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25.04.2014 14:27 Uhr | Quelle: WahreTabelle.de

Schiedsrichterball: Die Tücken beim Elfmeter

Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
SC Freiburg / Gladbach
Quelle: GettyImages
Ärger vom Punkt aus: Filip Daems (r.) verschoss am 31. Spieltag beim 2:4 von Borussia Mönchengladbach beim SC Freiburg einen Elfmeter.

Johannes Gründel
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Beim Zweitligaspiel zwischen Energie Cottbus und dem FC St. Pauli (1:1) verwandelte Ivica Banovic kurz vor Schluss einen (berechtigten) Foulelfmeter. Dabei stoppte er den Anlauf zwischendurch und kam zum Stillstand, ehe er weiterlief und den Ball versenkte. Die Hamburger waren natürlich wenig begeistert davon, konnte aber Schiedsrichter Robert Kempter, Bruder des ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Michael Kempter, nicht überzeugen, den Elfmeter wiederholen zu lassen.

Und das völlig zurecht! Vor ein paar Jahren gab es eine medial kaum beachtete Regeländerung der FIFA, wonach das Abstoppen beim Anlauf zum Strafstoß erlaubt ist. Erst am Ball selbst muss alles in einer flüssigen Bewegung geschehen. Zur Begründung wird ausgeführt, dass Finten zum Fußball dazu gehören. Weiterhin verboten ist nur unsportliches Verhalten (Kategorie: „Schau mal, da oben!“), das auch mit einer Verwarnung geahndet wird.

Ortswechsel: In der 86. Minute des Bundesligaspiels Werder Bremen-TSG 1899 Hoffenheim (3:1) scheitert Hoffenheims Sejad Salihovic mit einem Elfmeter an Werders Torhüter Raphael Wolf. Es wäre der 2:2-Ausgleich gewesen. Zum Zeitpunkt des Schusses befanden sich fünf Spieler, drei Bremer, zwei Hoffenheimer knapp im Strafraum bzw. Teilkreis, also in der „verbotenen“ Zone. Aus rein regeltechnischer Sicht hätte der Elfmeter wiederholt werden müssen. Wenn Verteidiger zu früh einlaufen und der Elfmeter verschossen wird, ist er zu wiederholen. Ebenso bei der Kombination Angreifer plus Torerfolg oder wenn Spieler beider Teams „einen Frühstart hinlegen“. Dennoch ist es mittlerweile üblich, nahezu schon gewohnheitsrechtlich verankert, einen Strafstoß nur bei wirklich klaren Verstößen zu wiederholen, sei es bei zu früh einlaufenden Spielern oder bei einem zu früh herausspringenden Torhüter.

Zum einen macht man sich als Schiedsrichter andernfalls lächerlich – zur Verdeutlichung möge man auf einer einschlägig bekannten Videoplattform mal eingeben „Referee repeats a penalty kick six times“ – und zum anderen muss man sich auch immer den Sinn dieser Regelung vor Augen führen. Es geht hier darum, zu verhindern, dass Spieler im Falle eines Nachschusses keinen unfairen Vorteil haben. Wenn der Schütze trifft, hat sich dieser Sinn erübrigt. Wenn der Schütze aber verschießt, ist er irgendwo selbst schuld. Maßgeblich sind aber wohl eher der erste Grund und die Tatsache, dass sich Schiedsrichter nicht gerne in den Mittelpunkt stellen – zumindest sollte es so sein und bei den meisten Schiedsrichtern ist das auch der Fall.

Beim Elfmeter gibt es einige Fallstricke für einen Schiedsrichter. Er muss einen goldenen Mittelweg zwischen Regelanwendung und gesundem Menschenverstand finden. Das ist nicht immer einfach. Aber aus diesem Grund werden Elfmeter auch nur bei klaren Vergehen wiederholt.

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Und das völlig zurecht! Vor ein paar Jahren gab es eine medial kaum beachtete Regeländerung der FIFA, wonach das Abstoppen beim Anlauf zum Strafstoß erlaubt ist. Erst am Ball selbst muss alles in einer flüssigen Bewegung geschehen. Zur Begründung wird ausgeführt, dass Finten zum Fußball dazu gehören. Weiterhin verboten ist nur unsportliches Verhalten (Kategorie: „Schau mal, da oben!“), das auch mit einer Verwarnung geahndet wird.

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Zum einen macht man sich als Schiedsrichter andernfalls lächerlich – zur Verdeutlichung möge man auf einer einschlägig bekannten Videoplattform mal eingeben „Referee repeats a penalty kick six times“ – und zum anderen muss man sich auch immer den Sinn dieser Regelung vor Augen führen. Es geht hier darum, zu verhindern, dass Spieler im Falle eines Nachschusses keinen unfairen Vorteil haben. Wenn der Schütze trifft, hat sich dieser Sinn erübrigt. Wenn der Schütze aber verschießt, ist er irgendwo selbst schuld. Maßgeblich sind aber wohl eher der erste Grund und die Tatsache, dass sich Schiedsrichter nicht gerne in den Mittelpunkt stellen – zumindest sollte es so sein und bei den meisten Schiedsrichtern ist das auch der Fall.

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