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Schiedsrichterball: Eine Frage des Blickwinkels
Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.
Wie oft hört man nach vermeintlichen Fehlentscheidungen „Und der Schiri stand doch drei Meter daneben“? Wie oft „Wie kann der das nicht sehen?“. Bei solchen Aussagen erkennt man, dass das wichtigste Kriterium völlig unterschätzt wird: Der Blickwinkel. Als Schiedsrichter kann man aus 30 Metern entfernt ein Foulspiel zum Teil besser erkennen als aus nur fünf Metern. Entscheidend ist, aus welchem Blickwinkel man drauf schaut.
Vor ein paar Wochen gab es beim Spiel zwischen dem HSV und dem BVB einen guten Beleg dafür: Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang trifft Hamburgs Tolgay Arslan mit einem Kung-Fu-Kick im Gesicht. Der Fairness halber muss man ihm zugutehalten, dass das wohl nicht absichtlich geschah. Eine klare Rote Karte wegen groben Foulspiels! Denkste: Schiedsrichter Dr. Felix Brych, der nur ca. sieben Meter entfernt steht und freie Sicht hat, gibt Aubameyang nur die Gelbe Karte. Warum? Natürlich lässt sich über die Motive nur spekulieren, aber ich denke, dass man hier mit zwei Gründen ziemlich nah dran liegt: Zum einen dürfte Brych von dieser Szene, mit der nun wirklich niemand rechnen konnte, ziemlich überfahren gewesen sein. Vor allem aber hatte er einen ungünstigen Blickwinkel, von dem aus er die Intensität der Szene gar nicht wahrnehmen konnte. Und eine Rote Karte gibt man natürlich nicht auf Verdacht oder nur weil der Spieler verletzt am Boden liegt.
Ein umgekehrtes Beispiel gab es am Dienstag beim Spiel zwischen Hertha BSC und dem FC Bayern München. Rafinha schubst Adrian Ramos, der – zugegeben völlig übertrieben – fällt und Schiedsrichter Marco Fritz deutet auf den Punkt. Der Bankkaufmann hatte den perfekten Blickwinkel, um den Schubser zu sehen, nämlich den sogenannten „Seiteneinblick“. Damit hatte er auch eine bessere Sicht als die Kameras. Völlig unabhängig davon, ob ein Schieben dieser Intensität für einen Elfmeter ausreicht oder nicht, vertretbar ist der Pfiff allemal. Und er ist bei Orientierung am reinen Wortlaut der Regel 12 auch richtig! Hier sind beide Ansichten für mich vollkommen nachvollziehbar. Sein gutes Stellungsspiel hat Marco Fritz am Platz auf jeden Fall die nötige Akzeptanz für diesen Elfmeterpfiff verliehen. Über die üblichen Alibi-Reklamationen hinaus kamen keinerlei Proteste auf Seiten der Bayern. Logisch, das Standard-Argument, dem man sich als Schiedsrichter in solch einer Situation konfrontiert sieht, nämlich „Das kannst Du von da doch gar nicht sehen!“, zieht nicht. Und dann muss man schon über das Foul selbst meckern. Was nicht geht, weil die meisten Spieler eben nicht den Seiteneinblick hatten und daher auch nicht sagen konnten, was los war.
Daher ist der Blickwinkel sogar noch wichtiger als die Distanz. So kann man Fouls – genauso übrigens auch Ausbälle oder Abseits – als Schiedsrichterassistent wahrnehmen, die einem andernfalls entgangen wären. Schade, dass das viele Fans, Spieler und Funktionäre nicht wissen oder nicht wissen wollen. Das würde zumindest das Verständnis für Schiedsrichterentscheidungen fördern. Selbst, wenn sie falsch sind.
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Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...
UEFA gibt bekannt
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Mehrere strittige Szenen im Fokus
Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...
Zwei Fehlentscheidungen im Fokus
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Vier Fehlentscheidungen im Fokus
Am 27. Bundesliga-Spieltag gab es einige strittige Szenen, die zu insgesamt vier Korrekturen in vier Partien geführt haben. In zwei Begegnungen sorgte dies für einem anderen Ausgang. Sowohl RB Leipzig als auch der FC Augsburg hätten in ihren Heimspielen anstelle eines Unentschiedens einen Sieg eingefahren. Glück hatte zudem Borussia Dortmund im Topspiel gegen den FC Bayern. 27. Spieltag: Alle Korrekturen und strittigen Szenen im Überblick Leipzig mühte sich am Samstagnachmittag zu einem 0:0 gegen Mainz 05, dabei hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community in der 61. Minute einen Elfmeter für die Sachsen geben müss...