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13.07.2015 12:16 Uhr | Quelle: WahreTabelle

„Bei Rafati war ich in großer Sorge“

„Die Schiedsrichter und ich“ (3): Reporter Rolf Fuhrmann und der traurige November 2011.

Fuhrmann
Quelle: Imago Sportfoto
Reporterlegende Rolf Fuhrmann (re., mit Wolfsburgs Sportdirektor Klaus Allofs) kennt viele Live-Situationen in der Bundesliga...

Seine Interviews vom Spielfeldrand sind Kult: Reporter Rolf „Rollo“ Fuhrmann (65) aus Hamburg arbeitet seit fast einem Vierteljahrhundert für den Bundesliga-Pay-TV Sender Sky und dessen Vorgänger premiere – und kennt neben Stars und Sternchen der deutschen Fußball-Eliteliga auch die Schiedsrichter.

„Ich verstehe mich gut mit den Schiedsrichtern und habe großen Respekt vor ihrer Leistung“, sagt Rolf Fuhrmann im Gespräch mit WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann. Wenn es um sein herausragendes Erlebnis mit den Referees geht, wird Fuhrmann nachdenklich. „Vor vier Jahren“, erklärt er, „musste ich in Köln vor dem Spiel gegen Mainz 05 unseren Zuschauern verkünden, dass Schiedsrichter Babak Rafati einen Suizidversuch unternommen hatte. Das war ein Hammer, da war ich in großer Sorge.“ 

Der Fall Rafati erschütterte ganz Fußball-Deutschland. Der damals 41-jährige Referee aus Hannover war für die Partie am 19. November 2011 in Köln eingeteilt worden, erschien aber im Hotel nicht zum Frühstück und wurde von seinen Assistenten und den alarmierten Notärzten gerettet. Die Partie des FC gegen die Rheinhessen wurde abgesagt, später wiederholt. Rafati, der unter Depressionen litt und zuvor Mal (!) von den Bundesligaprofis zum „schlechtesten Schiedsrichter der Liga“ gekürt wurde, beendete 2012 seine aktive Karriere als Schiedsrichter. Er überwand die Krankheit und verarbeitete seine Erfahrungen in einem viel beachteten Buch. Rolf Fuhrmann: „Ich freue mich, dass es Babak Rafati heute wieder besser geht, aber in diesem Moment war es schwer, zu berichten. Denn es musste in einer akzeptablen Form berichtet werden und meine Haltung und Wortwahl mussten der Situation entsprechen, das war nicht so schön.“

Im Laufe seiner Reporterlaufbahn hat Rolf Fuhrmann nach eigenem Bekunden „viele Fehlentscheidungen, aber eben kein Wembley-Ding“, wie beispielsweise das „Phantom-Tor“ 2013 in Sinsheim, in den Bundesliga-Stadien erlebt. Der Kontakt zwischen den Reportern am Spielfeldrand und den Referees, so weiß Fuhrmann aus langjähriger eigener Erfahrung, ist so individuell wie die Unparteiischen selbst. „Ich rede immer mit den Schiedsrichtern vor dem Spiel, selbst wenn ich sie hinterher nicht befrage“, erzählt „Rollo“.

Fuhrmann zu WahreTabelle: „Es gibt einige Schiedsrichter, die sich nach Fehlentscheidungen direkt äußern, andere tun dies nicht. Ich kann die Schiris gut verstehen, denn irgendwem gefallen ihre Entscheidungen nie.“ (cge).

Mehr zum Thema:

„Herr Toni, hier schreie nur ich!“

WahreTabelle-Serie „Die Schiedsrichter und ich“ (1): Abschiedsfrust bei Charly Körbel

Seine Interviews vom Spielfeldrand sind Kult: Reporter Rolf „Rollo“ Fuhrmann (65) aus Hamburg arbeitet seit fast einem Vierteljahrhundert für den Bundesliga-Pay-TV Sender Sky und dessen Vorgänger premiere – und kennt neben Stars und Sternchen der deutschen Fußball-Eliteliga auch die Schiedsrichter.

„Ich verstehe mich gut mit den Schiedsrichtern und habe großen Respekt vor ihrer Leistung“, sagt Rolf Fuhrmann im Gespräch mit WahreTabelle-Redakteur Carsten Germann. Wenn es um sein herausragendes Erlebnis mit den Referees geht, wird Fuhrmann nachdenklich. „Vor vier Jahren“, erklärt er, „musste ich in Köln vor dem Spiel gegen Mainz 05 unseren Zuschauern verkünden, dass Schiedsrichter Babak Rafati einen Suizidversuch unternommen hatte. Das war ein Hammer, da war ich in großer Sorge.“ 

Der Fall Rafati erschütterte ganz Fußball-Deutschland. Der damals 41-jährige Referee aus Hannover war für die Partie am 19. November 2011 in Köln eingeteilt worden, erschien aber im Hotel nicht zum Frühstück und wurde von seinen Assistenten und den alarmierten Notärzten gerettet. Die Partie des FC gegen die Rheinhessen wurde abgesagt, später wiederholt. Rafati, der unter Depressionen litt und zuvor Mal (!) von den Bundesligaprofis zum „schlechtesten Schiedsrichter der Liga“ gekürt wurde, beendete 2012 seine aktive Karriere als Schiedsrichter. Er überwand die Krankheit und verarbeitete seine Erfahrungen in einem viel beachteten Buch. Rolf Fuhrmann: „Ich freue mich, dass es Babak Rafati heute wieder besser geht, aber in diesem Moment war es schwer, zu berichten. Denn es musste in einer akzeptablen Form berichtet werden und meine Haltung und Wortwahl mussten der Situation entsprechen, das war nicht so schön.“

Im Laufe seiner Reporterlaufbahn hat Rolf Fuhrmann nach eigenem Bekunden „viele Fehlentscheidungen, aber eben kein Wembley-Ding“, wie beispielsweise das „Phantom-Tor“ 2013 in Sinsheim, in den Bundesliga-Stadien erlebt. Der Kontakt zwischen den Reportern am Spielfeldrand und den Referees, so weiß Fuhrmann aus langjähriger eigener Erfahrung, ist so individuell wie die Unparteiischen selbst. „Ich rede immer mit den Schiedsrichtern vor dem Spiel, selbst wenn ich sie hinterher nicht befrage“, erzählt „Rollo“.

Fuhrmann zu WahreTabelle: „Es gibt einige Schiedsrichter, die sich nach Fehlentscheidungen direkt äußern, andere tun dies nicht. Ich kann die Schiris gut verstehen, denn irgendwem gefallen ihre Entscheidungen nie.“ (cge).

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WahreTabelle-Serie „Die Schiedsrichter und ich“ (1): Abschiedsfrust bei Charly Körbel

23.04.2024 16:36 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen

Eine Fehlentscheidung im Fokus

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Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...

23.04.2024 16:13 Uhr | Quelle: dpa DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“

UEFA gibt bekannt

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Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

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Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...

09.04.2024 16:46 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 28. Spieltag: Platzverweise für Unions Trimmel und Frankfurts Dina Ebimbe

Zwei Fehlentscheidungen im Fokus

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Am 28. Bundesliga-Spieltag haben strittige Szenen zu insgesamt zwei Korrekturen in zwei Partien geführt – in beiden Fällen handelte es sich um einen nicht gegebenen Platzverweis. Christopher Trimmel vom 1. FC Union Berlin hätte für ein Handspiel die Rote und Eintracht Frankfurts Junior Dina Ebimbe für ein Foul die Gelb-Rote Karte sehen müssen. 28. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Trimmel lenkte gegen Leverkusen (0:1) den Ball mit dem Arm an den Pfosten, woraufhin Schiedsrichter Benjamin Brand auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Berliner Verteidiger wurde nicht bestraft, was auf Unv...

02.04.2024 11:19 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 27. Spieltag: Leipzig und Augsburg um Sieg gebracht – Rot für Ryerson

Vier Fehlentscheidungen im Fokus

Julian Ryerson im Zweikampf mit Jamal Musiala

Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...