Der 14. Finaleinzug von Real Madrid in ein Endspiel im europäischen Meisterwettbewerb bzw. in der Champions League ist perfekt. Die „Königlichen“ bezwangen am Mittwochabend Manchester City im Rückspiel im Estadio Santiago Bernabeu mit 1:0 (Hinspiel 0:0) und treffen nun am 28. Mai in Mailand auf den Stadtrivalen Atlético Madrid.

Weitaus mehr als diese Partie und die Schiedsrichterleistung von Damir Skomina (39) aus Slowenien, der in einem europäischen Halbfinale gerade mal vier Gelbe Karten zücken musste, beschäftigte die User der Fußball-Community WahreTabelle auch am Mittwoch noch das unglückliche „Aus“ des FC Bayern München gegen Atlético (2:1, Hinspiel 0:1). Die Diskussion im Europapokalforum wurde durch verschiedene Szenen angeheizt, aber auch durch die Schiedsrichter-Schelte von Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (60) in Richtung Cüneyt Cakir. Der türkische Unparteiische hatte beim entscheidenden 1:1-Ausgleichstreffer für Atlético durch Antoine Griezmann (54.) wohl zu Recht nicht auf Abseits entschieden. „Wir fühlen uns ein bisschen betrogen vom Schiedsrichter“, giftete Rummenigge nach der Partie, „das Tor war Abseits, selbst der UEFA-Delegierte hat gesagt: It’s a shame – es ist eine Schande.“ Dem widersprach User Neon energisch: „Ich weiß wirklich nicht, wie man darauf kommt, dem Schiedsrichter die Abseitssituation vorzuwerfen. Sollte es Abseits gewesen sein, war es so knapp, dass wir es hier nach x-Wiederholungen und Bildern nicht auflösen konnten. Die gröbere Fehlentscheidung war der Elfmeter (für Atlético, Javi Martinez gegen Fernando Torres, 83., d. Red.) und der war nun wirklich nicht spielentscheidend.“ Auch der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier (57) nahm Cakir in einer Focus-Kolumne in Schutz: „Cüneyt Çakir soll eine Mitschuld am Bayern-Scheitern tragen. Das ist natürlich Quatsch! Der 39-jährige Istanbuler hat auch in München eine sehr gute Leistung gezeigt – mit einer kleinen Einschränkung: Sein einziger Fehler war der Elfmeter für Atlético.“ Mainz-Fan Nullfünfer bewertete die Leistung von Cüneyt Cakir, Champions-League-Final-Schiedsrichter 2015 in Berlin, ähnlich: „In der zweiten Halbzeit ist ihm das Spiel dann aufgrund der ziemlich großzügigen Linie etwas entglitten und mit Simeone hätte er auch Mal reden können, der war irgendwie ständig am Meckern. Das vermeintliche Abseits kann man ihm (und eigentlich auch dem Assistenten) nicht vorwerfen, da sind wir uns einig. Der Elfer für Atlético war zum Glück nicht entscheidend.“ Diego Simeone (46), argentinischer Trainer-Heißsporn von Atlético, lieferte sich in der 37. Minute ein hitziges Wortgefecht mit Bayern-Unikum Hermann Gerland (61). Der frühere Bundesliga-Referee Thorsten Kinhöfer dazu in Bild (Mittwochsausgabe): „Simeone hätte auf die Tribüne geschickt werden müssen. Und ebenso sein Gegenspieler vom FC Bayern, dann wäre Ruhe gewesen.“ Was für Cakir sprach: In der bis in die allerletzte Sekunde hochspannenden und temporeichen Partie kam er mit zwei Gelben Karten aus.

Fast zu ruhig war es den Usern und den Experten am Mittwoch in Bernabeu. Manchester City, erstmals im Halbfinale der „Königsklasse“, lieferte in Madrid eine restlos enttäuschende Leistung ab und blieb ohne Torschuss. „Man fragt sich, warum Manchester City nicht mutiger spielt“, wunderte sich Flatty1985, „anscheinend wollen die nicht ins Finale.“ Der ehemalige Real-Profi Christoph Metzelder (35) bei Sky: „Blickt man auf das Spiel in Madrid, dann ist das Ausscheiden für den FC Bayern doppelt bitter, denn wir haben ein Real gesehen, das nicht überzeugt hat.“ (cge).

Mehr zum Thema:

Referee Clattenburg unaufgeregt im Atlético-Hexenkessel

Rot für Martinez bei Bayerns Remis in Lissabon?

Atléticos Kritik an Schiedsrichter Dr. Brych ist absurd

Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!

Sollten absichtlich in Kauf genommenen Sperren nachträglich via TV-Beweis zurücknehmbar sein oder sollen „Gelb-Schummler“ künftig härter vom DFB bestraft werden?