Thiago wieder verletzt

Zitat von waldi87
Thiago Alcantara hat sich heute im Training wieder schwer verletzt.
Aufgrund einer Narbeninsuffizienz erlitt er bei einem Zweikampf einen erneuten Teilriss des Innenbandes im rechten Knie.
Eine neue OP und lange Pause sind die Folge.
Gute Besserung von hier.

Es ist doch echt zum kotzen ...

Zitat von GladbacherFohlen
Au weia... Tut mir sehr leid für den Jungen

Geht es nur mir so oder häufen sich die Verletzungen in letzter Zeit drastisch?

Zitat von GladbacherFohlen
Au weia... Tut mir sehr leid für den Jungen

Geht es nur mir so oder häufen sich die Verletzungen in letzter Zeit drastisch?

Zitat von JFB96
3x das selbe Band gerissen, hoffentlich wird das nicht das Karriereende bedeuten.

Ich kenne mich da nicht so wirkich aus aber wenn das selbe Band immer wieder reißt, kann das ja eigentlich kein gutes Zeichen sein. Wobei ich natürlich glaube das Thiago wiederkommen wird.

Eventuell sollte man die Auszeit nach so einer Verletzung noch ein wenig verlängern und den Spieler nicht immer sofort zurück ins Training schicken.

Zitat von Treter
Bei einer Narbeninsuffizienz kannst aber noch so lange warten, das bringt dir dann auch nichts. Da ist das Gewebe einfach nicht stabil genug.

Zitat von JFB96
3x das selbe Band gerissen, hoffentlich wird das nicht das Karriereende bedeuten.

Ich kenne mich da nicht so wirkich aus aber wenn das selbe Band immer wieder reißt, kann das ja eigentlich kein gutes Zeichen sein. Wobei ich natürlich glaube das Thiago wiederkommen wird.

Eventuell sollte man die Auszeit nach so einer Verletzung noch ein wenig verlängern und den Spieler nicht immer sofort zurück ins Training schicken.

Zitat von DerMazze

Zitat von Treter
Bei einer Narbeninsuffizienz kannst aber noch so lange warten, das bringt dir dann auch nichts. Da ist das Gewebe einfach nicht stabil genug.

Also noch habe ich nix davon gehört, dass das ganze chronisch ist. Von daher würde ich erst mal abwarten.

Zitat von Treter


Das nicht, aber wenn du an einem der Bänder zu viel Narbengewebe hast, dann ist das einfach nicht stabil genug. Das scheint einfach nicht vernünftig verheilt zu sein. Wenn das Narbengewebe entfernt wird und alles wieder vernünftig zusammen wächst wird es keine Probleme geben.

Zitat von antikas


Kenn ich anders.
Mein Innenband war kürzlich durch. Mir wurde gesagt, dass es entweder wieder zusammenwächst oder aber das ganze Knie durch das Narbengewebe stabilisiert wird.
Ich denke bei Thiago ist einfach die durchgeführte Kortisonbehandlung das Problem. Normales Narbengewebe ist nämlich erstmal ne ziemlich stabile Geschichte.

Zitat von antikas

Zitat von Treter


Das nicht, aber wenn du an einem der Bänder zu viel Narbengewebe hast, dann ist das einfach nicht stabil genug. Das scheint einfach nicht vernünftig verheilt zu sein. Wenn das Narbengewebe entfernt wird und alles wieder vernünftig zusammen wächst wird es keine Probleme geben.

Kenn ich anders.
Mein Innenband war kürzlich durch. Mir wurde gesagt, dass es entweder wieder zusammenwächst oder aber das ganze Knie durch das Narbengewebe stabilisiert wird.
Ich denke bei Thiago ist einfach die durchgeführte Kortisonbehandlung das Problem. Normales Narbengewebe ist nämlich erstmal ne ziemlich stabile Geschichte.

Zitat von Treter

Narbengewebe selbst ist natürlich stabil, kennt man ja durchaus auf der Haut diese kleinen Harten "Knubbel". Der Übergang zum normalen Gewebe ist dann aber eigentlich ein Angriffspunkt. Ausserdem fehlt dem Narbengewebe die Elastizität. Dadurch wird der restliche Teil des Bandes noch stärker belastet. Nicht ohne Grund kommt es immer mal wieder vor, dass es Operationen gibt bei denen enfach nur Narbengewebe entfernt werden muss.

Zitat von kennet1000

War das nicht das Streitthema zwischen Guardola dem Doc Müller-Wohlfahrt?
Ist das mit den Kortisonspritzen nicht auf Guardiolas Mist gewachsen....? Wäre mir irgendwie so in der Erinnerung.

Narbeninsuffizenz: Jede Heilungsphase (auch bei Bändern) durchläuft verschiedene Phasen. Dabei bildet sich in den unterschiedlichen Phasen unterschiedliche Bindegewebetypen. Man unterscheidet dabei zwischen den prozentualen Anteil von elastischen und kollagenen Faseranteil aus denen das Bindegewebe aufgebaut ist.
Während des Heilungsverlaufs bildet der Körper zum Stabilität als Narbengewebe zuerst vor allem Bindegewebe aus kollagenen Strukturen. Diese hat höhere Belastbarkeit als die elastisches Bindegewebe aber eine geringere strukturelle Dehnfähigkeit. D.h. es hält höhere mechanische Belastung aus aber bei Überlastung reißt es dafür leichter.
Bei Operationen von Sehnen und Bänder ist das Narbengewebe bis zur vollständigen Wiederausbildung der normalen Bindegewebestruktur im operierten Bereich daher die Schwachstelle. Gerade im Übergang zwischen Orginalgewebe (nicht verletztes Gewebe) und operiertes Gewebe (Narbenbereich) steht ein erhöhtes Risiko von Re-Rupturen aus oben genannten Gründen.
- Cortisonbehandlung / Wundheilungsstörung:
Kortikoide können zu einer verzögerten Wundheilung führen. Das ist aber abhängig von vielen Faktoren wie z.B. Menge und Dauer der Cortisongabe. Auch ist die individuelle Reaktion des Gewebes darauf weder vorhersehbar noch pauschal beurteilbar.
- Narbenbildung:
eine normale physiologische Reaktion des Körpers im Rahmen der Wundheilung. Für die Belastbarkeit und Stabilität des Narbengewebes ist v.a. bei innen liegenden Strukturen (wie hier das Innenband am Kniegelenk) gibt es durch Studien Erkenntnisse. Da sie aber vor allem durch Tests an nicht lebenden Gewebe durchgeführt wurden, ist die Aussagekraft dieser Studien nur bedingt auf Lebende und deren Gewebe übertragbar. Daher sind im Rahmen von Nachbehandlungsschematas für Verletzungen auch nur ungefähre Angaben zur Belastbarkeit des Patienten möglich. Es muss immer individuell aufgrund verschiedener Faktoren eine individuelle Belastungssteigerung stattfinden.
- Op / Rehadauer:
bei einer Op tritt immer im Rahmen der Wundheilung die Bildung eines Narbengewebes auf. Die individuelle Ausprägung dieses Gewebes, seine individuelle Belastbarkeit ist aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren die dabei eine Rolle spielen:
1.) weder von außen (Palpation) noch von innen (MRT = Magnetresonanztomographie) kann eine absolute Aussage über das Narbengewebe gegeben werden. Daher kann weder der behandelnde Arzt noch der Physiotherapeut letztendlich die Qualität des Gewebes noch seine Belastbarkeit genau beurteilen.
2.) der kritischste Zeitpunkt bei einer Reha ist immer der Übergang von der individuellen Belastung in das Mannschaftstraining. Aufgrund der Zweikampfsituation treten hier, im Gegensatz zum individuellen Training, mechanische Belastungsspitzen auf, die weder kontrollierbar noch vorhersagbar sind. Daher bleibt bei diesem Rehaschritt immer ein gewisses Maß an Restrisiko übrig.
Auch bei bester medizinische, physiotherapeutischer und sportrehabilitativer Kontrolle ist dabei eine erneute Verletzung am noch nicht komplett geheilten Gewebe nicht verhinderbar, wenn es eben unglücklich läuft.
- Heilungsdauer:
Bindegewebe (Sehnen, Bänder etc.) brauchen bis zu 18 Monate bis zur vollkommen Restrukturierung auf struktureller (Matrix- / Faserebene). Sehnen un Bänder sind nach ca. 12 Wochen zwar mechanisch und theoretisch bis zu 80 - 90% wieder belastbar. D.h. theoretisch kann dem Gewebe nichts mehr passieren. Praktisch finden aber noch auf struktureller Ebene bis eben ca. 18 Monate nach Verletzung / Op Umbauprozesse im Gewebe statt. Die Belastbarkeit während dieser Phase ist leider aufgrund zu weniger Studien (v.a. an Hochleistungssportlern) nicht genau bestimmt. Daher bleibt während dieser Zeit immer ein gewisses Restrisiko auf eine Wiederverletzung bestehen.