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Vor 22 Jahren: 3 Rote & 10 Gelbe beim „Gladiatorenkampf“ zwischen BVB und Bayern
Meiste Karten in einem Spiel
„Ich habe noch nie ein Spiel gesehen, in dem der Schiedsrichter zwischen der 1. und 95. Minute über 50 Fehler macht“, echauffierte sich ein rot angelaufener Uli Hoeneß im Anschluss an das Spiel seines FC Bayern bei Borussia Dortmund (1:1) vor genau 22 Jahre, dem 7. April 2001. Es war der 28. Spieltag der Saison 2000/01. In den 95 Minuten zuvor hatte der Unparteiische Hartmut Strampe gleich zehn Gelbe, eine Gelb-Rote und zwei glatt Rote Karten verteilt – bis heute gab es in keiner Bundesliga-Partie mehr.
Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren
Dass die Mehrzahl davon auf das Konto der Profis des deutschen Rekordmeisters ging, missfiel nicht nur Hoeneß. „Im Old Trafford (1:0 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League; d. Red.) haben wir mitbekommen, was internationale Härte heißt. So kleinlich wie die Schiedsrichter bei uns in Deutschland pfeifen, müssen wir uns nicht wundern, wenn wir internationale Startplätze verlieren“, beschwerte sich auch Oliver Kahn, in der 82. Minute als achter Münchner Spieler verwarnt. Der „Spiegel“ sprach am Tag darauf von „Gladiatorenkämpfen im Westfalenstadion“.
Dabei waren die Münchner angesichts ihrer gut 60 Minuten andauernden Unterzahl noch gut davongekommen. Die 1:0-Führung durch Roque Santa Cruz (6.) geriet mit dem ersten Platzverweis für Bixente Lizarazu nach wiederholtem Foulspiel (35.) ins Wanken. Als Fredi Bobic kurz nach der Pause ausglich (52.) und Stefan Effenberg drei Minuten später sogar die doppelte BVB-Überzahl besorgte, schienen die Dortmunder das Spiel im Griff zu haben.
Doch die Münchner Antwort folgte immer wieder im Grenzbereich des Erlaubten – und Dortmund fehlte das Glück. Ein Freistoß von Tomas Rosicky landete in der Nachspielzeit erst am Lattenkreuz und dann in den Armen von Kahn, der diese Szene später als ein „Zeichen, dass der BVB den Sieg nicht verdient hatte“, bezeichnete. Anstelle des Führungstreffers setzte es in den letzten Minuten gar den dritten Platzverweis – mit Evanilson traf es auch einen Schwarz-Gelben.
BVB-Coach Sammer schimpft nach Hoeneß-Aussagen: „Das ist unterste Schublade"
Der verpasste Sieg, gepaart mit der aus BVB-Sicht unberechtigten Schiedsrichter-Kritik von Bayern-Manager Hoeneß, ließ auch die Dortmunder Verantwortlichen im Anschluss aus der Haut fahren. „Das ist unterste Schublade. Obwohl ich Hoeneß wegen seiner Verdienste um den deutschen Fußball eigentlich verehre, muss das mal gesagt werden. Wir haben auch nach dem Spiel mehr Klasse bewiesen und uns aufs Wesentliche konzentriert“, sagte Trainer Matthias Sammer. Sportdirektor Michael Zorc legte nach: „Das ist eine Frechheit. Der Sieg von Manchester hat ihm wohl die Sinne getrübt.“
Wie wichtig der gewonnene Punkt für die Bayern im Saisonfinale 2001 noch werden sollte, war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen. Dennoch zeichnete sich nach dem 28. Spieltag bereits ab, wie spannend der Meisterkampf noch werden sollte. Bayern verteidigte die Tabellenführung – Dortmund verpasste den Sprung an die selbige und lag punktgleich mit Schalke 04 (2.) und Bayer Leverkusen (3.) auf Rang vier.
@Neon
Zitat von Neon
Stammtisch wieder in vollem Gange
Mit meistens guten Kommentaren
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Bis heute hat sich aber dennoch vieles dazu getan.
Damals durfte Hoeneß den Schiedsrichter noch kritisieren, das ist heute Mitglieder der FCB - Community strengstens untersagt - siehe die unsägliche mediale Dauer- Diskussion über die (vergleichsweise harmlose!) Nagelsmann - Schiedsrichter - Kritik in dieser Saison im August 2022 nach dem Spiel gegen BMG!
https://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern/2208/Artikel/didi-hamann-uebt-scharfe-kritik-an-julian-nagelsmann.html
Heute ist es medial common practise, dass ein Mitglied der FCB - Community, welches es wagen sollte, den DFB, die DFL oder einen Schiedsrichter öffentlich zu kritisieren, kollektiv ins Fadenkreuz genommen wird und in alle Einzelteile zerlegt wird (siehe Nagelsmann).
Was sich auch noch geändert hat: damals haben sich Schiedsrichter nach ihren Untaten nicht zu Wort gemeldet oder Stellung dazu genommen.
Heute treten sie danach breitgrinsend in der Öffentlich auf und begründen ihre Fehltritte mit Entscheidungen aus Empathie, worauf Verantwortliche betimmter Lager mit heller Begeisterung reagieren.
Man muss es mit Humor nehmen!
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