Der Pokal-Krimi RB Leipzig – FC Bayern München (5:6 n. E.) mit Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) beschäftigte auch am Donnerstag ganz Fußball-Deutschland. „Wer dachte, dass die Hauptrolle an diesem Abend bei den spielenden Stars lag, sah sich getäuscht“, schrieb das Kicker-Sportmagazin über das Pokalspiel RBL – FC Bayern, „es war Schiedsrichter Felix Zwayer, der im Zentrum der Aufmerksamkeit stand und mit einer katastrophalen Leistung das rassige Pokalspiel überschattete.“ Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trat auf den Plan und ermittelte gegen RB-Sportdirektor Ralf Rangnick (59). Dieser war in der Halbzeitpause der packenden Partie in der Red Bull Arena in den Innenraum gestürmt, um Zwayer auf seinem Mobiltelefon noch einmal die strittige Szene aus der 34. Minute zu zeigen, als der Referee einen pro Leipzig verhängten Elfmeter zurückgenommen hatte.

Am Samstag (18.30 Uhr) treffen Rekordmeister und Vizemeister wieder aufeinander, dieses Mal in der Top-Begegnung des 10. Spieltages, dieses Mal in München, aber wieder mit einem Schiedsrichter aus Berlin: Daniel Siebert. Der 33-jährige Referee aus der Bundeshauptstadt wird die Partie in der Allianz Arena um 18.30 Uhr anpfeifen. Es ist Sieberts erster Saison-Auftritt in einem Bayern-Heimspiel. Die Bayern leitete er zuletzt bei ihrer 0:2-Niederlage bei 1899 Hoffenheim am dritten Spieltag. RB Leipzig pfiff Siebert in dieser Spielzeit noch nicht. Anders als Zwayer am Mittwoch verfügt Siebert am Samstagabend über die Unterstützung des Video-Assistenten und der heißt Dr. Jochen Drees.

Eröffnet wird der Spieltag am Freitagabend (20.30 Uhr) mit dem Rhein-Main-Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt. Beide Teams tankten in der zweiten Pokalrunde Selbstvertrauen. Mainz schlug den Zweitliga-Überflieger Holstein Kiel nach Verlängerung mit 3:2. Die Frankfurter schalteten den letzten im Wettbewerb befindlichen Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 mit einem souveränen 4:0 im Willy-Sachs-Stadion aus. Die Opel-Arena dürfte für die SGE wesentlich schwerer zu erstürmen sein als das Stadion der „Schnüdel“ in Schweinfurt. Zu Hause verloren die Mainzer nämlich noch nie gegen die Eintracht und in den letzten fünf Duellen zwischen den Rheinhessen und den „Adlern“ siegte immer das Heimteam. Ob diese Serie unter der Regie von Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) nebst Video-Assistent Günter Perl hält?

Eine Partie mit Tor-Garantie ist die Begegnung Hannover 96 gegen Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr). In dieser Begegnung gab es noch nie ein 0:0. Vor dem Bundesliga-Abstieg der „Roten“ 2016 siegte der BVB klar mit 4:2 in der HDI Arena. Dortmund erzielte in seinen letzten 22 Bundesliga-Auswärtsspielen immer mindestens ein Tor, das ist die zweitlängste Serie der Liga-Historie. Schiedsrichter Patrick Ittrich aus Hamburg und Video-Assistent Wolfgang Stark sind für dieses Spiel nominiert.

Eine Nominierung von der FIFA für die Klub-WM in Abu Dhabi (6. bis 16. Dezember 2017) gab es für den deutschen WM- und EM-Schiedsrichter Dr. Felix Brych (42) aus München und seine Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp. „Wir waren noch nie bei diesem Turnier und sind natürlich stolz, dass wir das erste deutsche Schiedsrichtergespann bei der Klub-WM sind“, freute sich Dr. Brych. Der Jurist bekommt es am Samstag (15.30 Uhr) in der Begegnung Hertha BSC – Hamburger SV mit zwei Mannschaften mit hohem Frustpotenzial zu tun. Die Berliner sind – inklusive Europa League und DFB-Pokal – seit sieben Pflichtspielen ohne Sieg. Hamburg wartet seit sieben Liga-Spielen auf einen Dreier, holte aus diesen Partien nur einen Zähler und blieb dabei sechs Mal ohne eigenes Tor. Gideon Jung ist nach seiner Roten Karte im Spiel gegen den FC Bayern (0:1) auf Hamburger Seite ebenso gesperrt wie Genki Haraguchi von Hertha BSC, der in Freiburg vom Platz flog. Als Video-Assistent blickt Bastian Dankert auf die Partie in Berlin.

Im großen rheinischen Derby erwartet Bayer 04 Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) den 1. FC Köln. Der Tabellenletzte holte sich beim 3:1-Pokalerfolg in Berlin Selbstvertrauen für die schwierige Partie in der BayArena. Im letzten Jahr verspielte der FC in Leverkusen beim 2:2 eine 2:0-Führung. Schiedsrichter im Derby ist Manuel Gräfe aus Berlin, sein Video-Assistent in Köln ist Günter Perl.

Werder Bremen landete – ähnlich wie der 1. FC Köln – im DFB-Pokal mit dem 1:0 über 1899 Hoffenheim einen Befreiungsschlag. Nun haben die Hanseaten am Sonntag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Augsburg die Chance, die Abstiegsränge zu verlassen. Allerdings sind die Fuggerstädter nicht eben der Lieblingsgegner von Werder Bremen. Die letzten drei Duelle gingen allesamt an den FCA. Drei Mal gewann Augsburg schon im Weserstadion, das ist die beste Auswärtsbilanz der bayerischen Schwaben in der Bundesliga. Schiedsrichter in Bremen ist Sören Storks aus Velen in seinem erst zweiten BL-Einsatz. (cge).

Alle Schiedsrichteransetzungen und Video-Assistenten am 10. Spieltag: 1899 Hoffenheim – Borussia Mönchengladbach: Harm Osmers (Hannover / Video-Assistent: Frank Willenborg); FC Schalke 04 – VfL Wolfsburg: Markus Schmidt (Stuttgart / Marco Fritz), VfB Stuttgart – SC Freiburg: Tobias Stieler (Hamburg / Felix Zwayer).

Alles zur Bundesliga bei WahreTabelle: Dieses Mal nach den Sonntagsspielen!