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01.03.2013 15:12 Uhr | Quelle: Wahretabelle.de

Schiedsrichterball: Die Krux mit dem Handspiel

Johannes Gründel erklärt in Schiedsrichterball auf Wahretabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Peter Sippel
Quelle: GettyImages
Handspiel - Absicht oder nicht? Für Schiedsrichter wie Peter Sippel oft schwierig zu erkennen.

Johannes Gründel
Johannes Gründel

Es ist neben dem Abseits der wohl meist-diskutierte Abschnitt im Regelwerk: Das absichtliche Handspiel. Beispielhaft eine Szene aus dem Spiel Mainz-Wolfsburg: Vierinha bekommt aus kurzer Distanz den Ball im eigenen Strafraum an den weit ausgestreckten Arm. Der Blick des Wolfsburgers ging in diesem Moment in die entgegengesetzte Richtung, allerdings bewegt sich die Hand dennoch leicht nach unten und damit auf den Ball zu. Schiedsrichter  Peter Sippel ließ weiterlaufen.

Doch zunächst einige allgemeine Ausführungen zum Handspiel: Die Regel formuliert vermeintlich eindeutig, wann Handspiel strafbar ist: „(...), wenn ein Spieler (…) den Ball absichtlich mit der Hand spielt.“ (...) „Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem Arm absichtlich berührt.“ Entscheidend ist also nur die Frage nach der Absicht und gerade nicht, ob der Spieler sich durch sein Handspiel einen Vorteil verschafft hat. Doch hier tritt die große Schwäche der Regel zu Tage: Wie soll man „Absicht“ bewerten können? Absicht wird von der Regel nicht im umgangssprachlichen Sinn verwendet, sondern umfasst auch noch fahrlässiges Handspiel, wenn das Handspiel durch eine unnatürliche Handhaltung entsteht und der Spieler das in Kauf nimmt (z.B. indem er seinen Körper verbreitert). Leider lässt das noch mehr Interpretationsspielraum. Man muss also versuchen, diesen Spielraum mit Hilfe von möglichst eindeutigen Interpretationshilfen in Richtung einer einheitlichen Auslegung zu führen. Hierfür hat die FIFA in ihren Auslegungen und Richtlinien Hilfestellungen gegeben.

„Der Schiedsrichter achtet bei der Beurteilung der Situation auf
- die Bewegung der Hand zum Ball (...)
- die Entfernung zwischen Gegner und Ball (...)
- die Position der Hand“

Daher kommt auch die viel zitierte „(un)natürliche Handhaltung“, wobei „fußballer(un)typische Handhaltung“ der bessere Begriff wäre, geht es doch gerade darum, welche Handhaltung für einen Fußballer natürlich ist. Allerdings bleibt festzuhalten, dass es beim Handspiel sehr viel Ermessensspielraum der Schiedsrichter gibt und damit verbunden auch sehr viele „Grauentscheidungen“.

Das zeigt sich auch in der eingangs beschriebenen Szene. Hier kann man wegen der Blickrichtung Vierinhas keinesfalls von direkter Absicht ausgehen. Ob die spezielle Fahrlässigkeit vorliegt, darüber lässt sich allerdings trefflich streiten. Dafür spricht, dass der Arm den Körper schon stark verbreitert und sich der Arm sogar noch leicht nach unten bewegt. Gegen ein strafbares Handspiel spricht aber, wie schon erwähnt, Vierinhas Blickrichtung, dazu noch die kurze Distanz, aus der der Ball kommt, und die Möglichkeit, dass der Arm dem Gleichgewicht-Halten dient. Letztendlich ist das eine Grauentscheidung, in der sowohl ein Elfmeterpfiff als auch Weiterspielen sehr gut vertretbar sind. Vielleicht mit einer ganz leichten Tendenz hin zum Strafstoß.

Es ist neben dem Abseits der wohl meist-diskutierte Abschnitt im Regelwerk: Das absichtliche Handspiel. Beispielhaft eine Szene aus dem Spiel Mainz-Wolfsburg: Vierinha bekommt aus kurzer Distanz den Ball im eigenen Strafraum an den weit ausgestreckten Arm. Der Blick des Wolfsburgers ging in diesem Moment in die entgegengesetzte Richtung, allerdings bewegt sich die Hand dennoch leicht nach unten und damit auf den Ball zu. Schiedsrichter  Peter Sippel ließ weiterlaufen.

Doch zunächst einige allgemeine Ausführungen zum Handspiel: Die Regel formuliert vermeintlich eindeutig, wann Handspiel strafbar ist: „(...), wenn ein Spieler (…) den Ball absichtlich mit der Hand spielt.“ (...) „Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem Arm absichtlich berührt.“ Entscheidend ist also nur die Frage nach der Absicht und gerade nicht, ob der Spieler sich durch sein Handspiel einen Vorteil verschafft hat. Doch hier tritt die große Schwäche der Regel zu Tage: Wie soll man „Absicht“ bewerten können? Absicht wird von der Regel nicht im umgangssprachlichen Sinn verwendet, sondern umfasst auch noch fahrlässiges Handspiel, wenn das Handspiel durch eine unnatürliche Handhaltung entsteht und der Spieler das in Kauf nimmt (z.B. indem er seinen Körper verbreitert). Leider lässt das noch mehr Interpretationsspielraum. Man muss also versuchen, diesen Spielraum mit Hilfe von möglichst eindeutigen Interpretationshilfen in Richtung einer einheitlichen Auslegung zu führen. Hierfür hat die FIFA in ihren Auslegungen und Richtlinien Hilfestellungen gegeben.

„Der Schiedsrichter achtet bei der Beurteilung der Situation auf
- die Bewegung der Hand zum Ball (...)
- die Entfernung zwischen Gegner und Ball (...)
- die Position der Hand“

Daher kommt auch die viel zitierte „(un)natürliche Handhaltung“, wobei „fußballer(un)typische Handhaltung“ der bessere Begriff wäre, geht es doch gerade darum, welche Handhaltung für einen Fußballer natürlich ist. Allerdings bleibt festzuhalten, dass es beim Handspiel sehr viel Ermessensspielraum der Schiedsrichter gibt und damit verbunden auch sehr viele „Grauentscheidungen“.

Das zeigt sich auch in der eingangs beschriebenen Szene. Hier kann man wegen der Blickrichtung Vierinhas keinesfalls von direkter Absicht ausgehen. Ob die spezielle Fahrlässigkeit vorliegt, darüber lässt sich allerdings trefflich streiten. Dafür spricht, dass der Arm den Körper schon stark verbreitert und sich der Arm sogar noch leicht nach unten bewegt. Gegen ein strafbares Handspiel spricht aber, wie schon erwähnt, Vierinhas Blickrichtung, dazu noch die kurze Distanz, aus der der Ball kommt, und die Möglichkeit, dass der Arm dem Gleichgewicht-Halten dient. Letztendlich ist das eine Grauentscheidung, in der sowohl ein Elfmeterpfiff als auch Weiterspielen sehr gut vertretbar sind. Vielleicht mit einer ganz leichten Tendenz hin zum Strafstoß.

23.04.2024 16:36 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen

Eine Fehlentscheidung im Fokus

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Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...

23.04.2024 16:13 Uhr | Quelle: dpa DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“

UEFA gibt bekannt

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Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

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Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...

09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

Zwei Fehlentscheidungen im Fokus

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Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...

02.04.2024 11:19 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson

Vier Fehlentscheidungen im Fokus

Julian Ryerson im Zweikampf mit Jamal Musiala

Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...