Aufgrund der Terroranschläge in Paris - Länderspiel gegen die Niederlande absagen?

Zitat von waldi87
Man muss eine Bombe ja nicht unbedingt während dem Spiel im Stadion zünden, es "reicht" wenn sich 2-3 Leute in die Schlangen beim Einlass stellen und sich in die Luft sprengen.

Die Frage ist, ob diejenigen überhaupt bis dahin gekommen wären, bei der gespannten Lage.
Zudem lautet die Aussage, dass es konkrete Hinweise darauf gab, dass eine Bombe im Stadion gezündet werden soll.

Zitat von waldi87
Auf dem Hauptbahnhof wurde ja auch etwas gefunden, was allem Anschein nach ein Testlauf war.

Eine Att$%#&* in einem Zug. Wieviele Attrappen hat der IS bis jetzt benutzt?
Alles was die bisher gebaut haben, war echt. Auch wenn die Bomben in den Regionalzügen 2006 nicht gezündet haben.

Zitat von waldi87
Und was soll man auf der PK sagen?

"Teile der Antwort würden Sie nur verunsichern." war auf jeden Fall keine gute Aussage.

Zitat von 4-2-3-1
"Teile der Antwort würden Sie nur verunsichern." war auf jeden Fall keine gute Aussage.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/de-maiziere-zu-laenderspiel-absage-wuerde-die-bevoelkerung-verunsichern-a-1063439.html

Nee, gelacht habe ich über de Maizière nicht. 

Es ist das gute Recht des Kommentators von SPON, sich die Finger in die Ohren zu stecken und LALALA! zu singen, wenn er damit nicht klar kommt. 

Ich glaube dem Kommentator geht es darum zu sagen, dass es durchaus vernünftig sein kann manche Informationen zurückzuhalten.
Dass de Maizière nicht der größte Rhetoriker ist, sollte auch schon länger bekannt sein.

Die Antwort war (wie auch im Artikel gesagt), vermutlich einfach ehrlich.


Was das mit "Finger in die Ohren stecken" und "LALALA! singen" zu tun hat, müsstest du mir aber mal erklären!

Vielleicht ist es besser, nicht alles zu wissen, was geschehen könnte, was geplant sein könnte, was droht - weil sonst der Alltag unmöglich würde.

Ich wüsste es schon gerne für meinen Alltag...

Zitat von 4-2-3-1

Vielleicht ist es besser, nicht alles zu wissen, was geschehen könnte, was geplant sein könnte, was droht - weil sonst der Alltag unmöglich würde.

Ich wüsste es schon gerne für meinen Alltag...

Seh ich genauso, aber da ist die Obrigkeit nicht so für.
Laß die Schaafe mal lieber schön doof bleiben, bevor sie noch aus der Herde ausbrechen.

Es gibt (mindestens) 2 gute Gründe um Informationen zurückzuhalten:

1. aus ermittlungstaktischen Gründen

2. um eine Massenhysterie zu verhindern


Der Aussage von de Maizière

"ein Innenminister darf und muss nicht alles sagen, was er weiß."

stimme ich demnach zu.


Was für einen Mehrwert hätte es für dich zu wissen, dass in einem Krankenwagen oder gar einem Polizeiwagen (beides hypothetische Beispiele!) eine Bombe gefunden wurde?

Zitat von antikas
Laß die Schaafe mal lieber schön doof bleiben, bevor sie noch aus der Herde ausbrechen.

Autsch...

Zitat von DerMazze
Es gibt 2 gute Gründe um Informationen zurückzuhalten:

1. aus ermittlungstaktischen Gründen

2. um eine Massenhysterie zu verhindern


Der Aussage von de Maizière

"ein Innenminister darf und muss nicht alles sagen, was er weiß."

stimme ich demnach zu.

In Bezug auf Punkt 1 und 2 stimme ich dir zu.

Was für einen Mehrwert hätte es für dich zu wissen, dass in einem Krankenwagen oder gar einem Polizeiwagen (beides hypothetische Beispiele!) eine Bombe gefunden wurde?

Für mich hätte es einen Mehrwert zu wissen, ob hier wirklich eine konkrete, terroristische Bedrohung vorlag, oder ob das heiße Luft war.

Und die Informationspolitik, die momentan in Deutschland betrieben wird, passt mir einfach nicht.
Ich zitiere mal:

Rainer Wendt: Nein, die Öffentlichkeit erfährt nicht alles. Die Lageberichte der Polizei erfolgen intern und die Öffentlichkeit bekommt nur einen Bruchteil davon mit, um sie nicht unnötig in Schrecken zu versetzen.

Einen Bruchteil, um sie bloß nicht zu erschrecken. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Uns wird hier eine Sicherheit vorgegaukelt, die es de facto nicht mehr gibt.
Und ja, es wäre ein Mehrwert, wahrheitsgemäß aufgeklärt zu werden.
Dann kann nämlich jeder selbst entscheiden, ob er noch S-Bahn, U-Bahn, Zug- fährt oder ob er Großveranstaltungen besucht.

Zitat von antikas
Für mich hätte es einen Mehrwert zu wissen, ob hier wirklich eine konkrete, terroristische Bedrohung vorlag, oder ob das heiße Luft war.

So sehe ich das auch.

Muss ich wirklich Angst haben, wenn ich das Haus verlasse oder war das nur ein panischer Versuch, der Bevölkerung vorzugaukeln, dass man die ganze Situation im Griff hat.

Zitat von 4-2-3-1

Zitat von antikas
Für mich hätte es einen Mehrwert zu wissen, ob hier wirklich eine konkrete, terroristische Bedrohung vorlag, oder ob das heiße Luft war.

So sehe ich das auch.

Muss ich wirklich Angst haben, wenn ich das Haus verlasse oder war das nur ein panischer Versuch, der Bevölkerung vorzugaukeln, dass man die ganze Situation im Griff hat.

Die Chance durch nen Bienenstich an der falschen Stelle oder durch etwas Ähnliches allgemein gegenwärtiges zu sterben ist immer noch weitaus höher als durch Terrorismus.
Nein, ich habe dazu keine Statistiken.

"Angst" sollte man eh nie haben. Respekt und ne gesunde Wahrnehmung sollten ausreichen.

Eine hunderprozentige Sicherheit wird es nicht geben.

Wollt ihr überall Bodyscanner aufbauen und die Polizei bis an die Zähne bewaffnen? Also auf gut Deutsch den Polizeistaat einführen? Das kann wohl kaum zielführend sein. Genau das will der Terror doch bezwecken.

Merkt ihr nicht, dass ihr der Hysterie bereits teilweise verfallen seid?


Übrigens: die größte Gefahr einem gewaltsamen Verbrechen zum Opfer zu Fallen liegt in der Familie, sowie im näheren Bekanntenkreis.
Bevor ihr auf Bus, Bahn, etc. verzichtet, solltet ihr euch lieber von Freunden und Familie abkapseln...

Entscheidungen des Menschen sind selten rational, aber häufig emotional.

Zitat von DerMazze


Merkt ihr nicht, dass ihr der Hysterie bereits teilweise verfallen seid?

Ja, bin ich. Und ja, merke ich.
Und das macht viele Leute in meinem sozialen Umfeld echt nervös, weil ich recht gut verlinkt bin, in bestimmten staatlichen Kreisen und normalerweise nicht zur Hysterie neige.
Und ich hab ein paar Informationen bekommen die letzten Monate, die uns Politik und Medien mal lieber vorenthalten haben. Da kann man sich schon Sorgen machen.
Und Nein, es wird keine 100%tige Sicherheit geben. Deswegen sollte man aber zumindest ein paar Standards wahren.
Beispiel: Die Bundespolizei wird gerade umgerüstet auf die HK P 30.
Allerdings ist dem Staat die Tasche für das Ersatzmagazin zu teuer ( knappe 10 Euro).
Mit dem Erfolg, dass Bundespolizisten wahrscheinlich in Zukunft nur noch mit 15 Schuss ausgerüstet sind, statt mit 30. So zumindest der Plan. Die laufen natürlich Sturm.

Wird jetzt allerdings arg off-topic.
Außerdem bin ich mit 4-2-3-1 einer Meinung und das ist ein sicheres Zeichen ,sich besser aus einer Diskussion auszuklinken.

Zitat von der_Schuster
Nein, ich habe dazu keine Statistiken.

Brauche ich auch nicht. Das weiß ich auch so.

Zitat von DerMazze
Merkt ihr nicht, dass ihr der Hysterie bereits teilweise verfallen seid?

Ich fühle mich nicht hysterisch. Also merke ich es anscheinend nicht

Nur was de Maizière da gerade macht, lässt mich an ihm zweifeln. Erst haut er wohl im Alleingang raus, dass Syrer nur noch einen subsidären Schutz für ein Jahr haben und dann noch den Satz auf der PK. Mag der Mann seinen Posten nicht mehr?
Hätte er wenigstens die bekannte Floskel "Aus ermittlungstechnischen Gründen..." benutzt, hätte man das noch zähneknirschend hinnehmen können, aber mit seiner Aussage beunruhigt er die Leute doch noch mehr.

Als wenn die ankommenden Flüchtlinge und Terror in anderen Ländern nicht schon genug "Futter" für die ganzen -GIDA's wären...

Die Hysterie und die Bedenken finde ich jetzt sehr naiv. Es war doch seit 9/11 klar, dass es eine ständige Bedrohung gibt. Und ob ein untrainierter Polizist nun 15, 30 oder 500 Schuss hat, viel Möglichkeiten hat man nicht, ausser vor einem Anschlag zu reagieren.
Der Innenminister hat für mich einen Kompromiss gewählt, um einerseits nicht Quellen preiszugeben, andererseits aber sehr wohl zu verdeutlichen, dass eine konkrete Gefährdung vorlag. Es wurde ja schon kurz danach spekuliert, dass alles nur Panikmache sei etc. Daher evtl. die Formulierung. Wenn es nur "ermittlungstechnische Gründe" gewesen wären, hätten wieder welche gekrischen, wie frei erfunden und erlogen alles war (auch Pegida etc...).
Ich bin auch für Transparenz, aber solche Informationen nicht übers Fernsehen zu verbreiten erwarte ich von der Obrigkeit, sonst kann man auch gleich die Terroristen zur nächsten Planungsrunde einladen mit den Worten: "Und jetzt kuckt mal ganz lieb zu, wie wir so arbeiten, damit ihr euch da auskennt und auch unsere Informanten enttarnt sind..."
Viel drängender finde ich die Frage, die auch aufgeworfen wurde, wie der Ausgleich zwischen polizeilicher Ermittlung und bürgerlicher Freiheit aussehen soll, sprich: ich will keinen Polizeistaat.

Und wer nun sagt, der Innenminister beunruhige die Bevölkerung, da kann ich nur fragen, ob irgendjemand den Schuss nicht gehört hat...

EDIT: und zum "subsidiären Schutz"-Satz: wer weiss schon, was da hinter den Kulissen vorging. War vlt. auch eine bewusst kalkulierte Sache, um der CSU den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ja, wir wissen als Bevölkerung nicht alles, was die Regierung macht und denkt und tut. Aber das hat sich in vergangenen Krisenzeiten auch bewährt (ich denke nur an den Anschlag 72 in München, als die Täter im Fernsehen sehen konnten, wie verkleidete Beamte sich nähern wollten oder die Geiselnahme von Gladbeck...)

Zitat von schwarzwaldstadion
Und ob ein untrainierter Polizist nun 15, 30 oder 500 Schuss hat, viel Möglichkeiten hat man nicht, ausser vor einem Anschlag zu reagieren.

A) Untrainiert?

B) Es ging in dem Beispiel einfach darum, dass man auf die immer größer werdenden Bedrohungen nicht damit reagieren kann, dass man die Exekutive immer weiter beschneidet und beschränkt.

Zitat von antikas

Zitat von schwarzwaldstadion
Und ob ein untrainierter Polizist nun 15, 30 oder 500 Schuss hat, viel Möglichkeiten hat man nicht, ausser vor einem Anschlag zu reagieren.

A) Untrainiert?

Siehe hier:http://www.huffingtonpost.de/2015/11/16/rainer-wendt-paris-terror_n_8579472.html

Die armen Polizisten sind also teilweise nicht nur unterbewaffnet, sondern auch nicht genügend trainiert/ausgebildet (mal abgesehen vlt. von der GSG 9).

Zitat von antikas
B) Es ging in dem Beispiel einfach darum, dass man auf die immer größer werdenden Bedrohungen nicht damit reagieren kann, dass man die Exekutive immer weiter beschneidet und beschränkt.

Stimme Dir zu, allerdings ist es auch eine Beschneidung der Exekutive, darauf zu pochen, immer alle über alles aufzuklären. Oder ständig und ausschliesslich gegen Nachrichtendienste zu schiessen (ich weiss, hast Du nicht gemacht). Ist eben alles ein zweischneidiges Schwert.

Ich wiederhole mich: Die Exekutive kann Anschläge nur verhindern, wenn sie vorher Bescheid weiss und sich einstellen kann auf Situationen. Sonst wird maximal die Anzahl an Opfern minimiert.

Naja, früher hatte man bei der Bundespolizei standardmäßig 2x8 Schuss, jetzt haben die Beamten 1x15 (wobei auch ein Ersatzmagazin beantragt werden kann). Gebraucht werden bei Einsätzen mit Schusswaffengebrauch im Durchschnitt weniger als 1.8 Schuss. Mehr als 15 sind die absolute Ausnahme und in der Regel ist mehr als ein Beamter vor Ort. 
Die Streifenwagen sind zudem meist mit einer MP5 ausgerüstet.

Bei den Einsäten, in denen mehr als 15 Schuss benötigt werden, ist die Dienstwaffe in der Regel ohnehin nicht die richtige Wahl. 

Zitat von schwarzwaldstadion

Siehe hier:http://www.huffingtonpost.de/2015/11/16/rainer-wendt-paris-terror_n_8579472.html

Die armen Polizisten sind also teilweise nicht nur unterbewaffnet, sondern auch nicht genügend trainiert/ausgebildet (mal abgesehen vlt. von der GSG 9).

"Schlecht ausgestattet" ist aber mal ein himmelweiter Unterschied zu "untrainiert".
Untrainiert sind die Jungs jedenfalls definitiv nicht.

Stimme Dir zu, allerdings ist es auch eine Beschneidung der Exekutive, darauf zu pochen, immer alle über alles aufzuklären. Oder ständig und ausschliesslich gegen Nachrichtendienste zu schiessen (ich weiss, hast Du nicht gemacht). Ist eben alles ein zweischneidiges Schwert.

Jein.
Sich hinzustellen und zu suggerieren, dass man alles im Griff hat ist für mich der falsche Weg.
Da wird den Leuten einfach eine Sicherheit vorgegaukelt, die es de facto in diesem Land nicht mehr gibt.

Zitat von antikas
Sich hinzustellen und zu suggerieren, dass man alles im Griff hat ist für mich der falsche Weg.
Da wird den Leuten einfach eine Sicherheit vorgegaukelt, die es de facto in diesem Land nicht mehr gibt.

Diese Sicherheit, die du hier forderst, hat es nie gegeben, wird es nicht geben und kann es auch gar nicht geben, es sei denn du forderst eine Totalüberwachung!