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Hecking: „Schiedsrichter muss der Souverän bleiben“
SKY90: Diskussion über Video-Beweis als Hilfe für die Referees.
Der „Video-Assistent“ befindet sich in der Fußball-Bundesliga noch in der Testphase. Das abgelaufene Wochenende – unter anderem mit strittigen Elfmeterszenen in München, Hamburg, Ingolstadt und Mönchengladbach – aber auch viele andere Spielsituationen wie das Hand-Tor von Gladbachs Kapitän Lars Stindl beim FC Ingolstadt bieten Raum für Diskussionen über das Für und Wider zum Einsatz dieses technischen Hilfsmittels. Auch in der TV-Sendung SKY90 machte Moderator Patrick Wasserziehr (51) am Sonntagabend den „Video-Assistenten“ zum Schwerpunktthema.
Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking (52), der ehemalige Welt-Schiedsrichter Dr. Markus Merk (55, Kaiserslautern) und der frühere Bundesliga-Profi Ioan Lupescu (48) vertraten in dieser Fußball-Debatte unterschiedliche Positionen.
Dieter Hecking zur baldigen Einführung des Videobeweises: „Ich war lange Zeit gegen technische Hilfsmittel. Aber ich glaube die Notwendigkeit ist jetzt gegeben, und der Zeitpunkt ist gekommen, auf moderne Hilfsmittel zurückzugreifen. Für das menschliche Auge wird es immer schwieriger. Deshalb ist da bei mir auch ein Wandel eingetreten. Der Schiedsrichter auf dem Platz muss aber weiter der Souverän bleiben. Er darf sich nicht nur auf den Video-Schiedsrichter verlassen. Der Charakter des Spiels darf nicht beeinflusst werden. Das wird die Hauptaufgabe sein.“
Dr. Markus Merk, inzwischen Schiedsrichter-Experte bei Sky, lobte vor allem die Testphase zum „Video-Assistenten in der Bundesliga: „In Deutschland hat man unglaublich gearbeitet. Jedes Wochenende saßen in Köln im Studio drei oder vier Schiedsrichter und haben Spiele analysiert. Es geht hauptsächlich um den Punkt der einheitlichen Auslegung und der Frage, wo greift der Video-Schiedsrichter ein? Man ist nach Auskunft der Schiedsrichter bereit, das ab August in der Bundesliga scharf zu stellen.“
An der Notwendigkeit der Versuchsphase des Videobeweises gibt es für Merk keinen Zweifel: „Wir müssen es versuchen. Im Moment ist es grausam. Zehn Sekunden nach einer Situation stehen 60.000 Menschen im Stadion und schauen sich die Situation auf dem Handy an. Diese Situation ist untragbar.“
Neben der Wahrung der Deutungshoheit beim Video-Beweis durch den Schiedsrichter forderte Dieter Hecking aber auch mehr Fairplay und Respekt in der Liga ein. „Wir müssen wieder mehr Akzeptanz untereinander schaffen. Der gegenseitige Respekt unter den Spielern, unter den Trainerkollegen oder gegenüber dem Schiedsrichter, der muss wieder mehr in den Fokus rücken. Darum geht es mir. Aber es wird auch immer wieder Streitfälle geben.“, sagte der DFB-Pokalsieger-Coach von 2015.
Ioan Lupescu, DFB-Pokalsieger 1993 mit Bayer 04 Leverkusen, UEFA-Funktionär und seit 2005 auch Generaldirektor des rumänischen Fußballverbandes, äußerte sich zur möglichen Einführung des Videobeweises bei der UEFA. „Bei der UEFA sind wir offen für alle Dinge. Das Problem ist, dass die Champions League kein geeigneter Test-Wettbewerb ist. Wir warten die Ergebnisse der FIFA-Testphase ab“, erklärte der 74-fache rumänische Nationalspieler und zweimalige WM-Teilnehmer in der TV-Sendung aus München. (cge / Mit Material von SKY Sport).
„Der Video-Beweis wird den Fußball nicht verändern“
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Video-Beweis beim Länderspiel-Klassiker Italien – Deutschland
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