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Schiedsrichterball: In leichter Bewegung
Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Fußball-Szenen.


Am ersten Spieltag der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga stand das Samstagabendspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen (2:1) unter verstärkter Beobachtung: Zwei Champions League-Teilnehmer gleich zu Saisonbeginn gegeneinander und das zur herausgehobenen Zeit um 18:30 Uhr – das Spiel weckte einige Hoffnungen und erfüllte diese auch. Logisch, dass der DFB seinen besten Mann unter den Schiedsrichtern, EM-Teilnehmer Dr. Felix Brych (40, München) zu diesem Spiel schickte. Das hohe Interesse an dem Spiel spiegelte sich natürlich auch im großen Interesse an den Entscheidungen wider. Besonders der Freistoß vor dem 1:0 der Fohlenelf stand im Fokus. Es wurde die Superzeitlupe angelegt, sogar Schütze Christoph Kramer befragt, nur um am Ende festzustellen: Ja, der Ball hat sich noch mit gefühlt einen cm/h bewegt. Also war der daraus resultierende Treffer irregulär.
Aus objektiver Regelsicht stimmt das. Beim Freistoß muss der Ball ruhen, das heißt, dass er sich eben kein noch so kleines bisschen bewegen darf. Gleichzeitig ist es in der Praxis natürlich sehr schwierig, diese minimale Bewegung auf dem Feld mit der notwendigen Sicherheit wahrzunehmen. Da gilt auf dem Platz dann die Anweisung: „Im Zweifel nicht eingreifen“, zumal der Schiedsrichter noch auf einige andere Konfliktpunkte achten muss, beispielsweise die üblichen Verteidiger direkt vor dem Ball oder zerrende Spielerpärchen im Strafraum.
Generell gilt beim Freistoß: Persönliche Strafe und Sicherheit vor Schnelligkeit vor Genauigkeit. Klingt kryptisch, bedeutet aber nichts anderes, als dass der Schiedsrichter zuvorderst persönliche Strafen und Sicherheitsaspekte, bspw. verletzte Spieler, zu beachten hat. Wenn diesbezüglich nichts dagegenspricht, ist die schnelle Spielfortsetzung zuzulassen, auch wenn der Ball (in einem gewissen Rahmen) zu weit vom Tatort entfernt liegt.
Unter die Sicherheitsaspekte fallen aber nicht nur verletzte Spieler. Es ist ein gängiges Mittel, in aufgeladenen Situationen oder hitzigen Spielen zu sperren, um so ein bisschen Ruhe ins Spiel zu bringen. „Die Spieler wollen das Spiel schnell machen, wir wollen es entschleunigen“, heißt ein dazugehöriger Merkspruch.
Bei nahezu jedem Freistoß stellen sich irgendwelche Spieler direkt vor den Ball. Das Verkürzen des Mauerabstandes wird mit der Gelben Karte geahndet. Doch hier muss man sorgfältig unterscheiden: Wenn ein Spieler nur dasteht, ist das nicht gelbwürdig. Wenn er sich hingegen aktiv vor den Ball stellt, kann das eine Gelbe Karte nach sich ziehen. Ebenso, wenn man vor dem Ball steht, aber eine Bewegung in die Bahn des Balles macht, beispielsweise durch Ausstrecken des Beines. Wenn der ausführende Spieler hingegen den Gegenspieler nur anschießt, ohne dass sich dieser in einer der oben genannten Formen aktiv verhält, gibt es keine Gelbe Karte. Das Spiel geht normal weiter. Aktiv zumindest ein paar Meter weggehen muss man, wenn der Schiedsrichter es verlangt – auch dann ist, entgegen einem verbreiteten Mythos, der Ball noch nicht gesperrt.
Wann ist der Ball gesperrt? Zum einen ist er automatisch gesperrt, sobald der Schiedsrichter eine persönliche Strafe ausspricht. Vorher wird der Schiedsrichter den Ball in der Regel aber selbst auch schon sperren. Dies tut er auch in anderen Fällen, beispielsweise bei einer Verletzung oder einer Auswechslung. Der häufigste Sperrgrund aber ist das Herstellen des Mauerabstandes. Auf Verlangen des angreifenden Teams – und nur des angreifenden Teams! – sperrt der Schiedsrichter den Ball und stellt die Mauer auf 9,15 Meter Abstand. Dieses Sperren geht in der Regel durch einen Fingerzeig auf die Pfeife voran. Vorher ist der Ball frei, was so mancher Torhüter, der vorschnell seine Mauer stellt, schmerzlich erfahren musste und mit einem Gegentor bestraft wurde. Das einfache Wegschicken eines Spielers hingegen sperrt den Ball nicht, da hiermit auch nicht der exakte 9,15-Meter-Abstand hergestellt wird, sondern nur die schnelle Spielfortsetzung ermöglicht werden soll. Eine Sperrung des Balles würde dieses Ziel ad absurdum führen.
Man sieht: Auch wenn der Ball ruht – oder eben gerade nicht –, können Freistöße erhebliche Probleme nach sich ziehen. Das ist ein Aspekt, den man leicht unterschätzt.
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- 18.05.2022 09:19 Uhr 34. Spieltag: Herthas Elfmeter zu Unrecht gegeben – Rot für Eggestein
- 11.05.2022 13:47 Uhr 33. Spieltag: Fehlerhafte Elfmeter-Entscheidungen zugunsten von Hertha BSC und Union Berlin
- 10.05.2022 13:52 Uhr Fehlt beim Saisonauftakt: Bayerns Coman nach Platzverweis für 3 Spiele gesperrt
- 04.05.2022 15:13 Uhr 32. Spieltag: Elfmeter im Abstiegsduell in Bielefeld übersehen – Zwei Aufreger bei Gladbach-Sieg
- 03.05.2022 17:20 Uhr Stegemann leitet DFB-Pokalfinale zwischen SC Freiburg und RB Leipzig
- 27.04.2022 14:56 Uhr 31. Spieltag: Diskussionen bei Münchner Sieg gegen BVB – SC Freiburg punktet dreifach
Zwei Korrekturen im Fokus

Am 34. Bundesliga-Spieltag hat es zwei Korrekturen gegeben, ohne dass diese Auswirkungen auf den Ausgang der Partien hatten. Beim Spiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem SC Freiburg hätten die Breisgauer über weite Strecken mit einem Mann weniger agieren müssen. In der 3. Minute traf Maximilian Eggestein Moussa Diaby mit der offenen Sohle am Knöchel, wurde von Schiedsrichter Sven Jablonski aber lediglich mit Gelb verwarnt. Für die Mitglieder des Kompetenzteams eine Fehlentscheidung. Auch mit Eggestein verlor Freiburg 1:2. 34. Spieltag: Alle strittigen Szenen und Korrekturen im Überblick Im Gegensatz zur Entscheidung in Leverkusen h...
Zwei Korrekturen im Fokus

Am 33. Bundesliga-Spieltag hat es zwei Ergebnisänderungen nach Korrekturen von Schiedsrichter-Entscheidungen gegeben. Nach Ansicht der WT-Community gewann Mainz 05 bei Hertha BSC nicht 2:1, sondern 3:1. Grund hierfür ist eine Diskussion über einen Elfmeter für die Gäste in der 71. Minute beim Stand von 1:1. Der Berliner Lucas Tousart erwischte bei einem Luftzweikampf im eigenen Strafraum seinen Gegenspieler Stefan Bell im Gesicht, was Schiedsrichter Patrick Ittrich nicht ahndete, obwohl er die entsprechenden Bilder an der Seitenlinie überprüfte. 33. Spieltag: Alle strittigen Szenen und Korrekturen im Überblick Sowohl 81,8 P...
Rote Karte für Ohrfeige

Bayern München muss auch zum Beginn der neuen Saison auf Kingsley Coman verzichten. Der 25 Jahre alte Franzose wurde vom DFB-Sportgericht wegen seiner Roten Karte im Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart (2:2) für drei Pflichtspiele gesperrt. Das vermeldete der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag. 33. Spieltag: Alle strittige Szene in der Übersicht Coman hatte in der Nachspielzeit der Partie am Sonntag Gegenspieler Konstantinos Mavropanos nach einem Zweikampf mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Damit fehlt Coman nicht nur beim Saisonabschluss in Wolfsburg, sondern auch beim Auftaktspiel der Saison 2022/23. Gegen das Urteil ...
Drei Korrekturen im Fokus

Am 32. Bundesliga-Spieltag hat es drei Korrekturen bei Schiedsrichter-Entscheidungen gegeben, die bei zwei Partien zu Ergebnisänderungen führten. So wurde beim Abstiegsduell zwischen Arminia Bielefeld und Hertha BSC in der 56. Minute über ein Foul von Peter Pekarik an Joakim Nilsson diskutiert. Der Berliner traf seinen Gegenspieler beim Stand von 1:0 im eigenen Strafraum an der Ferse. Schiedsrichter Deniz Aytekin ahndete die Szene nicht, was 51,5 Prozent der User und das Kompetenzteam einstimmig als Fehler einstuften. 32. Spieltag: Alle strittigen Szenen und Korrekturen im Überblick „Der Kontakt löst den Sturz aus, das h&au...
Schiedsrichtergespann steht fest

Schiedsrichter Sascha Stegemann wird am 21. Mai das DFB-Pokalfinale zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig leiten. Unterstützt wird der FIFA-Referee im Berliner Olympiastadion von seinen Assistenten Mike Pickel und Frederick Assmuth, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mitteilte. Vierter Offizieller ist Robert Schröder, die Video-Assistenten sind Sören Storks und Christian Gittelmann. 3,1 bis 4,3: Die Noten der Bundesliga-Schiedsrichter 2021/22 „Sascha Stegemann gehört in dieser Spielzeit zu den leistungsstärksten Schiedsrichtern der Bundesliga“, sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich über den ...