Kolumne: Schiedsrichterball
Regeländerungen 2019/20 III: Abstöße, Mauerstellen und Seitenwahl im Fokus
Die Handspielregel und die grundlegenden Umwälzungen waren nicht die einzigen Neuerungen in diesem Sommer. Manche der weiteren Regeländerungen sind eher marginal, andere werden das Spiel merklich verändern. Doch der Reihe nach:
Änderungen bei Auswechslungen
Wie schon in Teil 1 angekündigt, war eines der Ziele der Regeländerungen, das Spiel attraktiver, also dynamischer und fairer, zu machen. Hierfür müssen ausgewechselte Spieler das Feld am nächstmöglichen Punkt verlassen, es sei denn der Schiedsrichter erteilt – beispielsweise wegen einer Verletzung ...
weiterlesen ...Regeländerungen 2019/20 Teil II: Strafenkatalog für Trainer im Fokus
Die Regeländerungen zur Saison 2019/20 brechen mit einigen althergebrachten Grundsätzen. In Teil I wurde die Schwächung der mentalen Komponente und die damit verbundene Abkehr von der Absicht als einziges Kriterium beim Handspiel, schon angedeutet (zu Teil I). Doch auch andere Regeländerungen, gerade im Zusammenhang mit persönlichen Strafen, erscheinen für traditionalistische Regeldogmatiker schon beinahe ketzerisch.
Dabei erfüllen die Regeln mir persönlich einen seit Jahren gehegten Wunsch: Persönliche Strafen in Form von Karten sind nun auch gegen Teamoffizielle möglich. Schlägt ein Trainer also ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball: Regeländerungen 2019/20 I – Handspiel im Fokus
Bis zum vergangenen Jahrzehnt waren nennenswerte Regeländerungen im Fußball noch eine absolute Seltenheit. Vor zehn Jahren beispielsweise diskutierte ich mit meinem damaligen Lehrwart nur über die Neuregelung des Falles, dass der Ball beim Strafstoß platzt. Doch das änderte sich im Jahr 2013: Hier wurde – neben zwei klarstellenden Änderungen – die Abseitsregel neugefasst (zur News). Die größten Änderungen gab es aber im Jahr 2016, als eine große Revision 95 Stellen des Regelwerks modifizierte.
Und auch im Jahr 2019 kommen große Änderungen auf die Fußballfans zu. Diese neuen Regeln dienen ...
weiterlesen ...„Pitana hätte das Finale verdient“
Das Finale der Fußball-WM 2018 in Russland ist komplett! Am Sonntag, 15. Juli 2018 um 17 Uhr, spielen Frankreich und Kroatien in Moskau um den FIFA Weltpokal. Doch wer wird der 23. Mann?
Als Schiedsrichter auf dem Rasen fungierte im zweiten Halbfinale mit England und Kroatien (1:2 n. V.) am Mittwochabend Cüneyt Cakir aus der Türkei. Damit ist der Final-Referee der Champions League von 2015 für das Finale außen vor.
Cakir ist raus. Wahrscheinlich ist auch der Niederländer Björn Kuipers, der am Mittwoch als Vierter Offizieller fungierte, kein Kandidat mehr, sodass ich auf Nestor Pitana aus Argentinien tippe. Möglich wäre aber auch die Nominierung von Alireza Faghani aus dem Iran, wenn FIFA-Schiedsrichter-Boss Pierluigi ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball: Engländer und Elfmeter…
Es ist wie verhext! „Die Engländer können keine Elfmeter“, dieses Klischee ist zumindest in Deutschland weithin anerkannt und scheint durch genügend Elfmeterschießen der „Three Lions“ belegt. Wer am vergangenen Mittwoch das FA-Cup-Spiel im Achtelfinale zwischen Tottenham Hotspur und dem drittklassigen AFC Rochdale (6:1) gesehen hat, fühlte sich an diese alte Fußballweisheit erinnert – wenngleich unter ungewöhnlichen Umständen.
Es war der ehemalige Bundesliga-Profi Heung-Min Son, der in der 27. Minute zum Strafstoß antrat. Und zwischendurch anstand. Warum? Weil er einige Schritte Anlauf nahm, den Anlauf dann etwa einen Meter vor dem Ball unterbrach und nach einem kurzen Moment des Stillstands den ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball: Eins nach dem anderen
Eine komplexe Situation hatte Schiedsrichter Deniz Aytekin (39, Oberasbach) am vergangenen Wochenende in Berlin zu bewerten. Der Ball kam zu Herthas Niklas Stark, der ihn im eigenen Strafraum kontrolliert stoppte. Nun wurde er von Hoffenheims Schulz angegriffen, der bei der Ballabgabe hinter der Torauslinie (und damit im Abseits) stand und sich zwischen den Ball und den überraschten Herthaner schieben kann. Starks Versuch, den Ball zu spielen, resultierte dann in einem Foul und einem Strafstoßpfiff.
Doch war dieser auch korrekt? Das Foul an sich war ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball: Ein Tritt ins Unglück
Die Szene schlug Wellen: In Frankreich kreuzte Schiedsrichter Tony Chapron (45) während des Ligue-1-Spiels zwischen dem FC Nantes und Paris St. Germain (0:1) den Laufweg von Diego Carlos und kam dadurch zu Fall. Am Boden liegend versuchte er den Spieler zu treten. Anschließend stellte Chapron den vermeintlichen Übeltäter mit Gelb-Rot vom Platz. Nun wurde bekannt, dass Chapron für sechs Monate gesperrt wird, wobei drei Monate davon zur Bewährung ausgesetzt werden.
Der Tritt eines Schiedsrichters gegen einen Spieler ist durch nichts zu rechtfertigen. So ein Verhalten darf es nicht geben. Bei allen vorhergehenden Provokationen, Beschimpfungen und Beleidigungen muss sich ein Schiedsrichter stets mindestens so weit im Griff haben, dass er selbst die ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball: Noch auf der Linie?
Es war ein guter Start in die Rückrunde für die Schiedsrichter. Lediglich zwei diskussionswürdige Entscheidungen mit potentiellem Einfluss auf das Ergebnis gab es zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga.
Zum einen entschied sich Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) im rheinischen Derby 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) in einem Zwiespalt zwischen Regeltext und der üblichen Praxis zugunsten der letzteren und entschied unter Zuhilfenahme des Videobeweises, dass ein nicht übermäßig harter Treffer nach dem Torabschluss nicht ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball: Der Blick zurück
In den vergangenen Wochen kam es zu Situationen, in denen vermeintlich klar richtig entschiedene Situationen mithilfe des Videoassistenten korrigiert wurden, weil in der Entstehung der Szene ein Vergehen übersehen wurde. Zuletzt kochte das Thema hoch, als in der Partie gegen den SC Freiburg (3:3) ein klarer Strafstoß für den FC Augsburg korrigiert wurde. Die Fuggerstädter hatten in der Entstehung der Szene ein strafbares Handspiel begangen. Was musste man da nicht alles lesen? Von „30 Sekunden“ zwischen dem Hand- und dem Foulspiel war die Rede. Zudem sei ja unklar, wie weit zurückgegangen werden könne.
Beides stimmt ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball: Ein legendäres Revierderby
Das Derby zwischen dem BVB und Schalke (4:4) wird in die Geschichtsbücher der Fußball-Bundesliga eingehen. Auch Schiedsrichter Deniz Aytekin (39, Großaspach) hatte viel zu tun. An dieser Stelle sollen zwei „Regellegenden“ aufgegriffen werden, denen er sich am Samstag gegenübersah:
Das 1:0 für die Dortmunder erzielte Pierre-Emerick Aubameyang mit der Hand. Infolgedessen wurden Stimmen laut, dass das Tor daher irregulär war. Frank ...
weiterlesen ...Schiedsrichterball
Johannes Gründel erklärt in Schiedsrichterball auf WahreTabelle.de das Regelwerk und strittige Szenen der Bundesliga.
Er ist selbst Schiedsrichter und stellt sein Fachwissen auch als Mitglied des Kompetenzteams auf WahreTabelle.de zur Verfügung.