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14.01.2015 20:18 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Es war einmal… der „Artenschutz“ für Torhüter

Bundesliga-Vorrundenrückblick (5): Das kniffligste Tor fiel in Frankfurt.

Frankfurt / Bremen
Quelle: Imago Sportfoto
Die umstrittene Szene in Frankfurt: Haris Seferovic (r.) mit rustikalem Einsatz gegen Werder-Keeper Raphael Wolf.

Die Partie Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen (5:2) am 7. Dezember 2014 war kein leichtes Spiel für Schiedsrichter Christian Dingert aus Lebecksmühle. Der Referee aus Rheinland-Pfalz hatte im zweiten Sonntagsmatch des 14. Spieltags drei schwierige Spielsituationen zu meistern.

Dingert bewies insbesondere in der 52. Minute exzellente Regelkenntnis und Überblick, als er einen umstrittenen Treffer des Frankfurter Stürmers Haris Seferovic, der zuvor gegen Werder-Keeper Raphael Wolf grenzwertig – nach Meinung des WahreTabelle-Kompetenzteams gar ahndungswürdig – eingestiegen war. „Aufgrund der Art und Weise, wie Seferovic in diesen Zweikampf geht, hätte ich hier nach mehrmaliger Betrachtung der Szene abgepfiffen“, schrieb KT-Mitglied lufdbomp in der Auswertung zu diesem Spiel und damit zum vielleicht kniffligsten Treffer der Vorrunde. Werder-Sportdirektor und Transfermarkt-Kolumnist Thomas Eichin (48) war ähnlicher Meinung. „Ich gehe davon aus, dass der Torhüter im Fünfmeterraum einen besonderen Schutz genießt“, erklärte der ehemalige Bundesligaprofi (180 Einsätze für Borussia Mönchengladbach) – und lag falsch.

„Den Sonderstatus für den Torhüter gibt es nicht mehr“, stellte der ehemalige Referee Hellmut Krug bei verschiedenen Fernsehauftritten im Anschluss an die Partie in Frankfurt klar, „man muss eine Szene im Strafraum so beurteilen, als ob sie zwischen zwei Feldspielern an der Mittellinie stattgefunden hätte.“ Alex Feuerherdt dazu am 18. Dezember 2014 bei Collinas Erben: „Die deutschen Schlussmänner haben ihren Sonderstatus verloren, nur hat es kaum jemand bemerkt. Kurios.“
Exakt. Beinahe „unbemerkt“ für die breite Fußball-Öffentlichkeit wurde dieser entscheidende Passus vom DFB bereits vor Beginn der Saison 2012/2013 aus dem Regelheft gestrichen. Begründung: „Diese Anweisung widerspricht den FIFA-Regeln und ist so nirgendwo vorgesehen. Die FIFA gab auch auf Regeltagungen bekannt, dass die normalen Regeln für den Schutz des Torwarts ausreichen würden.“

In der Szene mit Seferovic und Wolf, der anschließend verletzt ausgewechselt werden musste, lag Christian Dingert richtig, weil er erkannt hatte, dass der Frankfurter Seferovic sein Knie noch rechtzeitig zurückgezogen hatte.

Richtig entschied auch der Referee der Partie Borussia Dortmund – VfL Wolfsburg (2:2) am 16. Spieltag, Tobias Welz. In einer Szene mit BVB-Abwehrchef und Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio, in der Hummels den Schweizer leicht rempelte, pfiff der Unparteiische aus Wiesbaden zu Recht ab. Hätte der ebenfalls aufgerückte Dortmunder Verteidiger Neven Subotic im Anschluss an diese Szene den Ball ins Tor anstatt an den Pfosten geköpft, wäre es für die gebeutelten Borussen mehr als ärgerlich gewesen. Denn in der bereits zitierten „Regel 12“ steht nach wie vor der Zusatz „Kontrolliert der Torhüter den Ball mit seinen Händen darf er von einem Gegenspieler nicht angegriffen werden.“

Regeltechnisch also ein Angriff von Hummels auf den Keeper, der folgerichtig abgepfiffen wurde. (cge).

Mehr zum Thema:
Auswertung: Frankfurter Stürmer im Glück

Die Partie Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen (5:2) am 7. Dezember 2014 war kein leichtes Spiel für Schiedsrichter Christian Dingert aus Lebecksmühle. Der Referee aus Rheinland-Pfalz hatte im zweiten Sonntagsmatch des 14. Spieltags drei schwierige Spielsituationen zu meistern.

Dingert bewies insbesondere in der 52. Minute exzellente Regelkenntnis und Überblick, als er einen umstrittenen Treffer des Frankfurter Stürmers Haris Seferovic, der zuvor gegen Werder-Keeper Raphael Wolf grenzwertig – nach Meinung des WahreTabelle-Kompetenzteams gar ahndungswürdig – eingestiegen war. „Aufgrund der Art und Weise, wie Seferovic in diesen Zweikampf geht, hätte ich hier nach mehrmaliger Betrachtung der Szene abgepfiffen“, schrieb KT-Mitglied lufdbomp in der Auswertung zu diesem Spiel und damit zum vielleicht kniffligsten Treffer der Vorrunde. Werder-Sportdirektor und Transfermarkt-Kolumnist Thomas Eichin (48) war ähnlicher Meinung. „Ich gehe davon aus, dass der Torhüter im Fünfmeterraum einen besonderen Schutz genießt“, erklärte der ehemalige Bundesligaprofi (180 Einsätze für Borussia Mönchengladbach) – und lag falsch.

„Den Sonderstatus für den Torhüter gibt es nicht mehr“, stellte der ehemalige Referee Hellmut Krug bei verschiedenen Fernsehauftritten im Anschluss an die Partie in Frankfurt klar, „man muss eine Szene im Strafraum so beurteilen, als ob sie zwischen zwei Feldspielern an der Mittellinie stattgefunden hätte.“ Alex Feuerherdt dazu am 18. Dezember 2014 bei Collinas Erben: „Die deutschen Schlussmänner haben ihren Sonderstatus verloren, nur hat es kaum jemand bemerkt. Kurios.“
Exakt. Beinahe „unbemerkt“ für die breite Fußball-Öffentlichkeit wurde dieser entscheidende Passus vom DFB bereits vor Beginn der Saison 2012/2013 aus dem Regelheft gestrichen. Begründung: „Diese Anweisung widerspricht den FIFA-Regeln und ist so nirgendwo vorgesehen. Die FIFA gab auch auf Regeltagungen bekannt, dass die normalen Regeln für den Schutz des Torwarts ausreichen würden.“

In der Szene mit Seferovic und Wolf, der anschließend verletzt ausgewechselt werden musste, lag Christian Dingert richtig, weil er erkannt hatte, dass der Frankfurter Seferovic sein Knie noch rechtzeitig zurückgezogen hatte.

Richtig entschied auch der Referee der Partie Borussia Dortmund – VfL Wolfsburg (2:2) am 16. Spieltag, Tobias Welz. In einer Szene mit BVB-Abwehrchef und Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio, in der Hummels den Schweizer leicht rempelte, pfiff der Unparteiische aus Wiesbaden zu Recht ab. Hätte der ebenfalls aufgerückte Dortmunder Verteidiger Neven Subotic im Anschluss an diese Szene den Ball ins Tor anstatt an den Pfosten geköpft, wäre es für die gebeutelten Borussen mehr als ärgerlich gewesen. Denn in der bereits zitierten „Regel 12“ steht nach wie vor der Zusatz „Kontrolliert der Torhüter den Ball mit seinen Händen darf er von einem Gegenspieler nicht angegriffen werden.“

Regeltechnisch also ein Angriff von Hummels auf den Keeper, der folgerichtig abgepfiffen wurde. (cge).

Mehr zum Thema:
Auswertung: Frankfurter Stürmer im Glück

16.01.2015 14:39


Schwarzangler
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Schwarzangler
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@ kennet1000

Zitat von kennet1000
Zitat von Schwarzangler
Zitat von Harrygator
In der Bundesliga hat man ja leider oft den Eindruck, dass ein Spieler nur fallen und schreien muss um den Pfiff zu bekommen.

Da bin ich absolut deiner Meinung. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das eine komplette Einheit im Training ist. Wer am lautesten schreit, hat den nächsten Tag frei.


Ich habe eher den gegenteiligen Einfruck gewonnen.
Wenn man nicht fällt und schreit, obwohl man offensichtlich gefoult wurde, bekommt man auch nichts für sich gepfiffen.

Ja, manchmal ist auch das auf der Tagesordnung. Als ob dem Spieler erst das Bein amputiert werden muss, bis der Schiri pfeift. Hängt wohl auch von der Tagesform des Schiris ab. Wenn er zu Hause verloren hat, dann....


Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.


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16.01.2015 12:04


kennet1000
kennet1000

Bayern München-FanBayern München-Fan


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@ Schwarzangler

Zitat von Schwarzangler
Zitat von Harrygator
In der Bundesliga hat man ja leider oft den Eindruck, dass ein Spieler nur fallen und schreien muss um den Pfiff zu bekommen.

Da bin ich absolut deiner Meinung. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das eine komplette Einheit im Training ist. Wer am lautesten schreit, hat den nächsten Tag frei.


Ich habe eher den gegenteiligen Einfruck gewonnen.
Wenn man nicht fällt und schreit, obwohl man offensichtlich gefoult wurde, bekommt man auch nichts für sich gepfiffen.


Hier meine "Wer bin ich" Signatur, für diejenigen, für die es enorm wichtig ist, dies analysieren zu müssen.


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16.01.2015 12:03


Hagi01
Hagi01

1. FC Nürnberg-Fan1. FC Nürnberg-Fan

Hagi01
Mitglied seit: 24.09.2012

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Beiträge: 6313

@ kennet1000

Zitat von kennet1000
Zitat von Hagi01


@antikas: Wenn man Krug Glauben schenken darf (und ich seine Aussage richtig in Erinnerung habe), gab es den Artenschutz international noch nie. Von daher kann es eigentlich nicht daran liegen, dass der (in den internatonalen Regeln vorgeschriebene) Torraum ein Relikt des früheren Artenschutzes ist.


Am Ende der Hinrunde ist mir noch in Erinnerung geblieben, dass Lewandowski ein Tor erzielte, dies aber wegen Behinderung des Torwarts nicht gegeben wurde.
Ich hatte mir die Szene mehrmals angeschaut und konnte nicht verstehen, weshalb dort pro Goalkeeper entschieden wurde. Die Szene kann man eigentlich nur mit diesem "5-meterraum Artenschutz" begründen, etwas anderes hat zumindest bei mir in der besagten Szene keinen Sinn ergeben.

Der Unterschied zwischen Regelwerk und Praxis. Aber da es hier um die Frage geht, warum der Torraum im Regelwerk angeordnet wird, muss man dafür im Regelwerk und nicht in der Praxis suchen. Und der Grund ist da m.E. wirklich die Ausführung von Ab- und Freistößen.


Ceterum censeo bellum esse finiendum ☮️


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