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27.11.2015 11:18 Uhr | Quelle: WahreTabelle

Schiedsrichterball: Schneespiele aus Referee-Sicht...

Kolumne: Johannes Gründel erklärt bei WahreTabelle das Regelwerk und strittige Fußball-Szenen.

Johannes Gründel
Johannes Gründel
Hertha / Hoffenheim
Quelle: Imago Sportfoto
Im Schneegestöber von Berlin fiel der 1:0-Siegtreffer von Hertha BSC gegen Hoffenheim durch ein Eigentor…

Johannes Gründel
Johannes Gründel

Nach etlichen turbulenten Wochen liegt endlich wieder ein ruhiger Spieltag in der Fußball-Bundesliga hinter den Schiedsrichtern. Kaum strittige Szenen, wenige nennenswerte Fehler und nahezu durch die Bank souveräne Auftritte. Gut für die Schiedsrichter – schlecht für den Kolumnisten, der in Seelennot gerät bei der Frage, was er in der nächsten Ausgabe denn schreiben soll. Abseitsentscheidungen? Nicht spannend genug, zu oft schon durchgekaut. Ein nicht gegebener Elfmeter bei Stuttgart-Augsburg? Die Folge einer versperrten Sicht, das taugt kaum für tiefgründige Ergüsse regeltechnischer Art. Spielverzögerungen wegen verschärfter Sicherheitsvorkehrungen? Keine Relevanz für Schiedsrichter. Doch halt! Sonntag, 15:30 Uhr in Berlin – etwas ist anders als sonst. Es schneit und der Schnee bleibt liegen! Eine Freude, wie man sie in diesem Zusammenhang nur bei Kindergarten- und Grundschulkindern kennt, breitet sich im Kolumnisten aus: Ein Thema!

Wie geht man als Schiedsrichter mit plötzlichem Schneefall um? Zunächst überprüft man genau, ob der Platz tatsächlich bespielbar ist. Die Frage ist also: Ist die Gesundheit der Spieler gefährdet? Schnee als solcher tut das erstmal nicht, von der Gefahr einer Erkältung abgesehen, die aber ja auch jedem Regenspiel innewohnt. Anders sieht es aber aus, wenn sich auf dem Spielfeld Eisschollen gebildet haben und dem auch keine Abhilfe geschaffen werden kann. In diesem Fall kann die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet werden und das Spiel darf nicht stattfinden. Auch zu kalte Temperaturen können die Gesundheit der Spieler gefährden. Als Faustformel gilt, dass bei minus 15° C oder minus 10° C in Kombination mit starkem Wind eher nicht mehr angepfiffen werden sollte. Bei den Temperaturen hat im Zweifel aber eh niemand Lust auf Fußball, sondern möchte nur noch daheim vor dem warmen Kaminfeuer sitzen. Klar ist aber auch: Aufgrund des höheren Organisationsaufwandes darf ein Profispiel nicht so leichtfertig abgesagt werden wie ein A-Klassen-Kick.

Wenn man mal zum Ergebnis gekommen ist, dass keine Gesundheitsgefahr für die Spieler vorliegt, kann man das Spiel anpfeifen. Man sollte jedoch, um böse Überraschungen zu vermeiden, dafür sorgen, dass die Spielfeldbegrenzungen, Strafräume, Torräume und Strafstoßmarken erkennbar sind. Wenn möglich sollen dafür die Linien freigeschaufelt und gegebenenfalls farblich nachgestreut werden. Sollte das nicht möglich sein, weil man beispielsweise infolge starken Schneefalls nicht mehr nachkommt oder alle Schneeschaufeln kaputt sind – dies ist zugegebenermaßen wohl eher ein Problem des Amateurfußballs – können sich die Schiedsrichter mit Hilfsfahnen behelfen. Es werden also an den Begrenzungen der Strafräume insgesamt acht Hilfsflaggen oder „sogenannte ‚Hütchen‘“ (O-Ton aus den Zusätzlichen Erläuterungen des DFB zu Regel 1) einen Meter außerhalb des Spielfeldes aufgestellt. Bei einem Foulspiel hat der Schiedsrichter dann mithilfe dieser Flaggen zu bestimmen, ob der Tatort innerhalb oder außerhalb des Strafraums lag. Die Ungenauigkeit dieses Verfahrens liegt auf der Hand, weshalb es auch einsichtig ist, dass die Linien vorrangig freizuräumen sind. Hütchen auf dem Spielfeld sind hingegen nicht erlaubt, da der Ball an ihnen abprallen kann und sie auch ein Risiko für die Gesundheit der Spieler darstellen.
Ein weiteres Problem des Schneefalls ist in Liga Eins mittlerweile entschärft: Die Torlinientechnologie funktioniert auch bei einer verschneiten Torlinie, wie man beim 1:0 der Berliner gegen Hoffenheim sehen konnte. Bleibt also nur noch der rot-orange Ball als Störgefühl für die Ästhetik. Aber damit kann man im Falle eines Schneefalles wohl gut leben…

Der Stand der Dinge: Die WahreTabelle der Fußball-Bundesliga nach 13 Spieltagen. 

Mehr zum Thema:
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Aktuelle Umfrage: Stimmt ab!

Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke fordert „runden Tisch“ und „Diskussion auf Augenhöhe“ mit den Schiedsrichtern. Trifft seine Kritik an den Referee-Leistungen zu?

Nach etlichen turbulenten Wochen liegt endlich wieder ein ruhiger Spieltag in der Fußball-Bundesliga hinter den Schiedsrichtern. Kaum strittige Szenen, wenige nennenswerte Fehler und nahezu durch die Bank souveräne Auftritte. Gut für die Schiedsrichter – schlecht für den Kolumnisten, der in Seelennot gerät bei der Frage, was er in der nächsten Ausgabe denn schreiben soll. Abseitsentscheidungen? Nicht spannend genug, zu oft schon durchgekaut. Ein nicht gegebener Elfmeter bei Stuttgart-Augsburg? Die Folge einer versperrten Sicht, das taugt kaum für tiefgründige Ergüsse regeltechnischer Art. Spielverzögerungen wegen verschärfter Sicherheitsvorkehrungen? Keine Relevanz für Schiedsrichter. Doch halt! Sonntag, 15:30 Uhr in Berlin – etwas ist anders als sonst. Es schneit und der Schnee bleibt liegen! Eine Freude, wie man sie in diesem Zusammenhang nur bei Kindergarten- und Grundschulkindern kennt, breitet sich im Kolumnisten aus: Ein Thema!

Wie geht man als Schiedsrichter mit plötzlichem Schneefall um? Zunächst überprüft man genau, ob der Platz tatsächlich bespielbar ist. Die Frage ist also: Ist die Gesundheit der Spieler gefährdet? Schnee als solcher tut das erstmal nicht, von der Gefahr einer Erkältung abgesehen, die aber ja auch jedem Regenspiel innewohnt. Anders sieht es aber aus, wenn sich auf dem Spielfeld Eisschollen gebildet haben und dem auch keine Abhilfe geschaffen werden kann. In diesem Fall kann die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet werden und das Spiel darf nicht stattfinden. Auch zu kalte Temperaturen können die Gesundheit der Spieler gefährden. Als Faustformel gilt, dass bei minus 15° C oder minus 10° C in Kombination mit starkem Wind eher nicht mehr angepfiffen werden sollte. Bei den Temperaturen hat im Zweifel aber eh niemand Lust auf Fußball, sondern möchte nur noch daheim vor dem warmen Kaminfeuer sitzen. Klar ist aber auch: Aufgrund des höheren Organisationsaufwandes darf ein Profispiel nicht so leichtfertig abgesagt werden wie ein A-Klassen-Kick.

Wenn man mal zum Ergebnis gekommen ist, dass keine Gesundheitsgefahr für die Spieler vorliegt, kann man das Spiel anpfeifen. Man sollte jedoch, um böse Überraschungen zu vermeiden, dafür sorgen, dass die Spielfeldbegrenzungen, Strafräume, Torräume und Strafstoßmarken erkennbar sind. Wenn möglich sollen dafür die Linien freigeschaufelt und gegebenenfalls farblich nachgestreut werden. Sollte das nicht möglich sein, weil man beispielsweise infolge starken Schneefalls nicht mehr nachkommt oder alle Schneeschaufeln kaputt sind – dies ist zugegebenermaßen wohl eher ein Problem des Amateurfußballs – können sich die Schiedsrichter mit Hilfsfahnen behelfen. Es werden also an den Begrenzungen der Strafräume insgesamt acht Hilfsflaggen oder „sogenannte ‚Hütchen‘“ (O-Ton aus den Zusätzlichen Erläuterungen des DFB zu Regel 1) einen Meter außerhalb des Spielfeldes aufgestellt. Bei einem Foulspiel hat der Schiedsrichter dann mithilfe dieser Flaggen zu bestimmen, ob der Tatort innerhalb oder außerhalb des Strafraums lag. Die Ungenauigkeit dieses Verfahrens liegt auf der Hand, weshalb es auch einsichtig ist, dass die Linien vorrangig freizuräumen sind. Hütchen auf dem Spielfeld sind hingegen nicht erlaubt, da der Ball an ihnen abprallen kann und sie auch ein Risiko für die Gesundheit der Spieler darstellen.
Ein weiteres Problem des Schneefalls ist in Liga Eins mittlerweile entschärft: Die Torlinientechnologie funktioniert auch bei einer verschneiten Torlinie, wie man beim 1:0 der Berliner gegen Hoffenheim sehen konnte. Bleibt also nur noch der rot-orange Ball als Störgefühl für die Ästhetik. Aber damit kann man im Falle eines Schneefalles wohl gut leben…

Der Stand der Dinge: Die WahreTabelle der Fußball-Bundesliga nach 13 Spieltagen. 

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07.05.2024 16:09 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 32. Spieltag: Bayern-Elfmeter irregulär – Kritische Situationen in Bremen richtig

Eine Fehlentscheidung am 32. Spieltag. 

Tobias Welz beim Elfmeterpfiff.

Die Auswertung des 32. Spieltages der Bundesliga hat eine Fehlentscheidung der Unparteiischen ergeben. Beim Topspiel am Samstagmittag zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern glich der Rekordmeister in der 37. Minute durch einen Elfmeter von Harry Kane aus, diesen hätte es nach Ansicht der WahreTabelle-Community aber nicht geben dürfen. 32. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick Waldemar Anton erwischte Serge Gnabry in einem Zweikampf mit der Hand im Gesicht, woraufhin der Bayern-Angreifer zu Boden sank. Der VAR griff aufgrund des klar zu erkennenden Kontaktes nicht ein, für die WT-User war dieser allerdings nicht ausschlaggebend für den Fall. „Ta...

30.04.2024 14:07 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 31. Spieltag: Drama in Mainz – Köln mit Glück in der Nachspielzeit

Zwei Korrekturen im Abstiegsduell

Robin Zentner beim Einsatz gegen Sargis Adamyan.

Die Auswertung des 31. Spieltages hat zwei Korrekturen ergeben, beide beim Duell im Abstiegskampf zwischen Mainz 05 und dem 1. FC Köln. Beide Male wurde dabei das Heimteam benachteiligt. Zum einen flog Phillipp Mwene in der Nachspielzeit nach Ansicht des Kompetenzteams zu Unrecht mit Rot vom Platz – alle sieben Mitglieder stimmen dafür, dass eine Gelbe Karte gereicht hätte. Schon zuvor hätte es den späten 1:1-Ausgleich durch den Foulelfmeter nicht geben dürfen. 31. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick Robin Zentner kam in der 91. Minute bei einer Flanke aus dem Tor heraus und räumte Effzeh-Stürmer Sargis Adamyan ab. Schie...

23.04.2024 16:36 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 30. Spieltag: Freiburgs Kübler hätte gegen Mainz Rot sehen müssen

Eine Fehlentscheidung im Fokus

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Ein Foulspiel im Duell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 (1:1) war der größte Aufreger in der WT-Community am 30. Spieltag. Freiburgs Lukas Kübler trat seinem Gegenspieler Jae-sung Lee in der 30. Minute auf den Knöchel und wurde dafür von Schiedsrichter Marco Fritz verwarnt. Die User hätten den Verteidiger für dieses Vergehen allerdings vom Platz gestellt. 30. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick 73,9 Prozent der User votierten für eine Rote Karte für den Freiburger. Auch innerhalb des Kompetenzteams ging die Tendenz in Richtung Platzverweis: Drei von vier KT-Mitgliedern stimmten dafür. „...

23.04.2024 16:13 Uhr | Quelle: dpa DFB-Schiedsrichter Siebert und Zwayer pfeifen bei der EM: „Highlight in ihrer Karriere“

UEFA gibt bekannt

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Die deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer gehören zum Aufgebot für die Heim-EM im Sommer. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte, sind die beiden Berliner unter den 18 UEFA-Nominierten für das Turnier in Deutschland. Hinzu kommt noch ein argentinischer Referee. Community: Im Forum über Schiedsrichter-Themen mitdiskutieren Der 39 Jahre alte Siebert ist nach der EM 2021 und der WM 2022 zum dritten Mal bei einer Endrunde bei einem großen Turnier dabei. Für den 42 Jahre alten Zwayer hingegen wird die Europameisterschaft in Deutschland eine Premiere sein. Außer Siebert und Zwayer wurden nach DFB-Angaben auch Jan Seidel, Rafael Foltyn, Stefan ...

16.04.2024 13:06 Uhr | Quelle: WahreTabelle Auswertung 29. Spieltag: Diskussionen um zwei Leverkusen-Tore und mögliche Rote Karten

Mehrere strittige Szenen im Fokus

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Erstmals seit dem 17. Spieltag hat es nach einem Bundesliga-Wochenende keine Ergebniskorrektur durch die WT-Community gegeben. Dennoch wurden vier strittige Szenen diskutiert, von denen zwei beim Duell zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen (5:0) stattgefunden haben. 29. Spieltag: Alle strittigen Szenen im Überblick In beiden Fällen waren sich die Mitglieder des Kompetenzteams sowie die WT-User uneins. Jeweils mit einer knappen Mehrheit hätten die User den Elfmeter, der zum 1:0 führte, nicht gepfiffen und das 2:0, bei dem eine Abseitsstellung thematisiert wurde, nicht zählen lassen. Die KT-Mitglieder stärkten jedoch S...