Es ist das 101. Nord-Derby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen. Kein Spiel fand in 51 Jahren Fußball-Bundesliga häufiger statt als das Duell der beiden hanseatischen Rivalen. Wenn FIFA-Schiedsrichter Felix Zwayer (33) aus Berlin am Sonntag (15.30 Uhr) die Partie anpfeift, könnte eine Rekordmarke fallen: Nur drei Tore fehlen zur Marke von 300 Treffern insgesamt in dieser Begegnung. „Spiele gegen den HSV sind besonders“, sagte Werders neuer Coach Viktor Skripnik (45) in dieser Woche in einem Interview mit der Zeitschrift Sport Bild, „aber es sind Spiele, keine Kriege und wir wollen drei Punkte in Hamburg.“ Werder gewann in der Saison 2013/2014 beide Spiele gegen die Hamburger.

Für den einzigen wirklichen Verfolger von Rekordmeister und Tabellenführer FC Bayern München, den VfL Wolfsburg, steht am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Schalke 04 eine schwere Auswärtsaufgabe an. VfL-Coach Dieter Hecking (50) konnte noch nie gegen Schalke gewinnen, von den sechs in dieser Partie ausgesprochenen Platzverweisen traf es fünf Mal einen Wolfsburger Spieler. Ob sich das unter Schiedsrichter Robert Hartmann (35) aus Wangen ändert? Hartmann pfiff die Wolfsburger in dieser Saison einmal, beim 0:1 in Berlin.

Das ungewöhnlichste Duell des Spieltages steigt am Samstag (15.30 Uhr) in der Benteler-Arena in Paderborn. Aufsteiger SC Paderborn 07 empfängt den westfälischen Nachbarn und Champions-League-Achtelfinalisten Borussia Dortmund. Der BVB landete zwar vor der Länderspielpause beim 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach (WahreTabelle.de berichtete) einen Befreiungsschlag. Dortmunds Gehalts-Etat ist mit 73 Mio. Euro fast fünf Mal so hoch wie das Budget für die Profis der Paderborner, der Marktwert – 25,3 versus 342,2 Millionen Euro – steht ebenfalls für zwei Fußball-Welten. Dennoch liegt der BVB mit zehn Punkten fünf Zähler hinter dem Neuling aus Ostwestfalen. „Wir sind schon allein von der Tabellensituation her der Außenseiter“, sagte BVB-Coach Jürgen Klopp in der Pressekonferenz zum Spiel ganz ohne Ironie. „Wir wollen in Paderborn unbedingt gewinnen und unseren Aufwärtstrend fortsetzen“, erklärte Kevin Großkreutz unter der Woche am Rande eines Spiels in Ahlen. Schiedsrichter der Partie ist Wolfgang Stark (Ergolding), der in dieser Saison noch keines der beiden Teams betreute.

1899 Hoffenheim fährt nur höchst ungern zum Branchenriesen FC Bayern München. In der Allianz Arena kassierten die Kraichgauer die höchste Pleite ihrer Bundesliga-Geschichte: 1:7 am 10. März 2012, allerdings machten sie beim letzten Vergleich in München (3:3) einen 1:3-Rückstand wett. Referee ist Peter Gagelmann (Bremen). Der 46-Jährige pfiff in dieser Saison noch kein Spiel mit Beteiligung des FC Bayern oder von 1899.

Der 1. FC Köln empfängt im Samstagabendspiel (18.30 Uhr) Hertha BSC. In dieser Partie herrschte zuletzt „Alarmstufe Rot“: in den letzten zwei Aufeinandertreffen in der Bundesliga gab es in Köln fünf Platzverweise, wobei es vier Mal einen Spieler des 1. FC Köln erwischte. Ob Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) behutsamer mit den Karten umgeht? (cge).

Alle strittigen Entscheidungen, alle kniffligen Szenen gibt es am Samstagabend in der WahreTabelle-Zusammenfassung.

Weitere Schiedsrichteransetzungen: Borussia Mönchengladbach – Eintracht Frankfurt: Bastian Dankert (Rostock); 1. FSV Mainz 05 – SC Freiburg: Daniel Siebert (Berlin); Hannover 96 – Bayer 04 Leverkusen: Marco Fritz (Korb); VfB Stuttgart – FC Augsburg: Thorsten Kinhöfer (Herne).