ist körperlich topfit und er nimmt auf dem Platz die Spieler mit“, charakterisiert DFB-Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel in der Schiedsrichter-Zeitung (Ausgabe 3 / 2014) seinen Musterschüler, „er verständigt sich sehr geschickt und auf Augenhöhe.“ Selbst „in der Hitze des Gefechts“, so Fandel weiter, sei er noch „in der Lage, mit den Spielern zu kommunizieren.“ Auch Schiedsrichter-Legende Urs Meier (55) kennt Brych seit vielen Jahren. Im Exklusiv-Interview mit WahreTabelle.de sagte der Schweizer: „Felix Brych hat unheimlich dazugelernt, hat sich kontinuierlich verbessert und er hat die WM-Teilnahme verdient. Ich habe bereits vor sechs oder sieben Jahre gesagt, dass er das Potenzial für eine Weltmeisterschaft hat.“

Für Brych selbst, der bereits beim Olympischen Fußballturnier 2012 in London und bei der „WM-Generalprobe“ im letzten Sommer beim Confederations-Cup in Brasilien dabei war, ist die Nominierung für die Weltmeisterschafts-Endrunde „die Bestätigung für die Leistungen in den vergangenen Jahren.“ Das „größtmögliche Ziel eines Sportlers“, wie Brych die WM-Teilnahme eines Schiedsrichters sieht, nahm der Mann vom SV Am Hart München bereits im Februar ins Visier. Nach der Nominierung durch die FIFA begann eine knallharte Vorbereitung. Bei mehreren Lehrgängen auf Gran Canaria, in Zürich und in Rio de Janeiro, wo am 13. Juli das Finale steigt, holte sich Brych die WM-Form. Bei medizinischen Tests wurde die körperliche Verfassung der 25 nominierten Schiedsrichter aus aller Welt regelmäßig geprüft, dazu kamen Workshops über eine einheitliche Regelauslegung und über den Umgang mit den verschiedenen Spielermentalitäten.
„Der Weg von der Vorauswahl bis zur endgültigen Nominierung war gefühlt ewig lang“, verrät Dr. Brych, „um diese Ziel zu erreichen, waren viel Fleiß, Arbeit und manchmal auch ein wenig Glück notwendig.“

Wie nach dem 18. Oktober 2013. Im Bundesligaspiel 1899 Hoffenheim – Bayer 04 Leverkusen (1:2) leistete sich Brych mit der Anerkennung des „Phantomtors“ des Leverkusener Stürmers Stefan Kießling die Fehlentscheidung des Jahres. Die Bilder von Kießlings Kopfball, der ans Außennetz ging und durch ein Loch im Tornetz den Weg über die Linie fand, gingen um die Welt – und kratzten arg am Image des deutschen Vorzeige-Referees. „Zum Glück“, sagt Urs Meier bei WahreTabelle.de, „ist das Phantomtor nicht zum Stolperstein für ihn geworden. Es ist gut, dass die FIFA und die UEFA ihr Vertrauen in ihn bewahrt haben.“ Brych steckte diese, wie er sagt, „peinliche Szene“ hervorragend weg. Wenige Tage nach dem Nicht-Tor von Sinsheim leitete er die Champions-League-Begegnung AC Mailand gegen den FC Barcelona absolut souverän. Auch das brisante WM-Qualifikationsduell Serbien gegen Kroatien und das Play-off-Spiel Neuseeland gegen Mexiko leitete Dr. Felix Brych fehlerfrei. „Nach so vielen extrem schwierigen Begegnungen im internationalen Fußball und ganz hervorragenden Spielleitungen haben die drei die Nominierung einfach verdient“, bilanziert Herbert Fandel.

„Die Drei“, das sind neben Dr. Felix Brych der Mönchengladbacher Mark Borsch und der Brandenburger Stefan Lupp. Das Trio ist seit 2009 in der Bundesliga gemeinsam aktiv – und bestens eingespielt. Mark Borsch sieht die Aufgabe der Assistenten vor allem darin, dem „Chef“ Brych den Rücken frei zu halten. „Wir kümmern uns um das Administrative, die Reiseplanung, die Vorbereitung des Headsets, die Trikotwahl und weitere Aufgaben“, erklärt Borsch. Sein Kollege Lupp verweist in einem Feature der Schiedsrichter-Zeitung allerdings noch auf einen anderen, wichtigen Aspekt: „Eine weitere, nicht zu unterschätzende Aufgabe des Assistenten ist es, die Stimmung im Team hochzuhalten.“

Dr. Felix Brych und sein Team reisen mit viel Optimismus nach Brasilien. Um es allerdings als erste deutsche Unparteiische seit der Wiedervereinigung und seit dem Einsatz von Siegfried Kirschen (Frankfurt / Oder) in Mexiko 1986 in ein WM-Viertelfinale schaffen, müsste sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft frühzeitig aus dem Turnier verabschieden… (cge)

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„Das ist das Größte!“

30.04.2024 14:07 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 31. Spieltag: Drama in Mainz – Köln mit Glück in der Nachspielzeit

Zwei Korrekturen im Abstiegsduell

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Die Auswertung des 31. Spieltages hat zwei Korrekturen ergeben, beide beim Duell im Abstiegskampf zwischen Mainz 05 und dem 1. FC Köln. Beide Male wurde dabei das Heimteam benachteiligt. Zum einen flog Phillipp Mwene in der Nachspielzeit nach Ansicht des Kompetenzteams zu Unrecht mit Rot vom Platz – alle sieben Mitglieder stimmen dafür, dass eine Gelbe Karte gereicht hätte. Schon zuvor hätte es den späten 1:1-Ausgleich durch den Foulelfmeter nicht geben dürfen. 31. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick Robin Zentner kam in der 91. Minute bei einer Flanke aus dem Tor heraus und räumte Effzeh-Stürmer Sargis Adamyan ab. Schie...

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09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

Zwei Fehlentscheidungen im Fokus

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Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...