Schiedsrichter Marco Fritz (38) aus Korb hatte am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga keine leicht zu leitende Partie. Im Spiel SC Freiburg – Eintracht Frankfurt (1:0) schlugen die Emotionen hoch, die Begegnung stand neben FC Ingolstadt – 1899 Hoffenheim (1:2) bis zum Redaktionsschluss am Samstagabend bei der Fußball-Community WahreTabelle im Fokus.

Der Ärger im Schwarzwaldstadion begann vor dem 1:0 von Vincenzo Grifo (4.), als Fritz klug auf Vorteil entschied und nach einem Foul des Frankfurters Jesus Vallejo gegen Maximilian Philipp weiterspielen ließ. Grifo traf nach Vorarbeit von Onur Bulut, der später nach einem harten Einsteigen von Marco Fabian vom Platz getragen werden musste (85.), zum Siegtor. Aber: SC-Coach Christian Streich (51) tobte an der Seitenlinie und vergaß beim Ärger über die erst wenig spätger gezeigte Gelbe Karte gegen Vallejo fast den Torjubel…

In der hitzigen Partie kam es zu einer „Rudelbildung“ und Fritz musste zuvor nach 52 Minuten nach einem Foul von Szabolcs Huszti gegen Pascal Stenzel vermutlich Rot für den Ungarn in Diensten der Frankfurter zeigen. Noch deutlicher die Tätlichkeit von Frankfurts Abwehrspieler David Abraham gegen SC-Torschütze Grifo in der 67. Minute. „Ohrfeigen sind, glaub ich, generell als Tätlichkeit zu werten“, kommentierte barsky, Fan des Halleschen FC, süffisant. „Bei Ribéry fordern alle Rot, dann auch hier bitte“, schrieb BVB-Fan Do-Mz, „für mich ist es Rot.“ Ob mit oder ohne Rote Karte: Die Freiburger bleiben seit mehr als sieben Jahren zu Hause gegen die Eintracht ungeschlagen, die „Adlerträger“ mussten erstmals seit vier Spielen wieder eine Niederlage hinnehmen. „Das war enttäuschend, wir haben den Sieg verschenkt“, ärgerte sich SGE-Torhüter Lukas Hradecky.

Der FC Ingolstadt verlor am Samstag mit 1:2 (0:2) gegen 1899 Hoffenheim, konnten ihr erstes Heimtor in dieser Saison erst in der Nachspielzeit markieren. Lukas Hinterseer (90. + 5) nutzte einen Elfmeter, der bei WahreTabelle strittig gesehen wurde. War das Handspiel von Lukas Rupp (90. + 4) überhaupt ahndungswürdig? „So klar die Entscheidung letzte Woche bei Demirbay falsch war pro TSG, so falsch war sie meiner Meinung nach heute gegen Hoffenheim“, schrieb 1899-Fan mazar, „für mich spielt Rupp den Ball klar mit der Schulter. Er zieht den Arm sogar komplett weg vor dem Kontakt.“ Auch FCI-Fan Thorek widersprach der Entscheidung von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka (Mainz): „War schwierig in der Wiederholung zu sehen, aber ich denke, es war eher kein Elfmeter. Rupp zieht die Hand noch weg und der Ball geht eher an die Schulter.“ Das 1:2 kam für die „Schanzer“ zu spät und brachte keine neuen Erkenntnisse. FCI-Sportchef Thomas Linke bei Sky: „Wir müssen jetzt die Länderspielpause nutzen, um zu analysieren, was wir anders machen müssen.“

Borussia Dortmund kassierte im Samstagabendspiel eine herbe 0:2 (0:1)-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen. Der BVB verpasste es damit, den Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern München – 1:1 gegen den 1. FC Köln – zu verkürzen und verlor verdient. Allerdings hätten die Dortmunder wohl in der 38. Minute einen Elfmeter für sich reklamieren können. Der einschussbereite Sokratis wurde am Fünfmeterraum von Ömer Toprak geschubst. Hätte Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin), ansonsten souveräner Leiter eines temporeichen Spitzenspiels, hier auf den Punkt zeigen müssen? „Es sieht elfmeterig aus, je öfter man sich die Szene anschaut“, kommentierte Sky-Chefreporter Wolff-Christoph Fuss in seiner unnachahmlichen Art. Der live zugeschaltete Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) stützte Fuß‘ Sichtweise jedoch nicht. „Eine Kann-Entscheidung und keine klare Strafstoßsituation, damit war es richtig von Manuel Gräfe, weiterspielen zu lassen.“ Auch Kompetenzteam-Mitglied JFB96 sah hier kein strafstoßwürdiges Vergehen: „Arm zwar dran am Körper, aber ein klares Schieben oder Schubsen sehe ich nicht. Dazu fliegt Sokratis einfach total übertrieben durch die Luft, was die Szene noch harmloser aussehen lässt.“ (cge).

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